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Datterich
 
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Datterich

 ·  #1
Hallo zusammen,

ich habe vor einigen Wochen angefangen, mich im Ringschmieden zu versuchen. Nur als Hobby.
Aktuell scheitere ich an meinem ersten Lötversuch. Ich verwende aktuell noch Messing zum Üben. Ich habe die Befürchtung, dass mein Ring ggf. zu dick sein könnte oder das Lötmaterial vielleicht falsch ist, aber um das beurteilen zu können, fehlt es mir an Erfahrung.

Als Lötmaterial verwende ich AIEX Silberlot, dass in kleine Rechtecke geschnitten ist (Schmelztemp. ist 718 °C).

Bilder vom (noch leicht eiförmigen) "Ring" und von der Lötstelle liegen bei. In der Lötstelle sieht man noch leicht eines der Plättchen des Lötmaterials, das nicht so recht fließen wollte.

Ich bin für jeden Tipp dankbar.

VG
Datterich
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Tilo
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Tilo

 ·  #2
die fuge ist zu groß und unregelmäßig.
die muss enger werden
welches Flussmittel? was für ein brenner?
und dann brauchts nur noch Flammenpower
mit Flämmchen ewig draufrumwärmen verbraucht das Flussmittel und am Ende würde das Lot nichtmal fließen, wenn es endlich heiß genug ist
Karen_2023
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Karen_2023

 ·  #3
Von mir als Hobby-Anwenderin, noch der Hinweis, dass man daran denken muss, dass der Innendurchmesser kleiner ist als der Außendurchmesser, und daher die Seiten schräg angefeilt sein müssen, damit man eine formschlüssige Fuge bekommt.

Ich hab’s im Volkshochschul-Kurs und aus Büchern dann für Silber so gelernt: Ich klemme beim löten von Ringen, das dünn ausgewalzte Lot in die mit Flussmittel bestrichene Fuge, und erhitze erst mal abseits der Lötstelle mit weicher Flamme, um das Werkstück gleichmäßig auf Temperatur zu bekommen, dann erst zum Schluss kurz noch mal mit spitzer Flamme auf die Lötstelle halten bis das Lot fließt.


Ob die Profis auch so machen, kann ich nicht sagen - vielleicht lerne ich hier ja auch noch was hilfreiches dazu 😀.
SidEwigk
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SidEwigk

 ·  #4
Also erstmal "zu Dick" gibts nicht, glaub mir, da hab ich Erfahrung (bin auch Hobbygoldschmied^^) ;-) Meine Ringe wiegen zwischen 40g-90g.
Ich gebe zu, gelötet hab ich sie eigentlich nie, aber da schließ ich mich meinen Vorrednern an. Flussmittel is sehr wichtig!!!
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #5
Beiz den Ring ab und säge dann nochmal mit einem relativ dicken Sägeblatt genau durch die Fuge, so erhältst du einen gleichmäßigen Abstand. Dann klopp nochmal mit einem Kunststsoffhammer drauf um die Fuge zu schließen. Wenn das nicht geht, bestreiche die Fuge mit Flussmittel und glühe den Ring aus, damit er weicher wird. Die Platzierung auf der Unterplatte vor der Keramiklötplatte ist ok, vielleicht kannst du eine weitere Platte, falls du hast, in rechtem Winkel daneben stellen um die Hitze besser einzufangen. Du musst das Lot nicht einklemmen, nur auf die Fuge legen, einklemmen nur, wenn du es zumindest an einer Kante hauchdünn ausgewalzt hast.
Ich gebe spezielle Ringkurse in Nordbayern, siehe Link.
Datterich
 
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Datterich

 ·  #6
Hallo zusammen,

vielen Dank für die Zahlreichen Antworten :)
Bei dem Versuch, die Fuge gleichmäßiger zu machen, habe ich die Sache leider sher verschlimmbessert. Ich werde also nochmal von vorne beginnen.

Wie kann ich die Fuge denn von vornherein gleichmäßiger gestalten? Ich habe im Internet Leute gesehen, die die beiden Enden feilen und solche, die beide Enden überlappen lassen und diese dann wegsägen.
Mein Versuch war mit der Feile, aber dann bin ich in das schon angesprochene Problem gelaufen, dass der innere und der äußere Durchmesser zu unterschiedlich waren und die Fuge dann eher wie ein Kelch aussah.

VG
Fabian
Tilo
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Tilo

 ·  #7
Zitat geschrieben von Silberfrau

glühe den Ring aus, damit er weicher wird.

wenn du es zumindest an einer Kante hauchdünn ausgewalzt hast.



der Ring muss doch ausgeglüht sein nach dem missratenen Lötversuch

auswalzen wird wahrscheinlich nicht gehn, denn ich fand bei amazon nur 2x2mm-Plättchen mit dieser lotbezeichnung

Fuge: durchsägen, zubiegen, nochmal durchsägen, bis sie gut ist
oder mit dünner Nadelflachfeile

am Anfang nicht so dickes material nutzen, damit das Biegen nicht so mühsam ist
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #8
Es geht beides.
In USA haben die Probleme mit Mathematik, nicht aus Doofheit, sondern wegen komischen Maßsystemen, da machen die die Trial and Error Methode, auf passende Größe wickeln und durchsägen.
Wir hier sind schlau und haben ein einheitliches metrisches System. Da können wir die benötigte Länge ausrechnen und ohne viel Verschnitt gleich richtig ablängen, und die Enden abfeilen.
Bei so dickem Material wie dem Deinen musst du die Enden schräg feilen, damit du sie zusammen kriegst, bei Stärken bis 2mm bei Silber kannst du sie rechtwinklig feilen und in einer Geraden zusammenführen.
Tilo
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Tilo

 ·  #9
wobei zuerst Länge anzeichnen und nicht am Anfang beginnen, dann beide Enden biegen
beide Enden sägen
dann den rest biegen

so hat man Biegung schon beim Löten und muss die Fuge danach nicht durch rundrichten belasten
Datterich
 
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Datterich

 ·  #10
Kleines Update für diejenigen, die ggf. das gleiche Problem MIT DEM GLEICHEN LÖTMATERIAL haben:

Das in meinem Post genannte Lötmaterial hat offenbar nicht die vom Hersteller angegebene Schmelztemperatur. Das haben mittlerweile mehrere Nutzer auf Amazon übereinstimmend berichtet.
Ich habe auch versucht, die hier gemachten Vorschläge umzusetzen (war mein schönster Rohling bisher). Dieser ist allerdings geschmolzen, bevor das Lötmaterial auch nur weich geworden ist.
Ich habe das Lötmaterial daraufhin auf eine meiner Messingplatten gelegt und einfach mal "draufgehalten", was dazu geführt hat, dass das Plättchen Lötmaterial ohne die Form zu verlieren in das halbflüssige Metall eingesunken ist.

Also alles in allem blöd gelaufen. Der nächste Versuch wird dann besser. Danke nochmal an alle für die guten Tipps :)
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #11
Ist ja der Hammer. Was isn da drin?
tatze-1
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tatze-1

 ·  #12
Das mit dem Einsinken vom Silberlot ins zu lötende Messing kenne ich. Das ist einer der Gründe, warum ich Messing ungern löte. Silberschmiede haben für solche Fälle ein ganz leicht fließendes Stangen/Stupflot, das sie verwenden, um ihr Gerät zu löten.

Mein Vorschlag wäre, daß du für deine Lötübungen trotzdem auf Silber als Material wechselst. Oder wenigstens auf Neusilber. Mit dem Messing wirst du nicht glücklich.
Tilo
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Tilo

 ·  #13
es müsste halt mal jemand mit Ahnung testen, ob das vorhandene Silberlot für irgendwas taugt (und es an Fehlern vom Anwender liegt) oder einfach zu hohen Schmelzbereich

in meinem Profil steht meine Adresse
einfach 4 oder 6 solche 2x2 Plättchen im einfachen Brief an mich und ich probiere das rein interessehalber aus auf Messing und Silber im Vergleich zu Lot, was nicht aus dubiosen Amazonmarketplacequellen stammt
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #14
Tja, vieleicht superstreng für Feinsilberarbeiten.(Emaillelot)
Am Beginn meiner Lehrzeit mussten wir alle Übungsstücke aus Messing machen und mit Silberlot löten, das ging eigentlich schon.
Die-Schmiede
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Die-Schmiede

 ·  #15
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