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Silber auf Edelstahl löten?

 
silverart
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silverart

 ·  #1
Hallo,

kann man Silber auf Edelstahl löten? Oder fällt jemand von euch eine andere Befestigungstechnik ein?
Es geht um kleine Silbermotive die auf Uhrenarmbändern angebracht werden sollen.
Guestuser
 
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Guestuser

 ·  #2
Mit einer Lötung wirst du Probleme haben.
Schweißen heißt das Zauberwort.
Müsste ich mir ansehn, mit nem Laser sollte es aber machbar sein.
Juwelfix
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Juwelfix

 ·  #3
So ich hab mich jetzt auch ordentlich angemeldet.
Also,wenn du ein Foto von der Sache postest, kann ich dir sagen ob der Laser das Werkzeug der Wahl ist.
Unterschiedliche Metalle zu verbinden ist jedenfalls mit einer Laserschweißung möglich.
stefan
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stefan

 ·  #4
... aber nur bedingt haltbar. (nicht alle materialkombinationen!)

hallo, mann kann silber auf manche edelstahlsorten auch hartlöten. als flußmittel braucht man das alte "aural" oder die paste von degussa "H". etwas problematisch wird es mit dem beizen. deswegen wäre nieten oder sogar kleben am besten.
gruß stefan
Juwelfix
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Juwelfix

 ·  #5
Mit der Halbarkeit einer ordentlich ausgeführten Laserschweißung sehe ich keine Probleme.
Ist jedenfalls haltbarer als das ganze zu kleben, mal ganz abgesehn von dem enormen Aufwand ,den eine Lötung, sollte sie in diesem Fall möglich sein, mit sich bringt.
Nicht zu reden von der Gefahr einer möglichen nicht rückgängig zu machenden Schädigung der Uhrbänder.
Ich mache ähnliche Arbeiten regelmäßig, ich weiß wovon ich rede.

Gruß
Zirkonhead
silverart
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silverart

 ·  #6
Danke für die schnellen Antworten!
Die Stahlteile sind sehr massiv (5mm stark) und hochwertig. Ich werde versuchen mal genauer herauszufinden was das für ein Stahl ist.

@Zirkonhead: Beim Schweißen würde man da sehen wo die Teile befestigt sind oder kann man das auch versteckt unter den Aufsätzen machen?

@stefan: Kleben? Hast du da eine bestimmte Technik oder einen bestimmten Kleber der auch Belastungen wie einen Schlag mit dem Uhrband standhält?
silverart
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silverart

 ·  #7
Juwelfix
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Juwelfix

 ·  #8
Ich hab da mal was vorbereitet

Die Silberplättchen sind im Original 5,5mm groß.
links hab ich rundum verschweißt, und die Schweißnaht nachgearbeitet, ja das kann ich auch schöner.
Rechts ist das Plättchen gestiftet.

Gruß
Zirkonhead
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stefan
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stefan

 ·  #9
hallo,
das rechte sieht deutlich besser aus. wir bohren den stahl meistens auch nicht mehr mit dem bohrer, sondern schießen gleich durch (mit dem laser).
das beispiel zeigt ein 4 mm rund edelstahl mit loch ca. 0.4 mm dm an der dünsten stelle. (am eintritt ca. 1mm)
für die klebstoffe gibt es spezis, die den passenden kleber für die anwendung suchen. (es gibt hier in erfurt einen).
stefan

noch ein bild:
von hinten durch den stahl verschweißt. ich habe nah am rand geschossen, damit man sieht, dass der laserstrahl vorn nicht wieder austritt.
die lösung mit dem stift bzw. nieten ist natürlich eleganter!
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Juwelfix
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Juwelfix

 ·  #10
Hallo
@ Stefan, wie willst du denn bei 5mm Stahlblech (Uhrband)
das Kleine Motiv auf der Vorderseite treffen, wenn du durch das Material durchschießt ?
Bei dieser Methode verstehe ich dann auch deine Bedenken hinsichtlich der Haltbarkeit.

Bei meinem Muster (rechts) handelt es sich nicht um eine Nietverbindung, wenn auch das Prinzip ähnlich ist. Die Stifte sind sowohl im Stahl als auch im Silber verschweißt.

Zum Kleben: Ich habe einen Kunden, der viel Ärger mit solchen aufgeklebten Teilen (ist Stahl auf Stahl) hat. Die Klebungen sind zwar erstaunlich stabil, halten aber vielen Kunden im harten Alltag nicht stand. Ein Uhrband wird meist ungleich stärker belastet als ein Schmuckstück. Das sehe ich jeden Tag an meinen Aufträgen.

@Siverart
Kannst du ein Bild der Silberaufsätze posten ?
Dann können wir besser abschätzen,wie es am besten zu machen wäre.

Gruß
Zirkonhead
Ulrich Wehpke
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Ulrich Wehpke

 ·  #11
Eigentlich gibt es bei dieser Arbeit überhaupt kein Problem, wenn, ja wenn man es richtig macht.

Beide Lötflächen sauber machen und mit REICHLICH Flussmittel (DEGUSSA H oder auch jede andere Hartlötpaste) bestreichen. Warm machen mit einer nicht zu heißen Flamme. Wenn das Fussmittel geschmolzen ist und die zu lötenden Bereiche sauber abdeckt, Lot zuführen (DEGUSSA 3001, 3002 oder 3003). Das Lot verteilt sich nun im erhitzten Bereich ganz nach Wunsch. Abgekocht kann mit klarem Wasser werden, die Oxidationen sind aufgrund des reichlichen Gebrauchs von Flussmittel und einer nicht zu heißen Flamme kaum vorhanden. Die Oxide auf dem Silber werden mit Sulfonsäure oder Salzwasser und Essig entfernt, für den Edelstahl gibt es Beiz-Lotions in den Schweißerbedarfsgeschäften. Das Mittel wird auf die Oxidstellen aufgestrichen und löst die Verfärbungen bei richtiger Anwendung restlos auf.

So, das war es schon, so gibt es überhaupt keinen Ärger.

Übrigens kann man Edelstahl auch sehr gut mit Zinn löten. Als Flussmittel dient hierbei 40%-tige Phosphorsäure. Heizung: Flamme oder Heissluft oder Lötkolben.

Übrigens: Meine Tipps stammen nicht aus dubiosen Büchern, sondern es sind Erinnerungen an erfolgreich durchgeführte Arbeiten. ;-)
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