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"Falsche" Gussrichtung oder Gusskanal zu klein?

 
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SidEwigk
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SidEwigk

 ·  #1
Ja wie der Titel schon sagt stell ich mir diese beiden Fragen.
Hintergrund:
Ich wollte mal wieder einen Ring der Marke Übergröße ( ;-) ) gießen.
Ich habe den Ringkopf nach "unten" gedreht, so das ich den Gusskanal an der Ringschiene absägen kann.
Fand die Idee "einfacher" als an dem Ringkopf den Kanal abzusägen da dieser auch Eben ist, und je nach Sägetalent, danach nicht mehr^^
Jetzt hab ich also gegossen...nicht 1x...nicht 2x...ganze 5x.
Warum?
Und am Ringkopf, in der Innenseite, war immer eine längliche Lunkerstelle.
Also das ganze wieder umgedreht und dann gings (Gusskanal am Ringkopf dann abgesägt).
Warum ist das jetzt so gewesen? Gusskanal vergrößern wenn die größere bereiter stelle, wo logischerweise dann auch mehr Material hinfließt, unten ist?
Leider hab ich kein Foto davon gemacht. Sah aber so aus als wenn das Silber, als es unten ankam, nicht mehr heiß genug war...
Hab ich mir die Frage evtl. schon selber beantwortet? Also bei größerem Gusskanal, schnellere Fließgeschwindigkeit und so kommt dann auch rasch unten am Kopf was an so das sich keine Lunker bilden (bzw. weniger warscheinlich^^)?
tatze-1
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tatze-1

 ·  #2
Kannst ja noch ein Foto von dem eigentlichen Ring zeigen, damit man sich das Format vorstellen kann. Professionelle Gießereien wachsen den Gußkanal bei voluminösen massiven Herrenringen auch an der Innenseite des Ringkopfs an.
SidEwigk
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SidEwigk

 ·  #3
Hier ein Foto vom "Vormodel".
Ah jetzt weiß ich was Du meinst....hm auch ne Möglichkeit, stell ich mir persönlich noch zu "schwer" vor^^
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"Falsche" Gussrichtung oder Gusskanal zu klein?
tatze-1
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tatze-1

 ·  #4
und wenn du den Gußkopf seitlich anbringst wie ich es bei meinem Ziselierhammer gemacht habe? Die drei Rüssel sind die Luftkanäle
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"Falsche" Gussrichtung oder Gusskanal zu klein?
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #5
Ich hab es mal so gesehen, wenn auf der Oberseite des Kopfes nicht versäubert werden konnte, dass der Gusskanal sozusagen unten durch die Schiene durchfühte aber bis auf die Innenseite des Kopfes - oder verwechsel ich da was?
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #6
Vor dem Anwachsen muss man sich überlegen, wie das Stück erst mit Metall gefüllt wird und dann wie es abkühlt.

Besonders kritisch ist der Temperaturbereich von flüssig über matschig zu fest.
In diesem Temperaturbereich bilden sich die Lunker. Sie müssen sich bilden, denn die Kristalle, die sich im matschigen Bereich gebildet haben, habe ein kleineres Volumen als das flüssige Metall.

Um nun Lunker im Stück zu vermeiden, muss man die Kanäle bei so dicken Objekten so ansetzen, dass noch flüssiges Material nachgeliefert werden kann, während das Stück schon langsam fest wird (und dabei im Volumen schwindet).
Im Idealfall sind dann die Kanäle voller Lunker und das Gussstück dicht.

Bei dem Ring strahlt die Wärme des Metalls (die muss ja irgendwo hin, sonst bleibt es flüssig) in alle Richtungen. Nach außen ist das kein Problem, aber nach innen staut sich die Wärme, weil sie von allen Seiten kommt. Dann bleibt die Innenseite lange flüssig und natürlich am längsten die Innenseite vom Ringkopf, weil die am dicksten ist.
Das Volumen schwindet, die Ringschiene wird langsam fest und kann kein Metall mehr aus dem Eingusskanal nachschieben und im Ringkopf Innenseite fehlt dann Material und die sichtbaren Lunker entstehen, weil die Kristalle eine hohe Kraft haben sich aneinander zu heften beim Festwerden und die Einbettmasse dort so heiß ist, dass an der Kontaktstelle Restmaterial noch am längsten flüssig und beweglich ist.

Daher muss man entweder in der direkten Nähe einen sehr dicken Gusskanal ansetzen, der nachschieben kann oder den Guss langsam von unten füllen oder andere Tricks anwenden, um keine Lunker zu bekommen.

Hier kann man sich ein wenig einlesen. https://www.butschal.de/seminare/seminarinhalte/
pontikaki2310
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pontikaki2310

 ·  #7
Merci Heinrich - super anschaulich erklärt :*
SidEwigk
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SidEwigk

 ·  #8
Sorry das ich mich jetzt erst äußere^^
Vielen Dank Heinrich!
Ich glaube, ich habs zumindest dem Prinzip nach verstanden^^
Hab den Ring jetzt über den Ringkopf gegossen, is eigentlich auch ganz gut geworden.
Heute bei Feinschleifen/Polieren is mir noch ne kleine Lunkerstelle, Nadelspitzengroß, aufgefallen die ich dann rausschleifen wollte....joa was soll ich sagen...dadrunter hat sich nen schöner Lunker/Loch verborgen. So das der Ringkopf jetzt nicht mehr 5-6mm dick ist, sondern nur noch 2-3 :-(
Ich meine das die Stelle die gleiche ist, an der auch der Gusskanal war...
Wäre es weniger warscheinlich das sowas passiert wenn ich den Gusskanal größer mache?
So hab ich es zumindest teilweise aus Deiner Erklärung rausgelesen Heinrich^^
Werde wohl nochmal nen neuen Versuch machen, und auch das Wachsmodell noch bearbeiten müssen, da es doch etwas "unförmiger" war als gedacht.
Aber wie war das?
"Hinterher is an immer schlauer" ;-)
Was ich noch nicht verstanden habe, ist was mit "wachsen den Gußkanal bei voluminösen massiven Herrenringen auch an der Innenseite des Ringkopfs an." gemeint ist. Ist "wachsen" in dem Fall ein anderer Begriff für "anbringen"?
tatze-1
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tatze-1

 ·  #9
Zitat geschrieben von SidEwigk

Ist "wachsen" in dem Fall ein anderer Begriff für "anbringen"?

Anwachsen ist anbringen, weil man eben Wachs mit Wachs an Wachs festmacht.
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"Falsche" Gussrichtung oder Gusskanal zu klein?
SidEwigk
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SidEwigk

 ·  #10
Arg jetzt versteh ich das auch^^
Also spart an sich so das "schnitzen" des Gusskanals bei Sandcasting (unter anderem^^)...
Ok und schonwieder schlauer^^
Danke Anke^^
tatze-1
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tatze-1

 ·  #11
Nee, den Gußkanal sparst du dir damit nicht. Bestenfall einen Teil des Weges.

Wie gesagt, du kannst auch den Gußkanal seitlich anbringen, wie ich es bei meinem Hammerkopf gemacht habe. Der wurde quer zur Gußform gegossen.
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"Falsche" Gussrichtung oder Gusskanal zu klein?
Information: Gußkopf ist abgebrochen, aber Luftkanäle stehen noch
Tilo
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Tilo

 ·  #12
er meinte: sparen vom schnitzen (des Kanals) in den Sand, wenn er schon als Wachskanal angebracht ist und somit einen Hohlraum hinterlässt
tatze-1
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tatze-1

 ·  #13
das hab ich schon so verstanden.
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #14
Ist der angewachste Gusskanal bei Sandguss nicht etwas umständlich?
Tilo
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Tilo

 ·  #15
oder gar unpraktikabel, ja

hier beim Ring lösbar, indem derRing quer zur Eingussrichtung liegt mit einem Stück Kanal Richtung Fingermitte und dann noch ein wenig abgewinkelt Richtung Sandaußenseite
und das abgewinkelte Stück muss dann durch den Sand zum Eingusstrichter erweitert werden
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