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Topas in London Blue - radioaktiv?

 
GemBen
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GemBen

 ·  #31
Habe mir die Studie jetzt auch mal durchgelesen. Wenn ich das richtig verstanden habe ist bei skyblue und swissblue keine Radioaktivität vorhanden gewesen. London blue hab ich zum Glück keine, dass klang ja recht bedenklich mit der Beta- und Gammastrahlung. Da sollte man als Schleifer vorsichtig sein, man atmet das Zeug ja in kleinen Mengen ein.
Kennt Ihr diese Firma? http://www.meelis-blautopas.de/blau-topas.html
Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein in Deutschland ansässiger Betrieb stark strahlendes Material für Schmuckzwecke verkauft.
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #32
Und? Tut er es doch? Ich kann es mir eben auch nicht vorstellen. Verkauft ja auch geschliffene. (Laut Kollegenempfehlung)
Guestuser
 
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Guestuser

 ·  #33
"Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein in Deutschland ansässiger Betrieb stark strahlendes Material für Schmuckzwecke verkauft."

Ich wäre da mittlerweile überhaupt nicht mehr sicher. Es gibt ja kein Personal mehr, dass irgendwelche Kontrollen durchführt. Im besten Fall Steine kaufen, bei denen eine Strahlenbehandlung nicht zu einer Farb"verbesserung" führt, dann würde es ja auch niemand machen. Oder beim Steinkauf einen kleinen Geigerzähler dabei haben :happy:
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #34
Na zum Glück bin ich kein Drache, der auf seinem Hort schläft.
Frank Skielka
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Frank Skielka

 ·  #35
Zitat geschrieben von GemBen

Habe mir die Studie jetzt auch mal durchgelesen. Wenn ich das richtig verstanden habe ist bei skyblue und swissblue keine Radioaktivität vorhanden gewesen. London blue hab ich zum Glück keine, dass klang ja recht bedenklich mit der Beta- und Gammastrahlung. Da sollte man als Schleifer vorsichtig sein, man atmet das Zeug ja in kleinen Mengen ein.
Kennt Ihr diese Firma? http://www.meelis-blautopas.de/blau-topas.html
Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein in Deutschland ansässiger Betrieb stark strahlendes Material für Schmuckzwecke verkauft.


Bei Meelis werden alle Steine mindestens doppelt gecheckt und gemessen, bevor sie verkauft werden.
Ich kenne Herrn Meelis und hatte mit ihm früher schon über das Thema gesprochen.
SKY und SWISS Steine besitzen keine Strahlung. Bei LONDONBLUE ist die Strahlung mit einem Gammaspektroskop nach 30 Jahren noch messbar! Aber eben sehr gering. Wer damit Probleme hat, soll halt keine kaufen.
Gast1234
 
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Gast1234

 ·  #36
An alle Hypochonder und die, die es noch werden wollen: Auf einem Interkontinentalflug fängt man sich deutlich mehr Strahlung ein, als man durch 24/7 Tragen von bestrahlten Steinen abbekommen kann. Und noch was. Finger weg von Zirkonen. Da ist Thorium, Hafnium und Uran drin. Ganz böser Stoff. Da muss dann gleich der Exorzist kommen.
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #37
Shardana
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Shardana

 ·  #38
Ich habe mal etwas recherchiert. Weil Strahlung so ein schwer zugängliches Konzept ist hier mal eine kleine vereinfachte Rechnung für die wissenschaftlich Interessierten:

Am Ende der Abklingzeit der Topase war praktisch nur noch das Cäsium-Isotop 134 für die Strahlung relevant. Dessen Zerfallsrate sollte unter 74 Bq/g liegen, daher die lange Abklingzeit. Die Halbwertszeit von Cs-134 ist mit ca. zwei Jahren mittellang, es ist keiner der 'Big Player', die am Anfang mit viel Energie schnell zerfallen, wenn diese aber weg sind, setzt es noch genug Energie frei um vor den Isotopen mit Halbwertszeiten von vielen Jahren (oder Milliarden Jahren) hervorzustechen.

Der von der EU für Cäsium in der Nahrung festgelegte Grenzwert (134 und 137 kombiniert) liegt bei 600Bq/kg (Milch und Babynahrung 370). Ein Mensch nimmt im Durchschnitt ca. 1kg Nahrung auf. Diese bleibt ca. 24 Stunden im Körper. Vorerst nehmen wir an, auch das Cäsium befindet sich nur so lang im Körper, wird also nicht aufgenommen sondern nur mit 'herumgetragen'. Dann läge der Grenzwert nur in Cs-134 ausgedrückt bei 600*1/s*24h/d*3600s/h=51,84 Millionen Kernzerfällen Cs-134 pro Tag.

Als Brosche, Kette oder Ohrring getragen sendet der Topas ca. 50% der Strahlung in Richtung des Körpers. Aufgehalten wird diese durch die Fassung nicht, weil Cs-134 bei seinem Beta-Minus-Zerfall praktisch nur Gammastrahlung freisetzt. Bei einer täglichen Tragezeit von 16 Stunden heißt das, dass 33,3% der insgesamt emittierten Strahlung den Körper passieren.
Da Lebensmittel im Allgemeinen viel weniger belastet sind als die Grenzwerte vorgeben, gönnen wir uns die 52 Mio. Cs-Zerfälle komplett in getragenem Topas:

51.840.000*1/d/(24h/d)/(3600s/h)/(74*1/s/g)/0,333=24,3g. Um den Grenzwert für Nahrungsmittel auszureizen und eine äquivalente Strahlendosis in Cs-134 durch vernünftig abgeklungenen London Blue Topas aufzunehmen, müsste man also 120 Karat jeden Tag den ganzen Tag mit sich herumtragen. Erstaunlicherweise liegt das sogar irgendwo im Bereich des Möglichen. Vielleicht ist so der Grenzwert von 74Bq/g festgelegt worden.

Allerdings wird das mit der Nahrung aufgenommene Cäsium nicht einfach nach 24 Stunden wieder ausgeschieden. Der Körper reichert es an, die biologische Halbwertszeit liegt bei 110 Tagen. Das Cäsium, das ich vor 110 Tagen gegessen habe, befindet sich also noch zur Hälfte in meinem Körper und das der anderen Tage kommt dazu. Diesen Faktor haben wir jetzt nicht mit berechnet. Eine tägliche Aufnahme von 600Bq akkumuliert bei einer Halbwertszeit von 110 Tagen zu einer Gesamtdosis von ca. 36.790Bq, die man immer mit sich herumschleppt. Also Faktor 61,32. Äquivalent wären das über 7000 Karat Topas, jeden Tag den ganzen Tag.

Nun sind die Grenzwerte für Lebensmittel in Deutschland im Zusammenhang mit der Tschernobyl-Katastrophe entstanden und sicher nicht dafür gedacht, dauerhaft ausgereizt zu werden. Japan hat nach Fokushima realitätsnähere Standardgrenzen von 100Bq Cs pro kg Nahrung und 50 pro kg Milch und Babynahrung festgelegt.
Rechnet man das Ganze damit durch, kommt man auf 1226 Karat London Blue Topas, den man immer am Körper haben kann ohne die japanischen Lebensmittel-Grenzwerte zu überschreiten.

Es dürfte klar sein, dass das hier deutlich vereinfacht ist. Ob wirklich alles konsumierte Cäsium vom Körper aufgenommen wird, weiß ich zum Beispiel nicht. Auch sind unterschiedliche Organe unterschiedlich strahlungsresistent, der Ohrring belastet wohl kaum die untere Körperhälfte. Heute spielt Cs-134 kaum noch eine Rolle in der Nahrung, da fast alles davon seit 1986 zerfallen ist (Halbwertszeit 2 Jahre). Als damals das Strahlenschutzvorsorgegesetz mit den 600Bq/kg erlassen wurde, war es aber durchaus relevant.

Ich möchte damit verdeutlichen, dass ein gut 'abgehangener' London Blue um Größenordnungen weniger Strahlungsbelastung verursacht als das, was allgemein als unproblematisch betrachtet wird, da würde ich mir echt keine Sorgen machen. Und falls er mal nicht ganz abgeklungen ist, dann müssen eben 300 Karat reichen :lol:. Trotzdem ist das Abklingen lassen sehr wichtig, was mich tatsächlich überrascht hat. Beim Bestrahlen entstehen auch extrem kurzlebige Isotope, die unter Umständen viel intensiver strahlen und sich erstmal 'beruhigen' müssen. Ich schließe mich also den anderen hier an. Am besten gut abgehangen vom seriösen Händler. Mehr kann man nicht tun, außer man kauft selbst ein Messgerät. Vielleicht fühlt sich ja der eine oder die andere jetzt ein bisschen sicherer mit seinen blauen Steinen. :-)

Bei der Rohware von Herrn Meelis läuft mir das Wasser im Mund zusammen...
pontikaki2310
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pontikaki2310

 ·  #39
Merci Shardana - sehr interessant :*
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #40
tatze-1
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tatze-1

 ·  #41
Pilze ißt ja auch noch jeder, obwohl die eigentlich immer noch Tschernobyl-belastet sind.
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #42
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #43
Pilze ja, die sammelt jeder selber, die Sai werden ausgemessen und aussortiert.
Shardana
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Shardana

 ·  #44
Zitat geschrieben von Heinrich Butschal

Man fürchtet sich überproportional vor Gefahren, die man nicht sieht oder nicht kennt.

Finde ich auch. Z.B. ist es ja nicht selten, dass jemand nicht zu nah an die laufende Mikrowelle rangehen möchte. Dabei ist deren Strahlung noch energieärmer als das sichtbare Licht, kann also nicht ionisieren wie Röntgen- oder radioaktive Strahlung.
GemBen
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GemBen

 ·  #45
Habe neulich ein Gespräch mit einer Goldschmiedin gehabt, sie lebt in einem sächsischen Mittelgebirge (nähere Ortsangaben gibt es aus verständlichen Gründen nicht). Als ich Blautopase angesprochen habe war sie äußerst entsetzt.
Dabei ist das eine Gegend die im Untergrund stark mit radioaktiven Isotopen "gesegnet" ist. Ich hab mir verkniffen das anzusprechen. Das sind tiefsitzende Überzeugungen die man nicht mit Argumenten entkräften kann. Es gibt auch Leute die nur Himalaya-Salz akzeptieren oder sich aus irgendwelchen Gründen Bergkristalle in ihr Trinkwasser legen. Diskussion zwecklos. In der Gegend findet man natürliche Blautopase, die haben ihre Farbe sicher von der Strahlung aus dem Muttergestein. Die müßte man auch mal messen. Wie gesagt die Leute wohnen da drauf und haben Radon in den Häusern und denken sich nichts dabei, oder fahren sogar zur Kur in ein Radonbad. Ich bin jedenfalls sehr beruhigt über die positiven Antworten zur Firma Meelis, alles andere hätte mich sehr überrascht.
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