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Mittelalterliche Münzherstellung /Turnosen

 
Ekkehart
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Ekkehart

 ·  #1
Hallo in die Runde ,

hatte schonmal dieses Thema kurz angesprochen , bisher leider aber ohne Antwort.

Es geht um die Prägung von Turnosen wie sie um ca. 1240 hergestellt wurden.
Weiß jemand wie zu dieser Zeit die Ronden dafür hergestellt wurden?

mit freundlichen Grüßen

Ekkehart
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #2
Ekkehart
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Ekkehart

 ·  #3
Hallo Heinrich ,

habe natürlich auch einen Schreibfehler drin :oops: , soll heißen "Tournosen" - sind geprägte Silbermünzen mit ca 26 mm Durchmesser und einer Stärke von 0,8 - 1,0 mm - Begriff ist ganz einfach zu GOOGLEN.....

Gruß

Ekkehart
Juwelfix
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Juwelfix

 ·  #4
Hallo Ekkehart
Ich weiß es nicht, hab da aber eine Theorie.

Die Tournosen die ich gegoogelt habe sind nicht richtig Rund !
Es kommt (kam) ja wahrscheinlich auf das möglichst gleiche Gewicht an.
Also ist der am einfachsten zu beschreitende Weg, gleichschwere Kugeln zu schmelzen und diese dann flach zu hauen. Das ist mit einfachem Werkzeug möglich.

Kann man so machen, muss man aber nicht :mrgreen:
Ekkehart
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Ekkehart

 ·  #5
Hallo Zirkonhead,

geh mal davon aus das die auch eine ganz lange Zeit im Umlauf waren... 😉

Nun die Idee mit den flachkekoppten Metallstücken scheint mir allerdings zu aufwendig , wenn man bedenkt wie viele davon hergestellt wurden.

ich habe eher die Vermutung , das die Rohlinge gegossen wurden und deshalb die Fragerei:

normalerweise liegen diese Tournosen im Gewicht bei ca. 4,16 g - nun hat es aber Untersuchungen gegeben, bei denen Abweichungen im Gewicht festgestellt wurden, zwischen 20 bis 30 % leichter - bei annähernd gleicher Größe u. Durchmesser und annähernd gleicher Legierung ! - das Gefüge bei diesen Münzen ist " schaumig" - deswegen meine Vermutung des Gusses.......

Ich hoffe immer noch auf irgendwelche Überlieferung von damals üblichen Herstellungsmethoden......

Gruß

Ekkehart
Juwelfix
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Juwelfix

 ·  #6
Hallo Ekkehart

Also ich stelle mir das in etwa so vor, wie wenn ich heute ein Nugget mache.

Genau so könnte man in die Schmelzunterlage eine runde "Ausfräsung" einarbeiten, das Metall darin portionsweise schmelzen und dann mit der Anke die Schmelze flachdrücken.
Gut, meinen Gasbrenner muss ich mir jetzt mal wegdenken.

Hast du mal bei einem Museum nachgefragt ?
Mir fällt spontan das "Deutsche Goldschmiedehaus" ein.

http://www.hanau.de/kultur/museen/uebersicht/01842/
Ekkehart
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Ekkehart

 ·  #7
Hallo Zirkonhead,

ich kann mir nicht vorstellen das die so umständlich gewsen sein sollten Serienarbeiten - denn es gabt sehr viele von diesen Münzen - hergestellt zu haben.

bin auf der suche mal weiter in die " Broncezeit gewandert" und habe einen sehr interessanten Link gefunden , der meine Überlegung mit Gussformen unterstützt :
http://www.experimentarch.ch/1…36050ksk46

http://www.experimentarch.ch/3…6&selpro=1

Gruß

Ekkehart
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #8
Wenn man einmal mit Gold gearbeitet hat stellt man fest, das diese Methode gar nicht so umständlich ist.
Gold hat im Gegensatz zu Bronze, im flüssigen Zustand eine hohe Oberflächenspannung und lässt sich daher gut in eine flache Form quetschen.
Bei Guss müsste man Reste von Angusskanälen finden, und das Absägen würde weiteren Materialverlust erzeugen.
Juwelfix
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Juwelfix

 ·  #9
Ich glaube auch nicht an einen Guss.
Die Münzen mussten ja auch von Hand geprägt werden. Der zeitliche Aufwand meiner Methoden ist sehr gering, erfordert nur relativ einfaches Werkzeug und bietet zudem auch noch eine genaue Kontrolle des Gewichts.
Da ich ja auch vom schmelzen des Materials ausgehe, ist damit auch die schwammige Konsistenz der Münzen zu erklären.
Die Ronden als Guss herzustellen hätte ja auch bedeutet, dass man sie nachher noch auf die gewünschte dicke herunterschmieden hätte müssen. Der Arbeitsaufwand ist meiner Meinung nach größer.

Versuchs doch mal. Ich glaube das Ergebnis kommt den Tournosen recht nah.
Guestuser
 
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Guestuser

 ·  #10
Hallo,
stell die Frage mal im Numismatikforum.de.

Ich bin zufällig auf der Seite, soweit ich weiß, entfallen 60% der Arbeit für die Münzherstellung auf die Ronden, warum konnte bisher keiner so genau erklären. Es wurden damals wohl Bleche hergestellt (d.H. gegossen und dann gestreckt mit Walzen), die Rundlinge mit der Schere ausgeschnitten und befeilt bis sie das richtige Gewicht hatten.
Vielleicht hilft das weiter

Gruß Dietemann
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