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Altes Kameearmband vermutlich nur Modeschmuck, trotzdem etwas Wert?

 
Silvi79
 
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Silvi79

 ·  #1
Hallo,

Ich habe zu meiner Hochzeit dieses Kameearmband von meiner Mutter bekommen. Ich habe bereits in einem anderem Forum gefragt, da sagte man mir, dass es sich eher um billigen Modeschmuck handelt. Wobei für mich einige Indizien dagegen sprechen zumindest fürs billig. Da es nicht punziert ist glaube ich selbst nicht, dass es aus Edelmetall gefertigt wurde.

Das Armband ist seit sie denken kann im Familienbesitz. Sie selbst hat es als junges Mädchen ca. 1970 von ihrer Tante bekommen. Meine Großtante hatte das Armband laut meiner Mutter ebenfalls als Mädchen bekommen. Ob es zu diesem Zeitpunkt gebraucht war oder neu wissen wir nicht. Da aber die Jugendzeit meiner Großtante in die Zeit des 2. Weltkrieges fiel ist es wahrscheinlich, dass das Armband bereits vor dem Krieg in Familienbesitz kam. Natürlich besteht auch die Möglichkeit, dass meine Großtante es selbst kurz nach dem Krieg erworben hat. Halte ich aber auch eher für unwahrscheinlich, da die Familie im Krieg fast alles bei einem Bombenangriff hat. Da denke gibt es wichtigere Anschaffungen wie Schmuck.

Jedenfalls hat meine Mama das Armband so bekommen wie man es auf dem Foto sieht. Was auch dafür spricht, dass es bereits zuvor längere Zeit in Benutzung war. Denn wie unten beschrieben war das Armband wohl mal vergoldet und diese Schicht war ebenfalls bereits weg als meine Mutter es bekam. Auch war das Armband offensichtlich bereits mal repariert.

In Wirklichkeit sieht es mehr silbern aus wie Gold, auf den Fotos kommt es goldener rüber. Es war aber möglicherweise vergoldet, da es an vielen Stellen golden schimmert. Eine Blüte als Zwischenglied wurde scheinbar mal ersetzt, da diese nicht die typischen Verzierungen hat, sondern einfacher gefertigt ist. In dem anderen Forum meinte eine Dame die Fassungen wären gegossen, was zum Teil durchaus stimmen kann. Was wir nicht glauben ist, dass die Verzierungen ebenfalls im Gussverfahren entstanden sind, denn unter der Lupe sieht man hier zuviele, kleine Unterschiede. Mal sitzt z. B. die kleine Kugel nicht mittig usw. Wären sie komplett gegossen wäre ja alles gleich. Als mögliches Material wurde Neusilber genannt.

Die Kameen sind alle unterschiedlich unter der Lupe sieht man Bearbeitungsspuren. Deshalb gehen wir davon aus, dass sie handgeschnitzt sind. In dem anderen Forum sagte man mir sie könnten Alabaster sein. Manche schimmern rosa, andere Gelb, eine hat hinten eine graue Maserung was mich eher an Marmor erinnert.

So meine Fragen.
Kann das Armband dennoch einen gewissen Wert haben auch wenn es nur aus minderwertigem Material besteht? So wie es mir scheint, steckt trotzdem einiges an Arbeit drin?

Gäbe es noch andere Materialien wie Alabaster und Neusilber, die in Frage kommen aus dem das Armband gefertigt sein könnte auch wenn es keine Punze trägt?

Könnt ihr etwas zum ungefährem Alter sagen?
I
Silvi79
 
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Silvi79

 ·  #2
Sorry das mit den Bilder hat im ersten Anlauf nicht geklappt. Hatte sie zwar Hochgeladen waren aber nicht zu sehen.
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Silvi79
 
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Silvi79

 ·  #3
Fortsetzung Bilder,
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pontikaki2310
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pontikaki2310

 ·  #4
Moin, damit sich die Göttgen-Mitglieder einen
Überblick darüber, was bisher herausgefunden/gesagt
wurde, verschaffen können, verlink ich hier x den Beitrag
aus der Schatzkiste:
https://www.dieschatzkisteimne…61&t=34482
(Und Heinrich sich jetzt nich noch mit dem Weißabgleich
der Fotos beschäftigen muß;-).
Es wäre noch interessant die Größen der Kameen zu wissen.
Silvi79
 
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Silvi79

 ·  #5
Danke fürs verlinken des anderen Beitrags. Ich bin niemand der 1000 Meinungen hören möchte, um sich die richtige rauszupicken. Darum geht es gar nicht. Aber 100% schlüssig waren mir die Antworten bisher nicht und werfen bei mir eher mehr Fragen auf wie, dass sie meine Neugier besänftigen. Ich Grunde ist es mir egal wie wertvoll das Armband ist. Ich find es hübsch und mir reicht tatsächlich der ideellen Wert. Dennoch fände ich es sinnvoll zu Wissen welche Werte sich in meinem Schmuckkästchen befinden

Ich hoffe ich hab die Schieblehre meines Mannes jetzt richtig benutzt. Ich oute mich mal als unwissende Frau.

LG
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Altes Kameearmband vermutlich nur Modeschmuck, trotzdem etwas Wert?
Tilo
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Tilo

 ·  #6
ich kann nicht erkennen, ob die Teile alle gleich ungleichmäßig sind im Muster.
also eins handwerklich und die anderen Kopien davon, oder alle handwerklich

und bzgl. Material hilft nur eine Strichprobe, Alpacca von Silber zu unterscheiden
ist halt beides weiß
MaJa
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MaJa

 ·  #7
Ich glaube nicht an Alabaster, das ist eine Art Gips und zumindest bei Armschmuck nicht alltagstauglich.
Material der Kameen könnte auch irgendeine (Stein-)Masse sein (gemahlener XYZ, mit Leim o.ä. vermischt), die dann noch teilweise eingefärbt wurde; die Farbpigmente sind im Laufe der Zeit verblichen. Man müsste das Armband in der Hand haben, Ferndiagnosen sind hier schwierig.
Alter: irgendwann zw. 1880 und 1960, 1930er Jahre würde ich mal für gar nicht so unwahrscheinlich halten
Guestuser
 
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Guestuser

 ·  #8
Würden nicht diese Marmorierungen in einem der Steine gegen "Kunststeinmasse" sprechen?

Weil theoretisch würde man ja eher wollen dass die Kameen weiß sind. Welchen Sinn würde es machen einen Stein hinten zu marmorieren?

Allerdings findet man im Internet überhaupt nichts ähnliches. Muschelkameen sind weiß mit korallefarbenen Hintergrund.

1930 wäre meine Großtante 8 gewesen. Möglich dass sie das Armband da bekommen hat. Hat man es vielleicht kleiner gemacht oder später verlängert? Deshalb das eine unterschiedliche Zwischenglied. Für ein achtjährigen Mädchen ist das Armband sicher viel zu groß.

Man kann wohl nur vermuten.
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Altes Kameearmband vermutlich nur Modeschmuck, trotzdem etwas Wert?
Alyss
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Alyss

 ·  #9
Es hat auch zu allen Zeiten Kameen aus Glas gegeben. Diese hier sind der Geschichte entsprechend schon ziemlich abgenutzt. Ich habe selbst Kameen aus allen erdenklichen Materialien und gefasst in diverse Metalle, teils Messing, teils auch unklar silbrig - der Test auf Neusilber war negativ. Kameen gab es als Andenkenschmuck für alle Geldbeutel, daher oft nicht besonders wertvoll.
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Guestuser

 ·  #10
Also Glas oder Porzellan glaube ich nicht. Da beides gegossen bzw. in Form gepresst würde. An den Kameen sieht man aber unter der Lupe Bearbeitungsspuren wie vom Schnitzen.

Also kann ich davon ausgehen, dass das Armband Ramsch und keine 10 Euro Wert ist.
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #11
Wert ist immer das, was jemand bereit ist, dir dafür zu geben.
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #12
Wenn die Kameen gegossen wurden, dann muss es dazu jeweils ein handgeschnitztes Original gegeben haben und dann sieht man im Abguss auch die Schnitzspuren.

Wenn man Kameen nachgießt, dann will man langweilige Optik vermeiden und hat auch schon vor hundert Jahren die Farben und Strukturen gemischt.

Beide Argumente sind keine Belege gegen Guß- oder Pressmassen. Es kann natürlich auch trotzdem handgeschnitzt in einem beliebigen Material sein.

Die Fassungen sind aus Blechen, die reich mit Kordeldrahtschnörkeln belötet sind und die Ösen sind ebenfalls alle (wenn auch schlampig) gelötet.

Fazit: Es ist unechter Modeschmuck und hat als solcher seine Berechtigung im Schmucksektor, aber ist in der Markteinwertung nicht wertvoll.
MaJa
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MaJa

 ·  #13
Zitat geschrieben von Guestuser

Würden nicht diese Marmorierungen in einem der Steine gegen "Kunststeinmasse" sprechen?

Weil theoretisch würde man ja eher wollen dass die Kameen weiß sind. Welchen Sinn würde es machen einen Stein hinten zu marmorieren?

Allerdings findet man im Internet überhaupt nichts ähnliches. Muschelkameen sind weiß mit korallefarbenen Hintergrund.

1930 wäre meine Großtante 8 gewesen. Möglich dass sie das Armband da bekommen hat. Hat man es vielleicht kleiner gemacht oder später verlängert? Deshalb das eine unterschiedliche Zwischenglied. Für ein achtjährigen Mädchen ist das Armband sicher viel zu groß.

Man kann wohl nur vermuten.

Nein, die Durchfärbung kann vollständig sein, oder nur teilweise bzw. marmoriert. Steinimitationen gibt es schon bei den Römern und insbesondere Marmorimitationen waren als sog. Stuckmarmor/Scagliola insbesondere im 18.-19. Jahrhundert sehr beliebt und auch gängig (da billiger und leichter).
Kameen wurden imitiert, indem man eine Hälfte eingefärbt hat und die zweite weiß/hellgelassen hat. Die beiden Schichten hat man dann miteinander verbacken. Alternativ gab es nur eine helle Masse und der Hintergrund der Kamee wurde bemalt/eingefärbt. Es hängt sehr von der Technik, den Materialien und den Pigmenten selbst und der Menge an Pigmenten ab, wie lange die Färbung anhält und wie lichtstabil die Färbung ist. Wir sehen hier heute nur den aktuellen Zustand.

Kameen gibt es seit der Antike aus Achat (unterschiedliche Farben), aus Muscheln/Schnecken (meist rosa-hellbraun und weiß-cremefarbig) und aus (Überfang)Glas. Im 18. Jahrhundert kamen dann Kameen aus Steingut hinzu (Wedgewood), quasi mit jedem neuen technischen Fortschritt (im Material und/oder bei Maschinen/Öfen/Verfahren) ergaben sich neue Möglichkeiten.

Aus den 1930er Jahren heißt ja nicht, dass die Großtante das Armband im Jahr 1930 bekommen hat, sie kann es auch erst 1950 gekauft/geschenkt bekommen haben.
pontikaki2310
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pontikaki2310

 ·  #14
Zitat geschrieben von Guestuser

Man kann wohl nur vermuten.


Moin Silvi und nein, das sind nich nur Vermutungen sondern
hier fließen jahrelange Berufserfahrung, Materialkenntnisse
und viiiele Vergleichsobjekte, die man bereits in Händen hielt,
mit ein.
Bzw. das Wissen von passionierten Sammlern - wie Alyss und
MaJa - die auf ihrem Sammelgebiet oft mehr Fachwissen
angesammelt haben, als die Profis.
Und grundsätzlich ist Materialbestimmung nur von Fotos - ohne
zusätzlich auch die Temperatur, den Klang, die Durchsichtigkeit,
die ganze Haptik halt spüren zu können - ein Problem.
Tilo
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Tilo

 ·  #15
das Wort vermuten bezog sich nach meinem verständnis (hauptsächlich) auf genaue Anschaffungszeit und Grund für evtl. kürzen/verlängern (das originale Zwischenglied kann auch einfach nur verlorengegangen sein)

und war nicht despektierlich gemeint

bzgl. der vermutungen bzgl. Material (testbar) und Kameen (die man nur schwer testen kann)
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