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Schmuck aus dem 3D-Drucker

 
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tatze-1
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tatze-1

 ·  #1
Ich glaube, langsam wird's ernst mit der 3D-Drucktechnik im Schmuckbereich. Ich hatte ja kürzlich hier schon mal erwähnt, daß ich ein Armband kürzen mußte, das allerhöchstwahrscheinlich aus dem 3D-Drucker kam. Selbiges Armband war nun wieder auf meinem Werktisch, weil der nächste Stift gebrochen ist. Die 0,5mm ! "starken" Armbandstifte wurden mitgedruckt, so daß das Armband beweglich ist. Damit sie nicht verrutschen noch mit Widerhaken versehen. Die Stifte gehen aber nicht komplett durch, sind nur so lang wie die mittlere Gliederreihe breit ist. Die Armbandglieder haben innerlich ein Konstrukt, das an Eisenbahnbrückenkonstruktionen oder den Eiffelturm erinnert, um die Stabilität zu stärken. Zum reparieren ein Alptraum, weil alles so empflindlich ist. Das Lustige ist ja, daß wohl selbst der Hersteller schon einige Stifte ersetzen mußte, denn alle paar Glieder (unregelmäßiger Abstand, also meiner Meinung nach nicht gewollt) sind ordentliche Drahtstifte eingebaut worden.
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Armbandstift
Titel: Armbandstift
Raustland
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Raustland

 ·  #2
Des gibts doch schon lange aber des ist halt ein Beispiel wie man es nicht macht, denn wenn des gut gemacht ist, fällt dir des bei einer Repartatur gar nicht auf.
Frank Skielka
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Frank Skielka

 ·  #3
Zitat geschrieben von Raustland

Des gibts doch schon lange aber des ist halt ein Beispiel wie man es nicht macht, denn wenn des gut gemacht ist, fällt dir des bei einer Repartatur gar nicht auf.


Würde ich zustimmen.
Drucken bringt schon viele Vorteile für bestimmte Ausführungen, wenn es gut gemacht ist.
Sparkle
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Sparkle

 ·  #4
Interessant ist das ja. Aber gefallen tut mir die Entwicklung überhaupt nicht. Nicht aus Technikfeindlichkeit! Wie Raustland erwähnt, scheint es ja gute Anwender zu geben wenn er das sagt, glaub ich ihm das mal. Frank dazu auch, wenn es Leute sind, die wissen was sie da tun und worauf es ankommt.

Aber von Gefüge und dessen Zusammenhalt scheint das nicht mit herkömmlich-handwerklicher Fertigung vergleichbar zu sein. Ich meine z.B.: Schmelze, guten Guß und dann daraus gezogenen Draht. Muß man beim Druck dann mit dickeren Materialstärken ausgleichen?

Zu Ankes Beispiel: Insgesamt finde ich diese Entwicklung von sparsam-rationaler Industrie-Fertigung, ich nenne mal ne eigene Wortkreation: zu "günstmöglichen" Preisen, einfach nur schlimm wenn man solche Ergebnisse sieht.

Im Großen und Ganzen solche Sachen:
- hohle Trauringe, sonstige Ringe wie kürzlich User gemme wegen spez. Gewicht auftat
- oder meine Begegnung mit allerdünnsten Ösen-Gliederarmbandkettchen und diese noch hohl...
- auch die silberarmen Gelbgoldketten, die real eigentlich übervergoldete Rotgoldketten sind und eine Reparatur,-oder Änderungsbearbeitung ohne Vergoldungsmöglichkeiten einfach umständlich-teuer machen.
- Mit winzigsten, kaum sichtbaren, wenigsten Laserpunkten zusammengesetzte Blechteile die bei geringster Belastung auseinanderfallen (bei Ohrringen so gesehen)....
- hohle Ringe mit Drecksammelgittern im Inneren wo ne Maßänderung verunmöglicht oder so irre teuer-aufwendig wird weil der ganze Ring so gebaut ist bis oben hin.
- 2-Krappen-Fassungen, die sich noch die "Folien"-Wände teilen weil das Wort Blech dafür schon zu euphemistisch ist. Es gibt immer mehr an solchen Teilen...

Es ist zum Verzweifeln und ich habe mit diesem Müll (schulligung aber kanns nicht anders sagen) zum Glück nur aus Versehen und selten Kontakt. Aber ich denke gern so Insgesamt und außerhalb meiner Bubble:
Der Schaden, den solche Schrottqualität in der ganzen Branche anrichtet weil das Wissen um die Unterschiede zu erkennen, in der Kundschaft schwindet oder gar nicht mehr vorhanden ist, der dürfte langfristig gesehen immens sein. Selbst Fachleute sehen erst bei Bearbeitung was da genau los ist wie das von außen topp aussehende Armband von Tatze gezeigt, gut demonstriert.

Da wird Vertrauen verspielt und das ist unsere Währung, nicht allein der schnell gemachte Umsatz.

Die Kundschaft kennt schon oft den Unterschied von Goldschmied und Juwelier oder ganz fachfremden Verkäufern nicht mehr. Zwischen Schmuckdesignern mit Kenntnis des Handwerks oder solchen, die nur designen und am PC konstruieren was ihnen Abenteuerliches einfällt ohne Plan weils so toll aussieht....ohne auf Stabilität, Tragbarkeit, Haltbarkeit oder Bearbeitbarkeit zu achten.

Geschweige denn Industrieware zu Handanfertigung ... Im Prinzip färbt das auf alle ab, auch auf die ordentlich fertigenden Handwerker und Hersteller, die sowieso schon viel Grundlegendes erklären müssen um den Unterschied aufzuzeigen und ihre Preise zu rechtfertigen.

Aber gut, das Thema hatten wir auch schon. Die Entwicklung ist nicht aufzuhalten genausowenig wie bei KI und ihre schlechte und missbräuchliche Seite existiert und es liegt eben am Menschen, was er damit verzapft oder nicht.

Ich klammere mich mal daran, daß ich selber entscheide und bestimme, was in meiner Werkstatt entsteht und bearbeitet wird und was nicht. So gesehen, hab ich wenig Grund zu jammern. Ich hoffe, ich erkenne künftig weiterhin was ich da machen kann und lehne sowas ab. Sollen sich die Produzenten damit rumärgern.
Mir tuts halt leid um die Leute, die drauf reinfallen und teils nix dafür können weil sie nicht wissen oder sehen können, was unter der Hülle steckt. Es bringt nichts, einem verlorengegangenen Berufsethos nachzutrauern (sofern es den wirklich gab?) - man kann ihn nur selbst mit Leben füllen.

Danke an Tatze-1 wieder für das abschreckende aber sehr lehrreiche Beispiel.
frangipani
 
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frangipani

 ·  #5
Liebe Natalie, ich muss dir natürlich in allen Punkten zustimmen. Wenngleich, die meisten deiner Beispiele haben eher nichts mit gedrucktem Schmuck zu tun. Hohle Ringe kenne ich in Silber schon seit 40 Jahren. Gelbgoldene Kettchen wurden schon immer rot beim Löten. Und außen hui, innen wie soll man das jemals reparieren ist leider auch nix neues. Durchbrochenes Schienen-Innenfutter hilft gegen Schwitzen am Finger.
Ich habe einen neuen Spruch gelernt: "Was lange hält bringt uns kein Geld", das reimt sich und was sich reimt ist wahr. Diese Denke gibt es nicht erst seit gestern.
Sascha, man kann zu ihm stehen, wie man will, macht tolle Sachen, ohne Zweifel. Computerdesign, Wachsmodelle gedruckt. Er hat sich auch gut entwickelt und ist auch netter geworden in den Jahren.
Sachkenntnis ist wichtig, dann klapptst auch mit dem Kunden, gedruckt oder montiert.
Sparkle
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Sparkle

 ·  #6
Liebe Reni, Du hast auch in allen Punkten recht und jo, bin mal wieder abgeschweift und hab das Thema arg ausgeweitet bzw. nicht nur den 3D Druck angesprochen.
Man sieht halt, daß es wie so oft auf den Anwender und Hersteller sehr ankommt.
Der Druck bietet ne Menge Möglichkeiten, die mit Montage händisch gar nicht realisierbar wären. Auch den kann nicht jeder machen, der nur mit dem Computer gut umgehen kann.
Nun, was lange hält, bringt kein Geld stimmt leider auch. Bzw. nein, halt das eine Mal schon oder seltener. Wie so oft, ist ein Mittelweg meist der beste Weg. Und Können sowie das Kennen der Grenzen des Könnens ;)
frangipani
 
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frangipani

 ·  #7
Und nur der Könner kennt die Grenzen.....
Kornelia Sch
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Kornelia Sch

 ·  #8
Sparkle
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Sparkle

 ·  #9
Danke Kornelia. Das iss für ne quasi Puristin wie mich, die in den meisten oder sehr vielen Legierungen die jeweilige Eigenfarbe für sich schön findet, halt schwerer zu "verkraften". Zumal es die Ketten nicht so verteuern würde, daß es die Kaufentscheidung maßgeblich verändern würde (denke ich mal) wenn da ein Tick mehr Silber im Gold drin wäre damit Gelbgold auch Gelbgold ist. Da stört mich ein helleres, blasseres aber dafür durchgehendes Gelb weniger als "kein Gelb" :(
Danke Dir aber für den Trost :*
Rubellit
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Rubellit

 ·  #10
@Sparkle
Sehr schön beschrieben und stimme so gut wie allem zu.
Es gibt aber auch einfach Vorstellungen da würde sich jeder Goldschmied die Haare raufen weil es mit der Hand kaum machbar bzw. hunderte Stunden dauern würde und wer würde das bezahlen wollen...
Allerdings trage ich auch lieber was schlichtes und stabiles wo ich nicht Angst haben muss das er irgendwann mal auseinander fällt, weil dann trägt man das Stück mit Sicherheit auch selten bis garnicht
frangipani
 
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frangipani

 ·  #11
Zitat>>Allerdings trage ich auch lieber was schlichtes und stabiles wo ich nicht Angst haben muss das er irgendwann mal auseinander fällt, weil dann trägt man das Stück mit Sicherheit auch selten bis garnicht <<
Hat ja nicht zwangsläufig damit zu tun, dass das Teil (das Armband) aus dem Drucker kam, wenn der Designer etwas mehr Ahnung von der Materie gehabt hätte, und man nicht unbedingt jeden Euro am Material einsparen musste, hätte auch was Vernünftiges dabei raus kommen können.
Frank Skielka
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Frank Skielka

 ·  #12
Zitat geschrieben von Guestuser

Zitat>>Allerdings trage ich auch lieber was schlichtes und stabiles wo ich nicht Angst haben muss das er irgendwann mal auseinander fällt, weil dann trägt man das Stück mit Sicherheit auch selten bis garnicht <<
Hat ja nicht zwangsläufig damit zu tun, dass das Teil (das Armband) aus dem Drucker kam, wenn der Designer etwas mehr Ahnung von der Materie gehabt hätte, und man nicht unbedingt jeden Euro am Material einsparen musste, hätte auch was Vernünftiges dabei raus kommen können.


Sooo ist es.
Und es hat auch damit zu tun dass die, die gut virtuell konstruieren können, manchmal zu wenig Ahnung von Materiallehre besitzen.
Raustland
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Raustland

 ·  #13
Manchmal macht es diese Herstellungsart erst möglich etwas in einem preislich interesanten Rahmen zu machen. Auf dem Bild ist eine Mischung aus 3D und Montage und von hand Modeliert. Es sollte ein vorhandener Modeschmuckarmreif kopiert werden.
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Raustland
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Raustland

 ·  #14
Oder so etwas ware von Hand echt aufwendig
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Frank Skielka
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Frank Skielka

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