Aus Uhus Werkstatt, Juli 2023 neuer Schliff

@ Hallo uhu,
es wäre nett von Dir, wenn Du am Beispiel des blauen Topas im Kissenschliff (Beitrag vom 19.07.2023) mir erklären könntest, wie Du mit den Verhältnissen L/W aus dem GemCad -Schliffdiagramm umgehst.
Im genannten Diagramm ist ein Verhältnis L/W von 1,036 ausgewiesen.
Du hast aber den Stein in 13 x 10,6 mm geschliffen. - Das würde doch einem L/W von ca. 1,23 entsprechen..........
Korrigiere mich bitte, falls ich mich auf einem Irrweg befinde.
Für mich hat sich schon öfter die Frage gestellt, wie genau man es mit diesen L/W - Verhältnissen aus GemCad nehmen sollte. - Sind das nur sehr grobe Richtwerte, die man großzügig manipulieren kann, falls der Stein es hergibt ?
Die andere damit zusammenhängende Frage ist die nach einer ausreichend genauen Messtechnik. - Arbeitest Du z.B. mit einem herkömmlichen Messschieber, wenn bei "krummen " L/W - Werten auch ebenfalls "krumme" Längen abzumessen sind ? Wie genau sind dann diese Messungen, bzw. wird in der Praxis dabei oft gerundet ?
Mit besten Schleifergrüßen !
Kristaller

Length/Width

Moin Kristaller,

in Gem Cad Studio kannst du L/W mit der Funktion "Scale" anpassen und bekommst dann eine Idee, wie die Winkel dann aussehen. Dann kannst du mit Augenmaß das beim Schleifen anpassen.

Cap

Wenn man einen quadratischen Schliff mit GEMCAD in die Breite zieht und das Ergebnis dann ausdrucken lässt, dann schneidet das Programm einen Teil des Bildes ab. Das daraus entstehende Seitenverhältnis steht dann dummerweise rechts unten und hat mit dem tatsächlichen Seitenverhältnis nichts zu tun.
Die angegebenen Verhältnisse stimmen sehr genau, wenn man die angegebenen Winkel einhält. Das Seitenverhältnis kann man bequem anpassen, wenn es ein Design mit "zwei Spitzen" oder Kiel ist, ohne viel bei den Winkeln ändern zu müssen.
Die Genauigkeit des Messschiebers reicht dicke.

@ uhu, @ Cap,
O.k., danke für die Erläuterungen !
Ich habe mich wohl vom rechts unten im Diagramm stehenden Seitenverhältnis in die Irre führen lassen.

Ich habe das Kissen noch einmal neu gezeichnet, damit es ganz auf das Bild kommt. Es ist etwas länglicher geworden. Die Lichtausbeute ist geringfügig besser als beim alten Kissen. Muß man mal schleifen, damit man sieht, wie es ist.
Die L/W Werte der Diagramme kann man bedenkenlos umsetzen. Manchmal muss man die Winkel etwas anpassen, wenn die Proportionen der Teiler zueinander etwas abweichen z.B. bei Ovalen oder Kissen.
Die L/W Werte haben ganz erheblichen Einfluss auf die Lichtausbeute bei bestimmten Designs.
Besondere Vorsicht bei Turmalinen mit dunkler C-Achse!!