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Punzierung für Export

 
Schweigen ist Gold
 
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Schweigen ist Gold

 ·  #1
Hallo zusammen,

weiß jemand, was man beim Export von Schmuck ins Ausland beachten muss? Laut FeinGehG ist eine Verantwortlichkeitsmarke und die Angabe des Feingehalts in Tausendstel in Deutschland ausreichend.
Wie verhält es sich denn, wenn ich Schmuck aus Edelmetallen ins Ausland verkaufen will?
Einige Länder haben ja vorgeschrieben, dass eine Punze eines Prüfamtes notwendig ist.
Muss der Schmuck dann einem Prüfamt übergeben werden? Wo findet man zuverlässige Informationen zu Einfuhrbestimmungen von z.B. Frankreich, Niederlande, Ungarn, Tschechien oder Bulgarien?
Wie handhabt ihr das?

GaLiGrü Schweigen ist Gold
Tilo
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Tilo

 ·  #2
Zitat geschrieben von Guestuser

Wo findet man zuverlässige Informationen zu Einfuhrbestimmungen von z.B. Frankreich, Niederlande, Ungarn, Tschechien oder Bulgarien?

ganz ohne Ironie: ich würds googln, wenn ich die Infos bräuchte
was bleibt denn sonst übrig?
problematisch ist dann die Sprache bei der Recherche, klar, aber niemand ist gezwungen, ins Ausland zu liefern
dazu kommen dann ja noch die Mehrwertsteuerverwicklungen, dass man ab bestimmtem Exportumsatz die Mehrwertsteuer des Empfängerlandes kassieren (oder bei Preisgleichheit überallhin errechnen) und getrennt melden/abführen muss! das ist so eine Bürokratie......... (ich weiß nichtmal, ob die Exportumsatzgrenze pro Exportland gilt oder insgesamt)

Zitat geschrieben von Guestuser

Wie handhabt ihr das?

ich brauchte mich mit dem Thema bisher nicht beschäftigen und werde das auch zukünftig nicht müssen
bei 2 Aufträgen nach Österreich habe ich, ehrlich gesagt, keine Gedanken gemacht, sondern einfach mit 585 gestempelt und verschickt
und das war schon nervig bzgl. Versandkosten, Versanddauer (trotz Express) usw.

wie kommts denn, dass du europaweit verschicken willst/musst?
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #3
Ich finde, die Amis haben es leichter. Für die sind Ausländer einfach nur Aliens. Das schließt dann alle Nichtamis inklusive Marsmännchen mit ein. Wir Deutschen sind da viel komplizierter, wir kennen tatsächlich viele unterschiedliche Länder, die für uns Ausland sind.


Spass beiseite, wohin soll denn exportiert werden? Welche Produkte? Welche Werte?
Tilo
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Tilo

 ·  #4
es wird nichts weiter erwartet als eine Übersicht über die bestimmungern von
Zitat geschrieben von Guestuser

Frankreich, Niederlande, Ungarn, Tschechien oder Bulgarien
und da für diversen
Zitat geschrieben von Guestuser

Schmuck aus Edelmetallen

vielleicht mal die Handwerkskammer fragen?
dann wäre die sogar mal zu was nutze ,-)

also falls Handwerkskammerbeiträge bezahlt werden.
ansonsten die (Industrie-und)Handelskammer
tatze-1
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tatze-1

 ·  #5
Der Zoll sollte dazu auch was sagen können.
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #6
Louise
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Louise

 ·  #7
tatze-1
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tatze-1

 ·  #8
guter Artikel, da steht alles drin.
Tilo
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Tilo

 ·  #9
alles?
eigentlich steht nur drin, dass der Export problemlos nur nach Österreich klappt und bei allen anderen ländern die jeweiligen Ländervorschriften beachtet werden müssen
wie die konkret aussehen, steht aber nicht dabei (und wäre auch zuviel verlangt!)

und dann wird noch Belgien, Luxemburg und Griechenland erwähnt, wo es mit Abstrichen geht
wie das konkret gemeint ist, bleibt unklar

super, jetzt wurde nicht nur gegooglt, sondern auch noch der text zusammengefasst ,-)
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Schweigen ist Gold

 ·  #10
Vielen Dank für Eure Antworten!

Ich frage im Auftrag eines Unternehmens, das mit dem Export von Echtschmuck in aber auch außerhalb der EU beschäftigt ist. Als kleineres Unternehmen oder Goldschmied/in fliegt man vielleicht noch unter dem Radar, aber mit steigenden Aufträgen läuft man einfach Gefahr empfindliche Strafen zu zahlen. Auch könne die Ware vom Zoll am Bestimmungsland beschlagnahmt werden.
Innerhalb der EU ist es leider auch nicht einheitlich, das FeinGehG ist ja wirklich einfach einzuhalten, aber wenn man Ware für unterschiedliche Märkte hat, wird es komplizierter.
Derzeit versuche ich die Einfuhrgrenzen und gegenseitige Anerkennung der Punzen zu verstehen. Dann gibt es noch die Hallmarking Convnetion mit einer eigenen CCM-Punze. UK akzeptiert diese, aber Deutschland ist kein Mitglied der Hallmarking Convention, woher bekommt man also diese oder macht es mehr Sinn, die Ware nach Edinburgh zu senden?
Will ich nach Portugal exportieren, brauche ich eine Punze eines Punzamts ab 2g Silber, für Frankreich eine ab 30g!
Und wo finde ich ein Punzamt in Deutschland.
Fragen über Fragen - Das Thema bereitet mit Kopfschmerzen. Aber danke, dass ich das hier loswerden darf.
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #11
Vielleicht können wir mit Schwarmintelligenz helfen, wenn ein Fall zu diskutieren ist, der speziell definiert ist. Aber sicher nicht, wenn viele Länder, viele Edelmetalllegierungen und unterschiedliche Mengen ventiliert werden. Sonst müsste man ein Buch schreiben, das sich auch noch ständig verändert. Das macht keiner und ist auch eine undankbare Aufgabe.
Zum Beispiel gab es in den 80ern in Österreich noch die Pflicht das Punzamt aus Deutschland importierte 18 Kt Gold punzieren zu lassen. Meine erste Lieferung von Brillenappliken an Silhouette waren so fein und dünn, dass die Punzierung alles ruinierte. Ich kopierte dann die Punzen in den Guss rein und sandte 10.000 Stück nach Österreich mit deren kaum unterscheidbaren Punzen. Gab ein riesen Theater. Ein Jahr später wurde die Punzierungspflicht durch die Punzämter aufgehoben.

Innerhalb der EU sollte es generell einfacher sein als von Außerhalb. Aber auch da sind Umsatzgrenzen für die MwST, Verpackungslizenzierung und Haftungen vorgesehen.

Wenn die Firma gerade anfängt, werden vermutlich die Auslandsumsätze im ersten Jahr gering sein und danach kann man dann anpassen.
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Schweigen ist Gold

 ·  #12
Ja, da könnte man ein Buch darüber schreiben. Und so in etwa gestaltet sich gerade meine Aufgabe!
Beim Austausch mit Echtschmuckproduzierenden und Handeltreibenden stoße ich immer wieder auf die Meinung, dass dies zu vernachlässigen sei, da man in den vergangenen fünf, zehn, 20, 50 Jahren noch nie Schwierigkeiten beim Export hatte. Dies mag durchaus sein, ist für viele Länder leider illegal und kommt daher nicht für jedes Unternehmen in Betracht.
Ich bedanke mich noch einmal für Eure Teilnahme an dieser Runde und wünsche Euch eine schöne Woche!
Perobald
 
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Perobald

 ·  #13
Verstehe ich das also richtig, dass man in Deutschland hergestellten Silberschmuck auch überhaupt nicht durch eine zertifizierte Stelle stempeln lassen kann und damit eigentlich keinerlei Möglichkeit hat, diesen in ein anderes EU-Land zu verkaufen?
Es ist ja definitiv keine Option, das Schmuckstück jedes Mal zum Stempeln in das entsprechende Land zu schicken, bevor man es dem Kunden schickt. Damit kann man also quasi nur innerhalb Deutschlands verkaufen.
Die Frage wäre natürlich, inwieweit Strafen drohen, bzw. in welcher Höhe, wenn man es doch tut und inwiewet das überhaupt kontrolliert wird.
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #14
Probiers mit selber stempeln?
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #15
Zitat geschrieben von Guestuser

Verstehe ich das also richtig, dass man in Deutschland hergestellten Silberschmuck auch überhaupt nicht durch eine zertifizierte Stelle stempeln lassen kann
Stimmt, so eine Stelle gibt es in Deutschland nicht.

Zitat geschrieben von Guestuser
und damit eigentlich keinerlei Möglichkeit hat, diesen in ein anderes EU-Land zu verkaufen?
Wer sagt denn so was?

Zitat geschrieben von Guestuser

Es ist ja definitiv keine Option, das Schmuckstück jedes Mal zum Stempeln in das entsprechende Land zu schicken, bevor man es dem Kunden schickt.
Die Debatte wird unscharf, wenn man jedes Land durch den Begriff "entsprechendes Land" ersetzt. Merke: jedes Land ist anders.

Zitat geschrieben von Guestuser
Damit kann man also quasi nur innerhalb Deutschlands verkaufen.
Ist doch kein Problem damit anzufangen, oder?

Zitat geschrieben von Guestuser

Die Frage wäre natürlich, inwieweit Strafen drohen, bzw. in welcher Höhe, wenn man es doch tut und inwiewet das überhaupt kontrolliert wird.

Das sind dann gleich drei Fragen, multipliziert mit 26 EU-Exportländern sind das 78 Fragen. Das gibt schnell mehr als ein Buch.
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