Ganz im Ernst: Sache ist doch Folgendes folgendes: Echten Schmuck kauft sich der Mensch meist dann, wenn er keine wirtschaftlichen Sorgen hat, er seelisch weitgehend unbelastet ist, und/oder er sich auf Partnersuche befindet.
All dieses ist momentan nicht gegeben, Weder fallen irgend jemand die Euros aus der Tasche, noch sind die Leute sorgenfrei, und sogar die Standesämter berichten von deutlichen Rückgängen bei den Eheschließungen.
Dazu kommt die Arbeitplatzsituation, die steigende Inflation und die ungesicherte Zukunft. Alle diese Vorzeichen verderben den Leuten die Lust sich zu schmücken und fröhlich zu sein. Die Auswirkungen sind bekannt: Der ganzen Branche geht es schlecht.
Was ich meinte, ist weder ein Scherz und schon gar nicht Bösartigkeit. Bei aller Schönheit des Berufes, muss man schließlich auch von ihm leben können. Daher sollte man zuerst Sachkenntnis erlangen und versuchen ein Praktikum zu machen. Dann wird hinterher auch klar sein, dass Goldschmieden auch laut und dreckig sein können. Und längst nicht jeder Chef ist pflegeleicht und gut zu knuddeln
Der Goldschmied hat einen echten Metallberuf. Dreckig und anstrengend, jedoch interessant und fordernd. Da Goldschmiede ohne nennenswerte Maschinen auskommen, ist die Schwelle der handwerklichen Fähigkeiten sehr hoch angesetzt. Ein Golschmied ist jedoch auch ein Gestalter, was neben ausgeprägtem Formgefühl auch zeichnerische Begabung und Ausbildung erfordert. Zu Erlangung einer zufriedenstellenden Befähigung in diesem Beruf, welche auch die Beherrschung der meisten der gebräuchlichen Techniken erfordert, kann man mindestens 10 Jahre ansetzen.
Die größte Schwierigkeit dürfte sein, einen Ausbildungsplatz zu finden, da einem Berufsanfänger der absolute Vorrang zu geben ist. Es gibt heute viele Leute, die naschen hier ein wenig und dort ein bisschen und bringen doch nichts zuwege, außer, dass sie den Nachwuchs blockieren. Es mag zwar kurzweilitg sein, alle paar Jahre etwas Neues zu beginnen, aber man erreicht auf diese Weise nie einen Platz in den vorderen Reihen. Den bekommt man nur durch Standfestigkeit, Talent und Fleiß. Und glauben Sie mir bitte eines: Geschenkt erhalten Sie in diesem Beruf gar nichts. Eine Ausbildung zum Goldschmied ist auch keine kuschelige Bastelei für zartbesaitete Schöngeister, sondern ein knallharter Leistungskurs, bei dem man sehr leicht auf der Strecke bleiben kann. Und das bei einer Bezahlung, die am untersten Ende aller mir bekannten Berufe rangiert. Das sollten Sie wenigstens wissen, meine ich!