Edelsteine & Perlen
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Labordiamanten

 
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 ·  #1
Gestern kam bei WISO ein Beitrag zu Labordiamanten. Leider habe ich den Anfang nicht gesehen aber mein Mann. Der kam nämlich zu mir und meinte, ich solle sofort meinen Diamantschmuck verkaufen, da die Preise ins bodenlose fallen werden. Angeblich kann man die echten von den künstlich hergestellten, aus China und Russland nicht mehr unterscheiden. Da ich von den bisher erlebten, journalistischen Fähigkeiten in dieser Sendung nicht viel halte, gabs ne kurze Diskussion darüber.
Tatsache ist, ich habe im Grunde nur Diamanten in alten Schliffen, gefasst in antikem Schmuck bzw. Vintage Schmuck mit Brillanten und will den momentan gar nicht verkaufen, eventuell in ein paar Jahren.
Was sagt ihr dazu?
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #2
Wenn die natürlichen Diamanten nicht von der extrem seltenen und teuren Sorte (D/Lupenrein) Typ 2B sind, dann lassen sich 98% der natürlichen Diamanten von den Synthesen sehr wohl, inzwischen mit etwas teureren Geräten (einige wenige Tausender), unterscheiden.

Nur die extrem seltenen und teuren Diamanten brauchen eine zusätzliche Untersuchung. Die sind sogar im Preis kürzlich gestiegen.

Die Preise für die Synthesen sind jedoch seit Beginn am Fallen. Der Wertbewahrungsaspekt fehlt daher bei den Labordiamanten.

Ich vermute, so wie Strass vor über hundert Jahren als Imitat aufkam, dann Fabulit, danach Doubletten mit Fabulit und dann Zirkonia seinen Siegeszug begann, werden irgendwann die Preise so niedrig sein, dass Labordiamanten der herrschende preiswerte Ersatz für natürliche Diamanten sein kann.

Bei einer Hermés Tasche oder einer guten Rolex Kopie sieht man von außen auch kaum oder gar nicht, ob sie echt oder eine Kopie sind. Aber der/die Träger/in weis es.
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 ·  #3
Danke, so sehe ich das auch. In dem Beitrag wurde wohl behauptet, man kann die Echten von den Laborzüchtungen NICHT unterscheiden ;-) , das konnte ich mir nicht vorstellen. OK, die chemische Zusammensetzung ist dieselbe aber dennoch wird ein Profi, mit Erfahrung und den passenden Gerätschaften, das doch können. Ich kann mir nicht vorstellen, das z.B. GIA darauf reinfällt
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #4
Nein, tun sie nicht. Ich habe schon vor vielen Jahren von HRB ein Gerät gekauft und auch Schulungen gemacht wie die zu unterscheiden sind. Inzwischen gibt es bequemere und preiswertere Geräte für Serienuntersuchungen. In Antwerpen ist schon vor Jahren ein Gerät, allerdings in der 100.000 € Klasse vorgestellt worden, dass in hoher Geschwindigkeit lose Kleinbrillanten automatisch sortiert.

Den Mangel an Schulungen und das blinde sich Verlassen vieler auf die Moissanit/Zirkonia/Diamanttester wird langsam aber sicher auch irgendwann behoben.
Raustland
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Raustland

 ·  #5
Da kann ich Heinrich nur zustimmen, erstens lassen sie sich sehr wohl unterscheiden und es wir in Zukunft immer noch den natürlichen Diamanten mit seiner Werterhaltung geben und der Künstliche wir wohl Imitate wie Moisanit und Zirkonia ersetzen.
Shardana
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Shardana

 ·  #6
Ich finde es auch sehr einleuchtend, was Heinrich sagt. Spätestens unter dem Mikroskop sollten natürliche von synthetischen Strukturen sowieso zu unterscheiden sein. Die synthetischen Kristalle sind ja viel schneller gewachsen.
Tilo
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Tilo

 ·  #7
Mediathek
https://www.zdf.de/verbraucher/wiso
aktuelle Sendung (also die vom 27.11.23, falls das irgendwann gelesen wird) ab 34:40

die natürlichen Rubine und Saphire sind über die Jahrzehnte im Preis gestiegen, obwohl es auch da seit 100 jahren optisch und physikalisch gleichwertige Synthesen gibt

jetzt Diamantschmuck gebraucht zu verkaufen ist ja in jeder Hinsicht sinnlos, denn was dann? keinen Schmuck mehr tragen?
neuen mit synth. Diamanten kaufen? letzteres wird doch nicht billiger als der gebrauchte eingebracht hat
Shardana
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Shardana

 ·  #8
Genau, bei denen gab es ja auch damals große Angst, sie könnten die natürlichen vom Markt verdrängen.
Tilo
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Tilo

 ·  #9
was halt wirklich ärgerlich ist:
es wird bei den künstlichen Diamanten von echten gesprochen
dieser Unsinn und bewusste Irreführung war bei den synthetischen farbsteinen nie üblich

echt wird vom Verbraucher durchaus im Sinne der deutschen Sprache ( https://www.duden.de/rechtschreibung/echt )als Synonym von nicht künstlich verstanden

auch wenn man wortklauberisch behaupten kann, nur der zusatz natürlich steht für den aus dem Bergbau
MaJa
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MaJa

 ·  #10
hier mal noch ein Artikel aus der FT vom August, der das oben gesagte auch wiedergibt. Er endet mit einer Anekdote, dass im Nahen Osten ein Collier mit natürlichen Diamanten ("mined diamonds") im Wert von USD 8 Mio. mit Labordiamanten im Wert von USD 100.000 aufgefüllt wurde, quasi als "Rahmen" für die wertvolleren Steine.

https://www.ft.com/content/c10…f341eb58a3
FabianKneipp
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FabianKneipp

 ·  #11
Zitat geschrieben von Shardana

Ich finde es auch sehr einleuchtend, was Heinrich sagt. Spätestens unter dem Mikroskop sollten natürliche von synthetischen Strukturen sowieso zu unterscheiden sein. Die synthetischen Kristalle sind ja viel schneller gewachsen.


So einfach ist das pauschal nichtmehr.
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #12
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