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Osmium-Iridium-Platin-Legierung

 
stefan
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stefan

 ·  #16
das problem, was ich weiter sehe ist der tolle neue "inhalt" versteckt in alten kleidern. das ist der tod vieler guter gedanken.
stefan
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #17
Zitat geschrieben von Sod
Ich würde gerne eine besondere Mischung für einen Hochzeitsring anfertigen. Bis dahin habe ich allerdings noch Zeit - also ist das Experimentieren mit der passenden Legierung nur eine Frage des Geldes.

Bisher würde die Legierung ungefähr so aussehen:
0,1 Gew.% Os
0,1 Gew.% Co
1 Gew.% Ir
1 Gew.% Pd
1 Gew.% Ag
0,8 Gew.% In
1 Gew.% Rh
95 Gew.% Pt

Toxikologie sollte unbedenklich sein ...

"Elektroschmelzöfen"? Kennst Du zufällig einen Hersteller?

Grüße,
Sod

PS: Metalle hab ich schon, bzw. bald. Habe leider aber keine Ahnung, wieviel man für einen (zwei?) anständige Ringe braucht an Masse.


Hallo Sod,
ich war ein paar Tage unterwegs und habe den ganzen thread jetzt erst gelesen. Ich kann mich den Ausführungen der Vorredner anschließen, was die Risiken und Kosten anbetrifft.

Aber einmal eine grobe Kalkulation:
Die Dichte wird nur wenig von Reinplatin abweichen. Daher gehe ich einmal von ca 14 gr. pro Ehering aus. Für beide dann 28 Gramm. Für den Guss werden ca 2,5 bis 3-fache Mengen benötigt, das sind dann schon einmal ca. 90 Gramm.
Kostenpunkt fürs Platin allein ca. 3500,- Euro mit MwSt.
Das erschmelzen der Legierung wird ca. 200 Euro kosten.
Und dann fängt die Arbeit erst an.
Wenn dann die Legierung beim gießen oder bearbeiten reißt, oder beim polieren /schleifen schmiert oder andere Schwierigkeiten macht, dann kann es sein der Goldschmied die Arbeit entnervt hinwirft oder mit deutlichen Mehrkosten an Dich herantritt.

Ich finde ja solche Experimente im Prinzip hochinteressant und habe selbst gerne und viel mit diversen Legierungen experimentiert. Nur für einen Terminauftrag, denn der Hochzeitstermin wird ja wohl nicht verschoben werden, und als Werkauftrag bei dem der Hersteller evtl. für die Haltbarkeit und Qualität haften soll ist das weniger geeignet.

Ich empfehle Dir eine Legierung aus Platin 585 + Palldium und nur 5 % Kupfer, die ist schneeweiss, gut verarbeitbar und haltbar.
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Guestuser

 ·  #18
Hallo,

war leider auf Reisen und konnte nicht zwischenreden ;)

Ich bin mir des Risikos durchaus bewusst und nehme dies bis zu einem gewissen Grad in Kauf. Zu der Legierung muss ich sagen, daß ich, wie ich mit den oberen 'ungefähr' ausdrücken wollte, diese noch nicht 100%ig genau abgestekct habe.

Im Endeffekt geht es darum, einen Trauring aus etwas zu haben, was einzigartig ist und woran ich mindestens in der Entwicklungsphase selbst mitgearbeitet habe. Und das kann ich nicht beim Design und auch nicht beim Schmieden! Leider ...

Ich kann nicht genau vorraussagen, welche physikalischen Eigenschaften (G', G'', Zugfestigkeit, Kristallisationsgrad,...) die Legierung genau hat, jedoch bin ich aus der rer.nat.-Schiene und habe mich mit der atomaren Zusammensetzung eben der oben erwähnten Legierung auseinandergesetzt. Sie sollte einige nette chemische Eigenschaften haben - welche als Trauring nicht nur die Einzigartigkeit, sondern auch die Bedeutung dieses Symboles für mich verstärken.

Man würde damit kein Perpetuum Mobile bauen können und auch nicht die Energieprobleme der Welt lösen. Und sicher nicht patentieren lassen ...

Ich bin um jeden Vorschlag dankbar und auch natürlich für konstruktive Kritik! Deswegen auch großen Dank an Zirkonhead für seine Erklärung und natürlich auch euch anderen!

Wie ruiniert Blei denn Gold beim legieren?

PS: Ich habe inzwischen auch eine Gießerei angeschrieben und erhielt folgende (gekürzte) Antwort:

"Da wir in der unreinen Schmelze mit direkter Induktion giessen, reicht das kleine Startgewicht nicht. Wir müssten Startkupfer hinzufügen und dann wäre Ihre Legierung nicht mehr das, was Sie erhalten möchten.
Um korrekte Legierungen /Güsse zu erhalten müsste in einer reinen Schmelze unter Vakuum geschmolzen werden und auch in geeignete Abgussformen hineingegossen werden.
Es sind Legierungsbestandteile dabei, mit denen wir unsere für medizinische Anwendungen eingerichtete reine Schmelze verderben würden, z.B. Osmium oder Cobalt."

Schade, aber vielleicht kann ich mit eurer Hilfe ja doch noch zum Ziel gelangen (und wenn es durch Modifikation der Zutaten ist),

Danke!
Sod
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 ·  #19
Hallo nocheinmal,

ich bin leider blind und habe nicht gesehen, daß es schon eine zweite Seite zu diesem Thread gibt. Daher auch leider den Thread von Heinrich Butschal übersehen.

Jetzt aber ... :)

Vielen Dank!!! Mit ca. 50 g Rohmaterial habe ich bisher gerechnet. Muss dann wohl noch etwas mehr dazuholen ... wenigstens vom Platin (den Rest muss ich wohl leider überdenken).

Das man die Hochzeit wegen den Ringen verschieben muss oder ähnliche terminliche Probleme kann man (noch) vernachlässigen bei mir, da ich nicht vorhabe bis Ende nächsten Jahres den Ring zu überreichen.

Platin 585 mit Palladium und 5% Kupfer ... hmm, könnte man Deiner Meinung nach das Kupfer durch Silber ersetzen?

Grüße,
Sod
bobyg
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bobyg

 ·  #20
ich glaube mal gelesen zu haben dass Pt-Ir "das beste" material für stark mechanisch beanspruchte teilee wie Trauringe wäre, da sehr kratzfest - vllt. wäre das doch eine option, v.a. weil es mehr oder weniger bekannt ist dass die legierung verarbeitet werden kann.
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #21
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 ·  #22
Die 90 g wären in Ordnung.

Wärest Du in der Lage und hättest Du Interesse solche "Experimente" mit mir durchzuführen?
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #23
Ulrich Wehpke
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Ulrich Wehpke

 ·  #24
Hallo SAd, hallo zusammen,

Zirkonhead hat mich auf diesen Thread aufmerksam gemacht. Um es einmal vorweg zu sagen, ich halte das Ganze für keine gute Idee. Begründung:

Man kann Metalle nicht nach Belieben zusammenschmelzen. Es gibt haufenweise Metalle, die sich überhaupt nicht miteinander vertragen. Wenn z.B. ein Metall erst in der Nähe oder gar weit jenseits des Siedepunktes eines anderen schmilzt, ist die Angelegenheit so gut wie aussichtslos. Beispiel: Indium schmilzt bei 156,6°C, hat seinen Siedepunkt bei 2080°, während Osmium, ein Metall welches sich mit keinem anderen verträgt und alles unbearbeitbar hart macht, seinen Schmelzpunkt bei 3045 °C hat!!!

Reinosmium ist silberfarben, es ist das schwerste aller Metalle. Aufgrund der Bildung von Osmium-Tetroxid hat Osmium einen stechenden Geruch. Osmium wird u.a. mit anderen Elementen der Gruppe als Legierungszusatz verwendet. Die daraus resultierenden Legierungen sind extrem hart, wie z.B. Osmoiridium, eine natürlich vorkommende Osmium-Iridium-Legierung, die äußerst hart ist und für die Spitzen von Schreibfedern benutzt wird. Osmium wir auch als Katalysator eingesetzt. (Gase).

Ich könnte nun noch endlos weiter über Metalle referieren, nur so viel: Die Legierung, die hier hergestellt werden soll, wäre sicher eine Weltsensation. Vor allem aber dann, wenn sie auch noch verarbeitbar wäre. Die hier im Gespräch befindlichen Metalle sind für eine Legierung miteinander denkbar ungeeignet, Ich bin zwar durchaus in der Lage alle im Schmuckbereich vorkommenden Metalle zu schmelzen, zu gießen und auch zu verarbeiten, jedoch kapituliere ich glatt vor dieser Zusammensetzzung und überlasse das Geld-und Metallvernichten gern den Leuten, die Langeweile haben, oder ihre Erfahrungen mit Gewalt selbst sammeln möchten.
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 ·  #25
Ok, das ist alles gut zu wissen! (Auch wenn ich mir in die Zunge beiße, weil ich nicht den Siedepunkt von Indium beachtet habe! Danke für den Hinweis!).

Ich habe sicher vor, absichtlich ohne abschätzbares Risiko edle Metalle und teure Euros zu vernichten - und auch nicht, Euch die wertvolle Zeit zu stehlen.

Ihr habt mich eines Besseren belehrt, was die komplette Legierung angeht, allerdings nicht von meinem Vorhaben, eine 'einzigartige' Legierung für ein Schmuckstück für meine Verehrteste herzustellen abgebracht. Aber das habe ich bestimmt schon verdeutlicht :)

Herr Heinrich Butschal hat mir eine Alternative genannt, welche schöne Schmuckstücke geben sollen (Ist Kontaktaufnahme via 'firmeninfo at butschal punkt de' möglich?). Und, da schon vorhanden, könnten wir davon ausgehend vielleicht etwas passendes mit einem gewissen Erfolgscharakter herausexperimentieren. Ich war leider mit meiner vorher angenommenen Quantität der Elementeformen zu voreilig!

Gibt es denn Legierungen welche Euch/Ihnen bekannt sind, welche in dieser Form zwar eine Komplexität darstellen, jedoch in der Schmuckverarbeitung möglich wären?

Laut Wikipedia befinden sich in Rohplatin oftmals Spuren von Iridium, Osmium, Ruthenium und Rhenium (nicht erwähnt ist allerdings ob gleichzeitig). Eine EDX-Analyse eines Rohplatinstückes wäre vielleicht mal interessant. Ist Rohplatin nicht als Schmuckmetall zu gebrauchen?

Gerade was die magnetischen Eigenschaften angeht würde ich zwar gerne Cobalt in die Legierung mit einbauen, aber das scheint auch etwas unrealistisch mit den anderen Legierungen zu sein und ich würde wirklich ungern etwas von dem wertvollen Material verlieren! Weiß jemand um die magnetischen Eigenschaften von 'normalen' Platinverbindungen?

Grüße,
Sod
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #26
Soviel ich weis wird nur mit Kobalt legiertes Platin nach starker mechanischer Verformung magnetisch. Andere Platinlegierungen nicht. Cobalt ist ein dunkles Metall das Platin hellgrau wie Eisen färbt. Schön finde ich das nicht.
Kontaktaufnahme per Mail oder Telefon ist immer erwünscht. :-)
Juwelfix
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Juwelfix

 ·  #27
Die Platinnebenmetalle müssen eben erst aus dem "Rohplatin" raffiniert werden um es bearbeitbar zu machen... Genau das und der hohe Schmelzpunkt haben die Bearbeitung des Metalles solange nicht möglich gemacht.
Goldie
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Goldie

 ·  #28
@sod

melde dich doch kurz am forum an, dann hast du mehrere vorteile wie benachrichtigungsfunktionen, möglichkeit auch per PN (privater nachricht) mit anderen mitglieder zu kommunizieren und und und. :)

bin sicher bei die anmeldung lohnt sich für dich und bis zum fertigen ring ist ja noch ein weiter weg...

lg
martin
Ekkehart
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Ekkehart

 ·  #29
Hallo in die Runde,

Zitat geschrieben von Heinrich Butschal
Soviel ich weis wird nur mit Kobalt legiertes Platin nach starker mechanischer Verformung magnetisch.


nicht nur bei starker mechanischer Bearbeitung ... der Maghnetismus ist immer vorhanden - die Feilung ist auf jeden Fall auch magnetisch - also nichts mit Magneten in Feilung wegen Eisenteilen aus der Feilung entfernen 😉

Interesant war die Verarbeitung von Platin /Iridium 200, die Härte nach Ausschmieden ist enorm , ich würde bald sagen ähnlich wie wie Stahl. Leider gibt es nur Stangenrohmaterial, so das für Ringe viel Handarbeit notwendig ist ...

Gruß

Ekkehart
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #30
Zitat geschrieben von Ekkehart
Hallo in die Runde,

Zitat geschrieben von Heinrich Butschal
Soviel ich weis wird nur mit Kobalt legiertes Platin nach starker mechanischer Verformung magnetisch.


nicht nur bei starker mechanischer Bearbeitung ... der Maghnetismus ist immer vorhanden - die Feilung ist auf jeden Fall auch magnetisch - also nichts mit Magneten in Feilung wegen Eisenteilen aus der Feilung entfernen 😉


Feilung ist bereits durch den Vorgang des Feilens (verbiegen der Späne) extrem stark verformt, daher muss sie auch bei Pt/CO magnetisch sein.
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