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Alter Silberring - Hintergrund?

 
Gabriele
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Gabriele

 ·  #1
Liebe Community,
ich habe vor vielen Jahren aus einem Nachlass einen alten Silberring bekommen, über den ich gerne etwas erfahren möchte. Ich möchte ihn nicht verkaufen, interessiere mich also weniger für den Wert, sondern eher für die Geschichte.. Er ist sehr aufwändig verziert mit einen Frauenkopf (?) und einem Männerkopf (?). Es sind keine Stempel mehr zu sehen und er wurde vor vielen Jahren verkleinert. Er hat einen quadratischen grünen Stein.
Herzlichen Dank für jede Idee, Gabriele
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Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #2
Hübsches Teil.
Gabriele
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Gabriele

 ·  #3
Liebe Community,
ich habe vor vielen Jahren aus einem Nachlass einen alten Silberring bekommen, über den ich gerne etwas erfahren möchte. Ich möchte ihn nicht verkaufen, interessiere mich also weniger für den Wert, sondern eher für die Geschichte.. Er ist sehr aufwändig verziert mit einen Frauenkopf (?) und einem Männerkopf (?). Es sind keine Stempel mehr zu sehen und er wurde vor vielen Jahren verkleinert. Er hat einen rechteckigen grünen Stein.
Herzlichen Dank für jede Idee, Gabriele
Gabriele
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Gabriele

 ·  #4
Zitat geschrieben von Gabriele

Liebe Community,
ich habe vor vielen Jahren aus einem Nachlass einen alten Silberring bekommen, über den ich gerne etwas erfahren möchte. Ich möchte ihn nicht verkaufen, interessiere mich also weniger für den Wert, sondern eher für die Geschichte.. Er ist sehr aufwändig verziert mit einen Frauenkopf (?) und einem Männerkopf (?). Es sind keine Stempel mehr zu sehen und er wurde vor vielen Jahren verkleinert. Er hat einen rechteckigen grünen Stein.
Herzlichen Dank für jede Idee, Gabriele
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MaJa
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MaJa

 ·  #5
Der Ring ist eine Stilkopie bzw. ist inspiriert von Ringen aus der Renaissance. Kopiert wurden die immer wieder in den letzten 150 Jahren, hier würde ich am ehesten von einem neueren Exemplar ausgehen, wahrscheinlich 1960-1980er Jahre
Imari
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Imari

 ·  #6
Dem kann ich nur zustimmen.
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #7
Unten geschlossene Fassungen waren hierzulande weniger verbreitet.
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #8
Zitat geschrieben von Silberfrau

Unten geschlossene Fassungen waren hierzulande weniger verbreitet.
In der (original) Zeit schon. Im wesentlichen waren Fassungen deshalb unten geschlossen, weil innen eine glänzende Folie unter die Steine gelegt wurde, damit sie besser funkeln. Bei Diamantrosen zum Beispiel, die ohne Unterteil geschliffen sind.
In dieser Stilkopie wurde dann eben die falsche Schliffform eines Steins eingesetzt.
tatze-1
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tatze-1

 ·  #9
Ich hatte es auch schon, daß grün unteremailliert wurde, damit ein brasilianischer Smaragd optisch zum Kolumbianer wurde.
Gabriele
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Gabriele

 ·  #10
Herzlichen Dank für die interessanten Ideen!

Woran kann ich erkennen, aus welcher Zeit der Ring stammt? Ich fand den Hinweis auf die unten geschlossene Form spannend. Danke auch dafür!
Wurde zu den unterschiedlichen Zeiten unterschiedliches Material verwendet? Könnte das Gewicht einen Hinweis geben?

Ich habe im Ring auch keinen Stempel gefunden, allerdings ist er auch verkleinert worden. Oder was könnte ein Grund dafür sein?

Gibt es Tipps, wie ich ggf. selber weiter recherchieren könnte? Welche Suchbegriffe würdet ihr verwenden? Könnten die Verzierungen besser beschreiben werden? Mir ist jetzt aufgefallen, dass es ja keine "Köpfe" sind, sondern es ja auch Ansätze eines Körpers gibt, der im Ring ausläuft und neben den Köpfen "Arme" oder "Flügel"? Könnt ihr das besser beschreiben? Was sollen die Figuren darstellen?

Ich freue mich, wenn ihr dazu noch Anregungen für mich hättet.
Herzliche Grüße, Gabriele
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #11
MaJa
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MaJa

 ·  #12
Wie gesagt das historische Vorbild sind Ringe von ca. Ende des 16. Jahrhundert bis frühes 17. Jahrhundert am Übergang der Renaissance zum Barock. Der hier oben gezeigte Ring ist aller Wahrscheinlichkeit nach eine relativ einfache Nachkriegsreproduktion, wahrscheinlich aus den 1960-1980er Jahren, danach wurde das eher selten hergestellt.
Es gab diese Reproduktionen von Renaissance-Schmuck auch schon früher, einmal in der Neo-Renaissance von ca 1850-1900 und nochmal in der 2. Neo-Renaissance ca. 1925/1935. In der ersten Neo-Renaissance waren das aber größtenteils hochwertige Reproduktionen in Gold (zumindest kenne ich nur diese aus Museen bzw dem Handel/Auktionshäusern). Teilweise sind die Kopien des 19. Jahrhunderts so gut, dass man sie nur schwer von den Originalen unterscheiden kann. In den 1920/30er Jahren war das ganze dann wieder etwas breiter in den Schichten angelegt und es gab die Kopien dann auch in Silber, von daher kann man nicht ganz ausschließen, dass der oben gezeigte Ring auch nicht aus der Zeit ist, allerdings hätte ich für die Zeit eine bessere, "schärfere" Verarbeitungsqualität erwartet, daher meine Vermutung auf die 1960-1980er.
Die Frauenfiguren auf der Ringschiene sind mal Sphinx mal Engel mal mythologische Wesen mit Flügeln, der Ring hier ist zugetragen um das näher eingrenzen zu können. Die Kopisten waren da nie zimperlich, da sie den historischen Kontext nie kannten. Hauptsache war/ist, dass der (neue) Ring ähnlich aussieht wie ein alter. Daher Frauentorso mit/ohne Brüste und Flügel, ein bißchen Geschnörkel und fertig.
Wenn sie keine Flügel haben, dann sind das Vorbild Karyatiden (weibliches Pendant zu Atlanten).

Wir hatten hier einen anderen Ring dieses Typs vor ein paar Monaten schmuck-foren/ftopic34339.html

Warum er keine Punze hat: vielleicht wie beschrieben bei einer Verkleinerung verloren gegangen, vielleicht wurde die Punze beim Tragen verrieben, wenn sie nicht sauber eingeschlagen war, denn der Ring ist schon abgeriffen.
pontikaki2310
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pontikaki2310

 ·  #13
Super erklärt - Merci :* MaJa
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #14
Gabriele
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Gabriele

 ·  #15
Ganz herzlichen Dank für die ausführliche Erklärung! Super! Jetzt wird es für mich klarer! Danke!
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