Mit den Marken hat es so seine ganz eigene Bewandnis. Im Grunde genommen, sind es nur Falsche Fuffziger, genau so, wie die "Jungen Alten". Aber ich glaube, dass ich das etwas näher erläutern muss:
Zunächst geht es in beiden Bereichen ausschließlich um das Vortäuschen falscher Tatsachen. Eine erfolgreich vom Plisseé befreite "Enddreißigerin", hat ganz genau die gleichen Motive, wie Einer, der sich eine gefakte Rolex an den Arm bindet. Dabei merkt letzterer gar nicht, dass er auch mit einer echten Markenuhr, sozusagen Betrug am Nächsten, oder besser gesagt, der Nächsten begeht. Immerhin wollen ja beide nur das Eine: Etwas vortäuschen, was es nicht gibt. Sogar das Ziel ist absolut identischn: Frau möchte für jünger (und somit für attraktiver für den evtl. Partner) als sie tatsächlich ist, gehalten werden. Ganz einfach also. Aber was hat das Rolex- Plagiat damit zu tun? Bei Licht betrachtet, das Gleiche! Auch in diesem Fall geht es nur und ausschließlich darum, den Eindruck zu erwecken, man sei im Besitz einer derartigen, attraktiv machenden Edelzwiebel.
Aber warum ist das denn so wichtig? Nun, eines noch vorweg: Eigentlich ist es egal. ob die Uhr echt ist, oder nicht, dienen doch beide dem gleichen Zweck: Sie sind sozusagen "Falsche Fuffziger". Sie sind so etwas wie Beweise einer besonderen, weil nicht alltäglichen Klasse, Beweis und Attribut des Erfolges. Ob echt oder nicht, spiuelt bei dieser Betrachtung keine Rolle, alles andere ist nur Gezänk zwischen Herstellern, Futterneid.
Der Ursprung des Schnucks reicht bis in die Zeit zurück, wo Metalle, auch das Gold, den Menschen noch unbekannt waren. Der ursprünglichste Schmuck des Mannes, des Jägers, war (und ist!!!) seine Trophäe. Sie brachte er zum Beweis seiner Taten mit in in die heimatliche Höhle, sie war es, die seinen Ruhm verkündete. Die
Kette aus den Zähnen des Tigers brachte ihm den Ruhm des besten Jägers ein. Und mit ihr geschmückt, präsentierte er sich den Schönen aus der Nachbarhöhle.
Seht her Mädels, seht her, auch ihr Schlappschwänze die ihr euch Männer nennt, seht her, hier bin ich, hier stehe ich. Der beste Jäger bin ich im ganzen Tal, bei mir brauchen eure Kinder nicht zu hungern (am Besten lasst ihr sie euch gleich bei mir machen)!
Seine Jagdgefährten ritzten sich stolz seine Initialien in die Haut und rieben sie mit Asche ein und waren mächtig stolz auf ihr Tattoo, welches sie als Mitglied der besten Jagdgruppe auswies.
Ja, und dann kam eines schlimmen Tages ein Hausierer, der verkaufte Tigerzähne aus Porzellan und T-Shirts mit Aufdruck. Und Detlef Möchtegern aus dem Nachbartal, der trug plötzlich gleich drei der heiß begehrten Tigerzahnketten. Andere wiederum, trugen Hemden mit den Zeichen der Nashornjäger, oder der Elefantentöter. Und sofort machte sich Detlef Möchtegern auf, in ein abgelegenes Tal, und präsentierte sich dort sehr erfolreich mit seiner "Trophäensammlung". Leider merkten die Schönen aus dem abgelegenen Tal den Schwindel erst, als es zu spät war, denn sie hatten einem derart aussagefähigen Schmuckstück blind Glauben geschenkt, und in seinem Glanz erschien sogar ein Floppy wie Detlef Möchtegern, als strahlender und gutaussehender Held.
Ein Märchen? Sicherlich, aber eines das die Realität widerspiegelt. Denn Frauen suchen auch heutzutage noch ihren Helden, der ihnen und ihren Kindern die notwendige Sicherheit bietet. Und Männer? Immer noch suchen sie die Frau, die ihnen als Mutter ihres Nachwuchses am besten geeignet erscheint. Also junge, starke, gut aussehende Frauen, mit denen Mann die erfolglose Konkurrenz deklassieren kann.
Was hat sich denn nun geändert, im Neandertal?
Schlichtweg gesagt Nix. Oder jedenfalls nichts Wichtiges. Es ist alles so geblieben wie es schon immer war. Die erfolgreichsten Männer machen das Rennen, sie erhalten beim heiß begehrten weiblichen Geschlecht, den Zuspruch. Der Rest muss halt sehen, wei er sich arrangiert. Und bei den Frauen? Auch hier , alles beim alten. Die Schönsten und Verlockendsten, sie bekommen die besten und erfolgreichsten Männer.
Was hat dies nun aber alles mit einer gefakten Rolex zu tun? Oder mit einer Kette aus Tigerzähnen? Oder gar mit den bedruckten T-Shirts?
Alles hat eng miteinander zu tun. Das Rolex-Imitat sollte eine Echte vortäuschen, so weit, so gut. Welchen Zweck hat nu aber in diesem Zusammenhang eine Echte? Nu, sie ist wie eine Kette aus Porzellanzähnen. Sie täuscht den Jagderfolg nur vor, denn sie ist "billig" zu erwerben, oder eizutauschen. Keine Spur von Lebensgefährlicher Jagd, keine Sur auch von Heldentum! Eine eingekaufte, erschacherte Ware! Mehr nicht!
Gaz genau so verhält es sich auch mit den T-Shirts. Die ersten Marken entrstanden als Zeichnungen auf den Kleidern, als Tätowierungen usw. Sie waren nicht nur ein Ausweis der Mitgliedschaft in einer elitären Gruppe, sondern natürlich auch ein starker Werbefaktor, der die eigene Attraktivität nachhaltig aufwertete.
Wenn ich mir diese ganzen Marken heutzutage ansehe, dann höre ich förmlich den Chor der Porzellanzahnkettenträger:
Seht her Mädels, seht her!....
Das Neandertal lässt Grüßen!