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Aus uhus Werkstatt November 2024. Noch ein Rutilquarz...

 
stoanarrischer uhu
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stoanarrischer uhu

 ·  #1
Das Monsterchen ist 34x25 mm groß und bringt 84 ct auf die Waage. Poliert mit polycristallinem Diamant auf Zink . Ging recht schnell....Bilder sind nicht bearbeitet.
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kristaller
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kristaller

 ·  #2
@ uhu,
TOLL !
Ich staune, wie sauber auch diese extrem langen Facetten poliert sind, - trotz der Vielzahl an eingeschlossenen Rutilnadeln.
Was heißt nun "ging recht schnell " ?
Wie hoch war nun Dein Zeitaufwand für Schliff und Politur ?
Gruß Kristaller
GemBen
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GemBen

 ·  #3
Super interessant diese Rutilquarze, so was fehlt mir noch in meiner Quarzsammlung.
Vor dieser Riesentafel hätte ich gehörig Respekt gehabt. Durch die Treppen im Oberteil ist es natürlich einfacher, wenn etwas schief geht kann man nochmal drüber schleifen ohne MPs zu versauen. Trotzdem eine Herausforderung, sowas sauber zu polieren. Der Zeitaufwand für die Tafelpolitur würde mich auch interessieren.
Wenn Du noch viel solches Rohmaterial hast wäre ich interessiert.
stoanarrischer uhu
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stoanarrischer uhu

 ·  #4
Hallo GemBen, Kristaller-
die Rutilquarze sind Auftragsarbeiten. Das Material kommt vom Kunden. Ich selbst habe kein nennenswertes Material.
Zum Polieren: Ich arbeite mit 20 cm Scheiben- die bleiben länger plan. Meine selbstgestrickten Kupfer-Kunstharz-Diamantscheiben lassen sich gut mit einem Abrichtstein plan halten. Ebenso die Polierscheiben mit der "Stahlring-Methode". Mit Diamant zu polieren ist Feinstschleifen. Daher arbeite ich mit höherer Drehzahl - etwa1500/Minute und ziemlich viel Druck. Ich nehme wenig Poliermittel, reinige aber öfter die Scheibe, denn der Abrieb verlangsamt die Arbeit und macht manchmal Kratzer. An meinem Arbeisplatz hängt seit über 20 Jahren ein Schild: Unsauberes, schnelles Schleifen und Ungeduld rächen sich beim Polieren f ü r c h t e r l i c h!. Heißt: schon beim Anlegen der Facetten mit der groben Scheibe auf gute Meetpoints achten, denn beim Feinschleifen und erst recht beim Polieren dauern Korrekturen extrem lange. Die Tafel schleife ich fast immer mit dem 45°Adapter. Damit kann ich sie in alle Richtungen ausrichten und letztendlich wirklich plan schleifen.Dann klappt es auch meistens auf Anhieb mit dem Polieren - außer man hat eine Spaltebene in der falschen Richtung erwischt. Beim Polieren mit Diamant sind die Steine da auch nicht ganz so zickig...
Für das Polieren der Unterseite des obigen Steines habe ich genau eine halbe Stunde gebraucht. Bei der Oberseite kann ich es nicht sagen, da ich durch Telefonate unterbrochen wurde. Gefühlt dauerte es nicht viel länger.
kristaller
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kristaller

 ·  #5
Zitat geschrieben von stoanarrischer uhu

Hallo GemBen, Kristaller-

Für das Polieren der Unterseite des obigen Steines habe ich genau eine halbe Stunde gebraucht. Bei der Oberseite kann ich es nicht sagen, da ich durch Telefonate unterbrochen wurde. Gefühlt dauerte es nicht viel länger.

@ uhu,
die Betonung des sorgfältigen Schleifens vor der Politur ist auf jeden Fall gerechtfertigt, - unterstellt aber ein hohes Maß an Geduld und Selbstdisziplin. Ich erwische mich immer wieder selbst mit dem Gedanken, dass man viele Scharten beim Polieren schon "irgendwie" auswetzen kann. - Doch in vielen Fällen gelingt es dann doch nicht so, wie erhofft wurde.
Deine Polierzeiten für den vorgestellten Rutilquarz sind natürlich sagenhaft !
Gruß Kristaller
kristaller
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kristaller

 ·  #6
Zitat geschrieben von stoanarrischer uhu

Hallo GemBen, Kristaller-

Zum Polieren: ............. Mit Diamant zu polieren ist Feinstschleifen. Daher arbeite ich mit höherer Drehzahl - etwa1500/Minute und ziemlich viel Druck. Ich nehme wenig Poliermittel, reinige aber öfter die Scheibe, denn der Abrieb verlangsamt die Arbeit und macht manchmal Kratzer.


@ uhu,
mich würde noch Deine Vorgehensweise beim Reinigen der Polierscheibe interessieren, da Du ja diese offensichtlich öfter putzt ............
Kennst Du dafür bewährte "Hausmittelchen" ?
Beste Schleifergrüße !
Kristaller
stoanarrischer uhu
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stoanarrischer uhu

 ·  #7
Mein Poliermittel enthält kein Öl oder Fett, obwohl es sich fettig anfühlt. Daher genügt zum Reinigen der Scheibe ganz normales Leitungswasser und Toilettenpapier. Einfach auf die laufende Scheibe aus der Sprühflasche aufsprühen und abwischen.
GemBen
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GemBen

 ·  #8
Zitat geschrieben von stoanarrischer uhu

Hallo GemBen, Kristaller-
Daher arbeite ich mit höherer Drehzahl - etwa1500/Minute und ziemlich viel Druck.


Das hab ich auch mal versucht, mit Deiner Mischung auf Zinn. Ging aber schief, seitdem trau ich mich das nicht mehr.
Poliere mit viel weniger Umdrehungen, dauert natürlich entsprechend länger.
Bei meinem letzten Stein (Quarz 24mm) hab ich allein für die Tafel eine halbe Std. gebraucht. Allerdings mit CeO und höchstens 400 u/min.
stoanarrischer uhu
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stoanarrischer uhu

 ·  #9
Wahrscheinlich hast Du die aufgesprühte Mischung nicht mit einem flachen Achat eingerieben, bis der Achat wie ein Schlittschuh über die Scheibe fährt. Wenn die Scheibe noch nass ist, reißt sie Dir den Stein aus der Hand. Man muß ein wenig probieren, bis man die richtige Menge heraus findet. Ich habe eine Zerstäuberflasche, in der vorher ein Deo drin war. Da brauche ich 2-3 Hübe für die 20cmScheibe.
GemBen
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GemBen

 ·  #10
Zitat geschrieben von stoanarrischer uhu

Wahrscheinlich hast Du die aufgesprühte Mischung nicht mit einem flachen Achat eingerieben, bis der Achat wie ein Schlittschuh über die Scheibe fährt. Wenn die Scheibe noch nass ist, reißt sie Dir den Stein aus der Hand. Man muß ein wenig probieren, bis man die richtige Menge heraus findet. Ich habe eine Zerstäuberflasche, in der vorher ein Deo drin war. Da brauche ich 2-3 Hübe für die 20cmScheibe.


Doch, das hab ich gemacht mit dem Achat. Habe mit dieser Methode auch schon viele Steine gut poliert, häufig auch als letzte Lösung wenn das CeO gezickt hat. Bloß halt nicht mit 1500U/min. Wer weiß woran es gelegen hat.
Ich glaube es hängt auch vom Stein ab, Quarz ist nicht gleich Quarz. Meine "Einheimischen" funktionieren besser mit CeO.
Die Anahis mußte ich meist mit Diamant polieren, entweder mit Deiner Spray-Methode auf Zinn oder auch mit PCD auf Gearloose Diamax.
kristaller
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kristaller

 ·  #11
Zitat geschrieben von stoanarrischer uhu

Mein Poliermittel enthält kein Öl oder Fett, obwohl es sich fettig anfühlt. Daher genügt zum Reinigen der Scheibe ganz normales Leitungswasser und Toilettenpapier. Einfach auf die laufende Scheibe aus der Sprühflasche aufsprühen und abwischen.


@ uhu,
O.k. - Danke für den Hinweis 👍
GemBen
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GemBen

 ·  #12
Ein Problem was mich schon lange interessiert (bezieht sich ausschließlich auf Quarz).
Uhu schrieb ganz richtig, dass die Politur mittels Diamant (für AlO gilt das sicher ebenso), quasi ein Feinstschliff ist. Das heißt wir sehen die nach wie vor vorhandenen Ritztiefen ob der Kleinheit der Politurpartikel einfach nicht mehr, und es scheint für unser Auge so, als ob eine völlig homogene Oberfläche vorhanden wäre.
Nun habe ich habe folgendes über die Politur mit CeO gelesen, (früher wurden auch andere Mittel verwendet für die sicher ähnliches gilt).
Sinngemäß zitiert: es gibt einen mechanischen Vorgang bei dem Kämme und Grate weggebrochen und abgetragen werden. Danach gibt es einen chemischen Prozess. Mittels Reibungswärme und Feuchtigkeit wird der Quarz angegriffen und es bildet sich ein Kieselgel welches in die verbliebenen Vertiefungen verschmiert wird und dort rekristallisiert, ob kristallin oder als Glas weiß ich nicht. Ebenso unklar ist mir ob das stimmt. Kann auch nirgendwo die Mohs Härte von CeO finden. Eine Härte von unter 7 würde ja dafür sprechen, es wäre dann eine echte Politur und kein Feinstschliff. Für unser Auge sicher irrelevant, aber interessant zu wissen. Nächste offene Frage, passiert bei Diamant oder AlO vielleicht ähnliches, es gibt also auch einen chemischen Vorgang mit Kieselgelbidung. Und wenn nicht, kann man die Arten der Politur unter dem Mikroskop erkennen?
stoanarrischer uhu
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stoanarrischer uhu

 ·  #13
Hallo GemBen,
ohne das Kind beim Namen zu nennen, sprichst Du das Problem der Beilby-Schicht an. Die Bildung dieser ominösen Schicht hängt wohl von mehreren Parametern ab. Die Kunst besteht dann darin, die richtige Kobination zu finden. Da dies aber nicht so einfach ist, "feinschleife" ich lieber. Das scheint mir einfacher zu sein. Ich habe z.B. Quarze mit Aloxid in einem ziemlich alkalischen Träger poliert. Das funktionierte sehr gut - aber alles Werkzeug in der Nähe setzte Rost an. Da hab ich auch an meine Lunge gedacht und es sein gelassen.
Zum Problem der Geschwindigkeit: Kannst Du stufenweise die Geschwindigkeit erhöhen und probieren, was passiert?
GemBen
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GemBen

 ·  #14
Zitat geschrieben von stoanarrischer uhu


Zum Problem der Geschwindigkeit: Kannst Du stufenweise die Geschwindigkeit erhöhen und probieren, was passiert?


Habs heute gleich noch mal probiert. Aber meine Zinnscheibe hat einen Höhenschlag. Ab 1000 U wird einem Angst und Bange. Hat tatsächlich sehr gut und schnell poliert, aber die Ratterei war übel. Da bin ich dann doch wieder zu meinem CeO gewechselt.
War nur ein 16mm Stein, da hab ich auch nur eine halbe Stunde für die Krone gebraucht, ab 2cm siehts leider anders aus, der Zeitbedarf steigt dann exponential. CeO und viel Umdrehungen und Druck geht gar nicht, da muß man dann Geduld haben.

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