Eigentlich habe ich gar nicht das richtige Werkzeug für eine solche Reparatur. Die Fachfirmen bohren einfach einen passenden Ring aus einer Onyxscheibe, schneiden das passende Stück des Ringes aus, kitten es auf die Ringschiene und arbeiten das Steinmaterial bei. Leider habe ich keinen Steinbohrer zum Ringebohren. Also schnitt ich erst mal eine Onyxscheibe zurecht und bohrte ein 3mm Loch hinein, denn ich durfte die Fassung (das Röhrchen mit dem Brilli oben) nicht absägen. Dann sägte ich eine halbkreisförmigen "Kamm" in die Platte und brach die Zähne ab. Ergebnis: eine schartige Aussparung für die Ringschiene. Mit Dremel und Diamantfräsern musste nun die Aussparung angepasst werden. Dabei erwies es sich als günstig, dass ich das Loch zuerst gebohrt hatte, denn das Röhrchen saß nicht genau senkrecht auf der Ringschiene. Es war also nicht egal, wie ich den Ausschnitt einpasste. Dieses Einpassen war ein recht mühsames Geschäft. (Vorsichtig ausgedrückt). Nachdem der Ausschnitt endlich passte, kittete ich mit Schellack den Onyx auf die Ringschiene. Beim Beiarbeiten des Steinmaterials musste ich besonders aufpassen, das ich den Brilli nicht erfasste. Ich tastete mich bis auf 0,1 mm heran und beschloss, es bei diesem Zustand zu belassen. Die Fassung des Brillis war nämlich ziemlich ramponiert und so wird sie durch den überstehenden Onyx geschützt. Ich hoffe, dass der Goldschmied mit dieser Lösung einverstanden ist. Die Bohrung habe ich noch ganz wenig mit einem Kugelfräser aufgeweitet und den Rand poliert. Nach dem Polieren hab ich das Ding wieder auseinander genommen, damit der Goldschmied noch die Fassung von dem Brilli in Ordnung bringen kann. Wenn er Pech hat, muss er das Röhrchen absägen. (Ich hätte ohne das Röhrchen viel einfachere Arbeit gehabt). Dann darf er wieder alles zusammenbauen. Hoffentlich vergisst er nicht, etwas Ruß in den 2K Kleber zu mischen, dann wird man nach dem Polieren des Ringes keine Übergänge an den Nahtstellen sehen.
Arbeitszeit: doppelt so lang wie im Kostenvoranschlag kalkuliert - aber wieder was gelernt.
Arbeitszeit: doppelt so lang wie im Kostenvoranschlag kalkuliert - aber wieder was gelernt.