Interessant ist das ja. Aber gefallen tut mir die Entwicklung überhaupt nicht. Nicht aus Technikfeindlichkeit! Wie Raustland erwähnt, scheint es ja gute Anwender zu geben wenn er das sagt, glaub ich ihm das mal. Frank dazu auch,
wenn es Leute sind, die wissen was sie da tun und worauf es ankommt.
Aber von Gefüge und dessen Zusammenhalt scheint das nicht mit herkömmlich-handwerklicher Fertigung vergleichbar zu sein. Ich meine z.B.: Schmelze, guten Guß und dann daraus gezogenen Draht. Muß man beim Druck dann mit dickeren Materialstärken ausgleichen?
Zu Ankes Beispiel: Insgesamt finde ich diese Entwicklung von sparsam-rationaler Industrie-Fertigung, ich nenne mal ne eigene Wortkreation: zu "günstmöglichen" Preisen, einfach nur schlimm wenn man solche Ergebnisse sieht.
Im Großen und Ganzen solche Sachen:
- hohle Trauringe, sonstige
Ringe wie kürzlich User gemme wegen spez. Gewicht auftat
- oder meine Begegnung mit allerdünnsten Ösen-Gliederarmbandkettchen und diese noch hohl...
- auch die silberarmen Gelbgoldketten, die real eigentlich übervergoldete Rotgoldketten sind und eine Reparatur,-oder Änderungsbearbeitung ohne Vergoldungsmöglichkeiten einfach umständlich-teuer machen.
- Mit winzigsten, kaum sichtbaren, wenigsten Laserpunkten zusammengesetzte Blechteile die bei geringster Belastung auseinanderfallen (bei Ohrringen so gesehen)....
- hohle Ringe mit Drecksammelgittern im Inneren wo ne Maßänderung verunmöglicht oder so irre teuer-aufwendig wird weil der ganze
Ring so gebaut ist bis oben hin.
- 2-Krappen-Fassungen, die sich noch die "Folien"-Wände teilen weil das Wort Blech dafür schon zu euphemistisch ist. Es gibt immer mehr an solchen Teilen...
Es ist zum Verzweifeln und ich habe mit diesem Müll (schulligung aber kanns nicht anders sagen) zum Glück nur aus Versehen und selten Kontakt. Aber ich denke gern so Insgesamt und außerhalb meiner Bubble:
Der Schaden, den solche Schrottqualität in der ganzen Branche anrichtet weil das Wissen um die Unterschiede zu erkennen, in der Kundschaft schwindet oder gar nicht mehr vorhanden ist, der dürfte langfristig gesehen immens sein. Selbst Fachleute sehen erst bei Bearbeitung was da genau los ist wie das von außen topp aussehende Armband von Tatze gezeigt, gut demonstriert.
Da wird Vertrauen verspielt und das ist unsere Währung, nicht allein der schnell gemachte Umsatz.
Die Kundschaft kennt schon oft den Unterschied von Goldschmied und Juwelier oder ganz fachfremden Verkäufern nicht mehr. Zwischen Schmuckdesignern mit Kenntnis des Handwerks oder solchen, die nur designen und am PC konstruieren was ihnen Abenteuerliches einfällt ohne Plan weils so toll aussieht....ohne auf Stabilität, Tragbarkeit, Haltbarkeit oder Bearbeitbarkeit zu achten.
Geschweige denn Industrieware zu Handanfertigung ... Im Prinzip färbt das auf alle ab, auch auf die ordentlich fertigenden Handwerker und Hersteller, die sowieso schon viel Grundlegendes erklären müssen um den Unterschied aufzuzeigen und ihre Preise zu rechtfertigen.
Aber gut, das Thema hatten wir auch schon. Die Entwicklung ist nicht aufzuhalten genausowenig wie bei KI und ihre schlechte und missbräuchliche Seite existiert und es liegt eben am Menschen, was er damit verzapft oder nicht.
Ich klammere mich mal daran, daß ich selber entscheide und bestimme, was in meiner Werkstatt entsteht und bearbeitet wird und was nicht. So gesehen, hab ich wenig Grund zu jammern. Ich hoffe, ich erkenne künftig weiterhin was ich da machen kann und lehne sowas ab. Sollen sich die Produzenten damit rumärgern.
Mir tuts halt leid um die Leute, die drauf reinfallen und teils nix dafür können weil sie nicht wissen oder sehen können, was unter der Hülle steckt. Es bringt nichts, einem verlorengegangenen Berufsethos nachzutrauern (sofern es den wirklich gab?) - man kann ihn nur selbst mit Leben füllen.
Danke an Tatze-1 wieder für das abschreckende aber sehr lehrreiche Beispiel.