Goldschmiedeforum
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wo gibt´s gold plattierte Bronzedrähte?

 
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Milch
 
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Milch

 ·  #1
Hallo!

Ich bin auf der Suche nach gold-plattiertem Federbronzedraht CuSn6. Weiß jemand, wo man sowas bekommen kann?
Bisher hab ich nur gold-plattierte Messingdrähte gefunden - bei Cooksongold.

Vielen Dank!
tatze-1
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tatze-1

 ·  #2
Gibt's sowas überhaupt? Wozu braucht man das?
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Guestuser

 ·  #3
Früher gab´s das mal.

Ich brauch´s zum Restaurieren von historischen Brillen

Deine Antwort hört sich so an, als wär ein solcher Draht heute bei Goldschmieden üblicherweise nicht mehr in Gebrauch (?)
tatze-1
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tatze-1

 ·  #4
Brillen restaurieren. Cool.

Nee, bei Goldschmieden wird noch maximal eben Doublédraht verwendet, wenn überhaupt. Die neue Generation ist rolled gold oder wie das heißt, das ist quasi doublierter Silberdraht.

Mit dem Messingdraht könntest du nicht restaurieren? Was mir grad einfällt, frag mal bei meinem Dozenten Matthias Lehr hier in Nürnberg an. Der hat in meinem Restauratorenkurs Bronze hergestellt und gegossen. Der hat mehr mit Bronze zu tun.
Louise
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Louise

 ·  #5
Meine Hochachtung. Ich habe gerne alte Brillenfassungen verglast und repariert, aber es war jedes Mal spannend. man wusste nie, was Einen erwartet. Meist war es nichts Gutes.
tatze-1
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tatze-1

 ·  #6
Zitat geschrieben von Louise

man wusste nie, was Einen erwartet. Meist war es nichts Gutes.

das ist beim Goldschmieden und beim Restaurieren nicht anders ;)
Milch
 
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Milch

 ·  #7
Danke für die Tips!

Gibt´s denn grundsätzlich große Hersteller von plattiertem Gold oder Double-Gold? Dann würde ich die mal direkt anschreiben.
Oder kann man draht selber mit Gold doublieren oder plattieren? Wenn ja - wie?
pontikaki2310
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pontikaki2310

 ·  #8
Kann man, vorausgestzt man hat ne Lötvorrichtung,
ne Walze (Blech & Draht) und Zieheisen.
Tilo
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Tilo

 ·  #9
ich vermute, dass Double heutzutage eher galvanisch gemacht wird
aber nicht, dass das ein Massengeschäft ist wie um 1900
Milch
 
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Milch

 ·  #10
Ich dachte bisher, Double oder plattiertes Gold unterscheidet sich vom galvanischen dadurch, daß die Goldschicht dicker ist und sich deshalb nicht so schnell durchreibt. Oder täusche ich mich da?

@pontikaki2310
Wie geht das denn genau, mit dem Plattieren? Gibts darüber Bücher? Filme? ...

Und gleich noch eine Frage: Silberdraht gibt es auch "federhart" zu kaufen. Wie "federig" ist denn solch ein Draht? Ist das in etwa vergleichbar mit Federbronze?
Tilo
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Tilo

 ·  #11
die technik der Galvanisierung ist so, dass auch dicke und ziemlich stabile Schichten abgeschieden werden können, wodurch Double im früheren Wortsinne obsolet wurde
das Duoble früher hatte den nachteil, dass an den kanten unecht freilag
das ist mit nachträglicher Galvanisierung besser

den Doublefederbronzedraht selbst zu machen war wohl eher als Scherz gemeint, denn es erfordert viel zu viel Werkstattausrüstungsaufwand für ein paar Brillenreparaturen
insbesondere im Kontext, wenn jemand mit den erwähnten Stichworten nichts anfangen kann und das in Buch nachlesen möchte

wie federnd Silberdraht ist, ist relativ! erstens weiß man eher nicht, mit welchem Umformungs(=Federhärte)grad ausgeliefert wird, denn das maximum kann nicht erreicht ein, da immer noch von weiteren kaltumformungen ausgegangen werden muss, und zudem dürfte Silber 925 deutlich weicher sein als Federbronze
eher könnte man bei niedrigeren Silberlegierungen halbwegs vergleichbare Federraten erwarten (800er oder noch geringer)
tatze-1
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tatze-1

 ·  #12
Das ist ja das Problem bei den Restaurierungen, daß es eben heutzutage häufig die damals verwendeten Legierungen nicht mehr gibt. Dann bleibt halt nur noch das Selbermachen übrig, wenn's denn so ziemlich 100 %ig historisch sein soll und man nicht auf die heute verfügbaren Alternativen zurückgreifen will. Der Ansatz einer Restaurierung ist ja nicht unnötigerweise die komplett unsichtbare Reparatur - außer der Kunde will das so haben.

Wie schon mal gesagt, frag mal bei Matthias Lehr an:

http://www.lehr-kyong.de/unique%20pieces%20lehr.htm
http://www.corinthiumaes.com/
Milch
 
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Milch

 ·  #13
Wie man Double früher gemacht hat, würde mich trotzdem interessieren. Wo kann man denn da einen Einblick bekommen?

"den Doublefederbronzedraht selbst zu machen war wohl eher als Scherz gemeint, denn es erfordert viel zu viel Werkstattausrüstungsaufwand..."
Da kennst mich schlecht. Was braucht mann denn alles?

"Das ist ja das Problem bei den Restaurierungen, daß es eben heutzutage häufig die damals verwendeten Legierungen nicht mehr gibt. Dann bleibt halt nur noch das Selbermachen übrig..."
Ja, genau so ist das. Und die alten Techniken sind leider meistens schwer rauszukriegen und die Werkzeuge sind schwer zu bekommen. Aber mit Geduld und Spucke kriegt man dann doch vieles hin, was vorher vielfach als heute nicht mehr möglich bezeichnet wurde.
Den Mathias Lehr werde ich auf jeden Fall mal anrufen.

Danke für die Erklärung zum Silberdraht! Die niedrigste Legierung die ich bisher finden konnte ist die: https://goetze-gold.de/halbzeu…rhart.html Ihr kennt aber bestimmt noch andere Bezugsquellen, wo man vielleicht sogar Draht (wie beschrieben - "800er oder noch geringer") bekommen könnte.(?)
Tilo
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Tilo

 ·  #14
wir Goldschmiede würden den selbst legieren: Silber plus Kupfer einschmelzen und zu einem vierkantstab gießen
den dann mittels einer Drahtwalze dünnerwalzen
ab und an zwischenglühen und abschrecken
und dann in einem Zieheisen sowohl rund- als auch dünnerziehen

du willst aber echten Doubledraht:
dazu brauchst du Bronzedraht
der muss dann rundrum mit Hartlot belegt werden und erhitzt
dann einigermaßen gleichmäßig feilen
fugenloses Goldrohr besorgen, was drübergeschoben wird

mittels Ziehbank und Zieheisen beides gemeinsam ziehen
erhitzen, damit sich das innerlich verbindet
beizen und zuendeziehen auf Endmaß und ohne Glühen (wie viel Umformung sinnvol ist, evtl. vorher mit verschiedenen Umformungsgraden ausprobieren, bevor es mit dem aufwändigen Double gemacht wird)

nun weißt du Bescheid und kannst loslegen
Louise
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Louise

 ·  #15
Nochmal, meine Hochachtung für Dein Vorhaben. Umso mehr, als daß jedes noch so kleine Brillenteil ein anderes Profil und eine andere Form hat. Ich habe mal eine Kneiferbrücke von mir fotografiert, um es zu verdeutlichen. Es ist ja nicht mit einfachem Draht getan. Schon bei diesem kleinen Teil gibt es zig Einzelteile und Profilformen. Ich bin sehr gespannt, wie es weitergeht und freue mich auf Berichte und Bilder.
Viele Grüsse
Louise
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