Aus uhus Werkstatt November 2024.Frisch vom Dopp...Ist das schon ein Präzisionsschliff?...

Es ist wohl ein guter Schliff und gute Politur , aber noch kein Präzisionsschliff, da nicht alle Meetpoints korrekt sind. Außerdem habe ich ausnahmsweise mal die Unterseite zuerst geschliffen , weil das Material etwas knapp war und daher ist die Oberseite etwas schief geworden. Das sieht man zwar nicht, aber die Winkel korrespondierender Facetten weichen bis zu 1 Grad ab. Auch kein Wunder bei einer Steingröße von ca 40x20mm. Einen Rutilquarz als Präzisionsschliff zu machen ist eh ein schwieriges Unterfangen, da immer wieder Rutilnadeln aus den Facetten heraus kommen und die Politur verhunzen. Das Polieren der Oberseite dauerte genau 2 Stunden. Sehr zeitaufwendig ist auch das sorgfältige Ebauchieren. Mit groben Scheiben kann man da nicht loslegen, sonst braucht man die doppelte Zeit, damit man die Chips wieder ausschleift.. Insgesamt hat mich der Stein etwa gute 8 Stunden beschäftigt. Poliert habe ich auf einer frisch abgezogenen Zinkscheibe mit polycristallinem Diamantspray. Die Bilder sind ohne Stativ gemacht und es sind noch Kittreste auf dem Stein. Ich hatte es mal wieder eilig....Im Vergleich ein Ametrin in gleichem Schliff, der von einem Goldschmied als "Schöner Stein" beurtelt wurde.

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Was für ein toller Stein und dann noch so eine Größe. Auch der Ametrin gefällt mir sehr gut, ist ja immer so eine Sache mit der Mischerei. Klassische Smaragdschliffe gefallen mir nicht in Quarz, außer meiner Variante mit unten nur einer Stufe .
Das Problem mit den Rutilnadeln kann ich gut nachempfinden. Im Zweifel geht immer eine gute Politur vor, da muß ein Meetpoint schon mal nachgeben, das geht nicht anders.
Mit 2 St. Polieren bei einem 4cm Quarz warst Du trotzdem super unterwegs.

Weil Du eingangs fragtest, ob das ein Präzisionsschliff ist. Ich finde ihn bemerkenswert präzise. Besonders wenn man die Länge von 4 cm bedenkt, jeder weiß, dass sich kleinste Fehler bei dieser Größe potenzieren.
Und dann noch die herausfordernde Politur solcher langen Facetten mit reichlich störenden Einschlüssen.
Noch mal "Hut ab".

Beim Umkitten kann es immer kleine Fehler geben, die an der Maschine, der Umkitteinrichtung oder am Schleifer liegen. Dann muß man diese Fehler mit dem Cheater ausgleichen. Das macht zusätzliche Arbeit. Auf der Unterseite sind es meist weniger Facetten und Fehler fallen weniger auf. Das Umkitten mit Schellack geht schnell und fällt gegenüber dem Cheaten nicht ins Gewicht.

@Uhu, da hab ich auch schon öfter drüber nachgedacht. Häufig ist die Unterseite, mit der man normalerweise beginnt, genauer als die Krone, bedingt durch kleinste Fehler beim Umkitten oder Ausrichten des Steins.
Ich denke aber, dass Du sicher vorher die Unterseite grob vorschleifst, um zu wissen, ob es in der Tiefe reicht, und für eventuelle Bezugspunkte. Das bedeutet dann aber 2 x umkitten. Oder habe ich einen Denkfehler?