Goldschmiedeforum
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Osmium-Iridium-Platin-Legierung

 
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 ·  #1
Hallo,

ich habe Osmium, Iridium und Platin und würde gerne eine Legierung aus diesen darstellen.

Kann man diese irgendwie ohne Sauerstoff erhitzen bis zur Schmelze? Graphittiegel? Gibt es Mischungslücken?

Danke!

Sod
Tilo
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Tilo

 ·  #2
>Kann man diese irgendwie ohne Sauerstoff erhitzen bis zur Schmelze?

na klar, dafür gibts doch "günstige" elektro(induktions?)schmelzöfen, die mit vakuum oder schutzgas arbeiten
oder hab ich deine frage falsch verstanden?
und ob deine speziallegierung am ende so aussieht und weiterverarbeitbar ist wie gewünscht, wirst du wohl erst hinterher sehen, denke ich
stefan
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stefan

 ·  #3
hallo sod, was hast du denn damit vor?
:shock:
osmium in der legierung macht sie normalerweise nicht mehr schmiedbar (soweit ich mich erinnern kann). grafit kannst du sowieso nicht verwenden. (unverträglichkeit! und wird auch bei den scmelztemperaturen verbrennen)

mischungslücken? k.a. sie kommen normalerweise gemeinsam vor...
stefan
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 ·  #4
Ich würde gerne eine besondere Mischung für einen Hochzeitsring anfertigen. Bis dahin habe ich allerdings noch Zeit - also ist das Experimentieren mit der passenden Legierung nur eine Frage des Geldes.

Bisher würde die Legierung ungefähr so aussehen:
0,1 Gew.% Os
0,1 Gew.% Co
1 Gew.% Ir
1 Gew.% Pd
1 Gew.% Ag
0,8 Gew.% In
1 Gew.% Rh
95 Gew.% Pt

Toxikologie sollte unbedenklich sein ...

"Elektroschmelzöfen"? Kennst Du zufällig einen Hersteller?

Grüße,
Sod

PS: Metalle hab ich schon, bzw. bald. Habe leider aber keine Ahnung, wieviel man für einen (zwei?) anständige Ringe braucht an Masse.
Tilo
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Tilo

 ·  #5
Sod, hättest du vorm besorgen der schwierig zu verarbeitenden metalle nicht die verarbeitung klären sollen?
die geschichte ist ganz schön krass:ein laie, der mit platinlegierungsexperimenten seine Trauringe machen will?

>wieviel man für einen (zwei?) anständige Ringe braucht an Masse.
wie wärs denn mit volumenberechnung mal dichte plus verarbeitungsverlust?

aber ich frag mich, wer die ringe herstellen soll
stefan
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stefan

 ·  #6
hallo tilo, wenn er sie geschmolzen bekommt, dann könnte er sie gleich auch gießen....!

...aber sod, wenn es dir um das symbol geht, dann bring doch die zusätze in fester form in die ringe hinein. z.b. als niet oder "einlage" in das platin. was hältst du davon?
stefan
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 ·  #7
Hmmm ... ich war schon immer ein wenig selbstbewusst, was Experimente ins Blaue angeht. So ganz Laienhaft bin ich nicht, was das Ergebnis angeht, da ich ein wenig über Legierungen aus der Thermodynamik weiß und mich langsam durch einige paper durchkämpfe (http://www3.interscience.wiley.com/cgi-bin/abstract/109792350/ABSTRACT) <- War ganz interessant.

Ich hatte es so geplant, daß ich die Legierung übernehme und versuche eine Legierung zu schaffen, die verarbeitbar ist und die anschließende künstlerische Verarbeitung jemanden mit Erfahrung und Talent (sprich: einem Goldschmied) überlasse. Bin eher für das grobe ...

Stimmt, Stefan, so könnte ich das auch lösen. Wäre dann Plan B ... jedoch muss ich noch gegen 2 Handicaps ankämpfen. 1 davon ist, daß so etwas meiner Lebensgefährtin wahrscheinlich nicht gefallen würde.

Nebenbei: Gute Idee mit dem Elektro-Lichtbogen-Ofen ... Einen passenden Trafo hab ich hier :)
Juwelfix
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Juwelfix

 ·  #8
Hallo Gast
Ich gehe mal davon aus, dass die Finanzierung deiner Pläne ehr eine Nebenrolle spielt.
Ich würde dir raten mal bei einer Platin-verarbeitenden Gießerei anzufragen, ob die deine Legierung für dich schmelzen. Vielleicht ist es auch möglich, dass du die Metalle selbst ausgießt, falls das für dich wichtig sein sollte.
Du kannst dann vorab von einem Goldschmied Wachsmodelle deiner Ringe fertigen lassen und diese direkt gießen.

Zitat:
...Einen passenden Trafo habe ich hier :bounce: :bounce: :bounce: :bounce:
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 ·  #9
Oh, entschuldigung ... hab vergessen, meinen Onlinespitznamen einzutragen beim letzten Post.

Die Finanzierung spielt natürlich eine Rolle. Nur nicht die Hauptrolle ...

Hättest Du, Zirkonhead, einen Namen für eine Platin verarbeitende Gießerei?
Wie kann man von Wachsmodellen einen Ring gießen?

Wieviel Masse (angenommene Platindichte) hat so ein durchschnittlicher Ring?

Vielen Dank für eure zahl- und hilfreichen Antworten!
Juwelfix
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Juwelfix

 ·  #10
Ich versuche dir mal kurz das übliche Gießverfahren im Schmuckbereich zu erklären.

1. Es wird ein Wachsmodell hergestellt. Für Serien-Schmuck wird das in einer Kautschuk
oder Silikonform gegossen. Bei Einzelstücken von Hand ausgearbeitet oder per CNC-
Wachsdrucker hergestellt.
2. Mehrere Wachsmodelle werden zu einem Gußbaum zusammengesetzt ( sieht aus wie
ein Tannenbaum, daher der Name ). Kann natürlich auch Einzeln gegossen werden.
3. Das ganze wird in einen Metallzylinder ( die Küvette ) eingesetzt, der dann mit einem
speziellen Gips ausgegossen wird.
4. Nachdem die Einbettmasse ( Gips ) getrocknet ist, wird das Wachs ausgeschmolzen.
5. In den nun vorhandenen Hohlraum wird das geschmolzene Metall gegossen.
6. Wenn das Metall erkaltet ist, wird der Gips entfernt und was vorher Wachs war, ist jetzt Metall.

Hier gibts Bilder ( Feingießtechnik oder so anklicken)

http://www.horbach-giesstechnik.de/

Vielleicht kann dir ein Forenmitglied eine solche Gießarbeit anbieten.
Ich weiß nicht ob Ullrich Wehpke auch im Pt gießt. Er hat doch was von einer neuen Gießanlage geschrieben. Wenn er es kann ist das wohl die beste Adresse für dein Vorhaben.

Für eine netten Trauring kannst du mal locker mit 15g das Stück rechnen. Um das ganze vernünftig zu gießen, mußt du aber noch die Angußkanäle und den Einguß mitberechnen, kannst das Gewicht dann mal eben verdreifachen. Da niemand außer dir etwas mit deiner Speziallegierung anfangen kann, bleibt nur den " Abfall" wieder an die Scheideanstallt zu verkaufen, was unwirtschaftlich sein dürfte.
Für den erfolgreichen Guß deiner Mixtur wird dir auch niemand garantieren.

Das sind nur so einige Aspekte, weshalb ich davon ausging, dass Geld bei der Sache keine Rolle spielt.
Billig wirds eh nicht.

Was steck denn überhaut hinter dieser seltsamen zusammenstellung ?
Es gibt diverse erprobte Platinlegierungen auf dem Markt. Nur falls du denkst, dass es das nicht gibt.
stefan
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stefan

 ·  #11
hallo zusammen,
eine sache verstehe ich nicht. wieso betreiben menschen, immer wieder einen so irsinigen aufwand, wie in diesem falle (die legierung betreffend) um am ende doch nur einen stinknormalen trauring daraus zu fertigen.


sod, wenn du schon etwas besonderes willst, etwas individuelles, einzigartiges, dann musst du zuerst an die gestaltung denken, das material kommt dann später.

stefan
verständnisloses kopfschüteln!!!

guter geschmack ist eine frage der erziehung, nicht des geldbeutels.
Mario Sarto
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Mario Sarto

 ·  #12
Zitat geschrieben von stefan
verständnisloses kopfschüteln!!!

Hallo Stefan,
Deinen Einwand verstehe ich ehrlich gesagt nicht. Erstens hört sich die Zusammensetzung wirklich interessant an, da würden mich die physikalischen Eigenschaften schon interessieren. Zweitens ist Gestaltung nicht auf die haptische Form begrenzt - das finde ich ausgesprochen engstirnig gedacht. Darüber hinaus kennst Du das Ergebnis noch gar nicht, sprich den "stinknormalen Trauring", der nebenbei bemerkt, ein, wenn nicht das wichtigste Symbol für die Verbindung zweier Menschen in der westlichen Welt ist.

Fragende Grüße, Mario.
stefan
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stefan

 ·  #13
hallo mario,
damit meine ich nicht nur (aber auch) die äußere form des trauringes. die meisten "nichtfachleute" denken über die "normale" trauringform nicht hinaus. und das nur, weil seine form und das ganze drumherum gesellschaftlichen zwängen unterliegt.
sob hat es selbst geschrieben:

(Stimmt, Stefan, so könnte ich das auch lösen. Wäre dann Plan B ... jedoch muss ich noch gegen 2 Handicaps ankämpfen. 1 davon ist, daß so etwas meiner Lebensgefährtin wahrscheinlich nicht gefallen würde. )

... und das war meinerseits nur ein zaghafter versuch sob einen ausweg , nicht nur aus der sichtbaren norm anzubieten!

gruß stefan
Mario Sarto
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Mario Sarto

 ·  #14
Zitat geschrieben von stefan
... und das war meinerseits nur ein zaghafter versuch sob einen ausweg , nicht nur aus der sichtbaren norm anzubieten!

Also ich sehe das so: da ist ein junger Mann, der seiner Braut, sich selbst und somit seiner Ehe etwas ganz besonderes gönnen will. Weiter vermute ich, dass die äußere Form eher im Entscheidungsbereich der Braut liegen wird.

Mein Anliegen geht nur dahin, die Sache nicht von vornherein als undurchführbar abzustempeln, auch wenn die Beschaffung der Vorlegierung(en) möglicherweise ein echtes Problem darstellen könnte.

BTW: Es liegt in unserer Natur, nach Gemeinsamkeiten (der Norm) zu suchen. Das macht uns zu dem, was wir sind - Menschen. Und die leben nicht gern allein. Wir brauchen gleichartiges wie die Luft zum Atmen. Die Unterschiede liegen im Detail, wie z. B. einer bestimmten Legierung ;)
Sich an neues zu gewöhnen, dass kann mitunter seeehr laaange dauern ...
... nur mal so, Mario.
Tilo
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Tilo

 ·  #15
eigentlich wollte ich ja dazu nichts mehr schreiben


wieviel geld will denn sod mal eben in die schmmelztechnik stecken, bloß um das rad neu zu erfinden?

jeder, der von legierungen nur etwas ahnung hat, weiß, daß sie sehr viel andere eigenschaften haben (können), als die ausgangsstoffe und daß selbst kleine beimengungen nützliche verbesserungen aber auch großen schaden anrichten können
z.b. das rhodium, verschwindet es als pt-nebenmetall relativ wirkungsarm oder bestenfalls härtesteigernd oder ruiniert es möglicherweise die legierung wie blei im gold?
eine scheideanstalt hat natürlich prüfmöglichkeiten ihrer experimentallegierungen und wenns nix war, wirds geschieden

wahrscheinlich werden die zusammen nur 5 % platinnebenmetalle ja keine großartige wirkung haben
, aber wenn doch:
wie will unser legierungserfinder hier,der scheinbar nicht wirklich (goldschmiede)handwerkszeug und erfahrungen zur verfügung hat, beurteilen , ob sein gemisch später beim schleuderguß brauchbare ergebnisse bringt



und vor allem, ob es ausreichend duktil ist, später auch mal etwas gestreckt zu werden, wenn sein mit viel geld und energie entstandenes einzelstück mal nicht mehr paßt

und dann der gußkopf und die gießkanäle,was wird mit diesem mehraufwand? ich glaube herausgelesen zu haben, daß ihm seine zukünftige "den kopf abreißt" wenn sie erfährt, welch aufwand getrieben wurde, statt eine anerkannt hochwertige, strapazierfähige platinlegierung zu verwenden(PT800/IR)

ansich wäre ich ja in dem fall der absoluten nicht weiterverwendbaren sonderlegierung eher nicht für schleuder/vakuumguß, weil mit deutlichem materialüberschuß gearbeitet werden muß
bei einem normalen trauring wäre der rotationskokillenguß oder das gießen/walzen eines barrens mit schweißen des ringes eigentlich sinnvoller, weil viel weniger zusatzmaterial notwendig

so, jetzt flieg ich erst mal ne woche in den süden, tschüß
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