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Selbstgemachter Schmuck macht Furore

 
Hanna Albrecht
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Hanna Albrecht

 ·  #1
Liebe Forumsmitglieder,

Seit Jahren bin ich im Schmuckgeschäft tätig und da gab es die unterschiedlichsten Moden, der Spleen hin zu "unedlen Materialien" scheint sich aber zumindest in unserem Geschäft durchzusetzen.

Kürzlich war ich zum Kaffee bei Freunden verabredet: Schmuck passend zur Kleidung war wohl der Trend. Acrylperlen in blau zur blauen Bluse, grüne Glasperlen zum grünen Pullover, ....
Und da wurde Billigstschmuck auch mit teuerer Markenbekleidung kombiniert. Bezogen wurde der Schmuck auf unterschiedlichste Wege: von der Freundin der Cousine, auf einem Basar, über DaWanda uvm. Dem Schmuck war eindeutig anzusehen, dass er handgefertigt ist, von den Tragenden wurde das aber auch geschätzt - ein Wert, der ihr persönliches, individuelles Schmuckstück auszeichnen würde.
Wie schätzt Ihr das ein: ein kurzfristiger Spleen, eine neue Trendwende?
Arbeiten die Kunstfertigen unter Euch auch mit Silberdraht, Kautschukband und bunten Perlen?

Spannend finde ich aber, dass sich das Glasperlenmachen wieder als Kunstrichtung zu etablieren scheint. Aber da werden dann halt auch edle Glasperlen mit Fimo-Fliegenpilzen gemischt. Erlaubt ist natürlich was gefällt, als Anhängerin von Gold und Edelsteinen bin ich da geschmacklich einfach unmodern.

Beste Grüße,

Hanna

Glasperlen, die Kunstform: Verein Glasperlen Spektrum http://www.glasperlenspektrum.de/

Ad. DaWanda betreut werden sie von SinnerSchrader http://www.sinnerschrader.de/s2d/de/content/6120.html
Wer DaWanda nicht kennt: www.dawanda.de
Stefanie
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Stefanie

 ·  #2
Hallo Hanna,
Ein interessantes Thema, wie ich finde.
Ich z.B. war von Kindesbeinen an kreativ tätig, habe gebastelt,getöpfert, gemalt, gestickt usw. das ganze Spektrum eben....
Später dann, als es um die Berufswahl ging, war mir klar, etwas handwerkliches sollte es sein...
Heute bin ich nun selbstständige Edelsteinfasserin (keine Goldschmiedin, da ist es sicher anders), liebe meinen Beruf, arbeite sehr gern und auch viel.
Ich habe aber auch schon lange festgestellt, daß nach dem 1000sten gefassten Brillanten in Verschnitt-Technik meine 'Kreativität' irgendwo auf der Strecke bleibt.

Ich bin doch meist an die Vorgaben meiner Kunden gebunden und habe nur selten in diesem Bereich kreativen Spielraum.
Vor etwa 2 Jahren hatte ich dann zusammen mit einer Freundin die Idee hochwertigen 'modischen' Schmuck zu bezahlbaren Preisen selbst herzustellen und zu vertreiben.
Anfangs hatte ich große Probleme mit den üblichen Glasperlen und Strass, eigentlich verständlich, da ich ja aus dem sehr hochwertigen Schmuckbereich komme.

Diese Abneigung hat sich bis heute erhalten!
Nur Strass ist geblieben, mit ihm habe ich mich versöhnt, er glitzert ja auch sehr hübsch

Dazu kam auch, daß die sogenannten 'Fädelkurse' wie Pilze aus dem Boden schossen und jedermann/frau in der Lage war, sich sein Unikat selbst herzustellen.

Ich beschloß umzudenken...ich wurde kreativer :evil: und habe Ideen umgesetzt mit einfachsten Mitteln, die aber für einen Laien nicht so einfach nachmachbar sind.

Heute verarbeite ausschließlich Silber, echte Steine und Perlen. Einfache Glasperlen habe ich schon lange von meiner Einkaufsliste gestichen, allenfalls und eher selten verarbeite ich noch die nicht ganz preiswerten handbemalten Fiorato- Glasperlen
(diese finde ich immer noch ganz zauberhaft)
Es ist ein schwieriges Geschäft aber inzwischen beliefern wir verschiedene Geschäfte (auch Juweliere sind dabei ;-)), gehen auf Ausstellungen usw.
Meinen Lebensunterhalt verdiene ich in meinem Beruf, aber meinen oft sehr kitschigen 'Modeschmuck' brauche ich um meine persönliche Kreativität zu leben!

Ein kleines Beispiel, einen Glückskröterich ;-) kannst Du auf dem Bild erkennen

Liebe Fassergrüße,Steffi.
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Information: Glückskröte als Anhänger ;-)
Goldie
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Goldie

 ·  #3
Tilo
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Tilo

 ·  #4
man könnte auch sagen O-A-T-G, das meintest du doch , Martin , oder?
Goldie
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Goldie

 ·  #5
Tilo
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Tilo

 ·  #6
oberaffentittengeil :bounce:
Goldie
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Goldie

 ·  #7
Stefanie
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Stefanie

 ·  #8
Hallo Martin und Tilo,

freu mich, daß meine 'Monsterchen' gefallen! Danke für das O-A-T-G :D
werde mich bald um eine Galerie kümmern....

Liebe Fassergrüße,
Steffi
Hanna Albrecht
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Hanna Albrecht

 ·  #9
Hallo Stefanie,

Danke für die Rückmeldung. Ja, das sind feine Sache.

Kann ich Deine Beitrag unter folgende Conclusio zusammenfassen: gerne individuellen Schmuck, aber mit großteils hochwertigen Materialien und elaborierten Technik - um sich auch vom Markt der Bastelnden und Hobby-Schmuckmachenden abzuheben?

Glaubst Du, dass Dein "Hobby" auch zum Beruf werden könnte oder würde dann wieder die Kreativität leiden? Statt Unikate, Kleinstserien und Kollektionen, Vertrieb organisieren, Werbemaßnahmen, etc.

Wünsche ein schönes Wochenende,
Hanna
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Guestuser

 ·  #10
liebe steffi

deine *monsterchen* finde ich o-a-g :lol: :lol: :lol: . sie sind witzig und doch sehr liebevoll gestaltet.

hab einen ähnlichen werdegang in bezug auf kreatives gestalten wie du. seit der kindheit bereits immer kreativ. später mit vielen materialien experiment, holz (brandmalerei) metall, leder (selber handtaschen gefertigt und verkauft), seide, d.h. seidenmalerei (blusen, bilder, schmuck). fimo (total verfremdet und als oftmals als schmuckunterlage benützt), oder fluoreszierender fimoschmuck (ketten, armbänder, broschen).

da ich keine goldschmiedelehre habe machen können - gab keine lehrstelle damals, bürokauffrau gelernt und diesen als meinen *brotjob* betrachtet. daneben immer kreativ gearbeitet und seit 1990 auch ausgestellt.

1995 schwer erkrankt. 1996 zeitgleich mit dem erlernen von glasfusing und besuch von fachkursen bei einem jungen goldschmied begonnen (5 jahre lang).

mit zwei kolleginnen ein atelier gehabt - neben dem bürojob 8) 8).

1998 schluss mit dem bürojob aufgrund meiner krankheit.
seit september 2000 habe ich mein eigenes atelier für schmuck und glas.

wobei..... ich mich wieder auf meine wirkliche liebe, die schmuckgestaltung zurückziehe. mit schmuckgestaltung habe ich mit 17 begonnen und das sind jetzt über 30 jahre her..

da ich keine goldschmiedelehre besucht habe, hatte ich lange zeit mühe, mich in den kreis meiner kollegInnen, die alle gelernte goldschmiedInnen sind, einzureihen...
:oops:

heute mache ich mir keinen kopf mehr drum! :D


liebe grüsse
gabriela

http://www.atelier-bijoux.com

(einige bilder fehlen, bin im moment damit nich *up-to-date*
Goldie
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Goldie

 ·  #11
hallo gabriela und herzlich willkommen in unserer runde :)

interessanter werdegang.

freue mich schon auf schöne unterhaltungen mit dir im forum...

lg
martin
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Guestuser

 ·  #12
hi martin

tja mein leben verlief halt nie eine gerade strecke sondern um etliche kurven (und auch kanten).

bin mich noch am durchlesen. gibt einiges was mich interessiert!

lg gabriela 😉
Stefanie
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Stefanie

 ·  #13
Hallo Hanna,

Ja, Deinen Schluß kann ich bestätigen, sich abzuheben oder eine Nische zu finden, das ist der Weg!
Mit meinem 'Hobby' Geld zu verdienen könnte ich mir schon vorstellen (tu ich schon, reicht nur nicht für den Lebensunterhalt), zumal es ja im weitesten Sinne durchaus verwandt ist mit meinem Broterwerb 😉 , wobei ich aber niemals aufhören würde meine kleinen glitzernden echten Lieblinge ins Gold zu setzen, dafür bin ich viel zu sehr mit Leib und Seele Edelsteinfasserin!

Es ist sicher schwer ' auf Knopfdruck' kreativ zu sein aber es würde durchaus ausreichen um einige 'Serien ' herzustellen. Was sicher sehr viel schwieriger ist, das hast Du richtig erkannt, ist die Vermarktung....kosten- und zeitintensiv, an beidem mangelt es 😢 !

Und zu Zeiten, in denen jedes bekannte und unbekannte Mode- und Kosmetik- Label ect., zusätzlich noch seinen eigenen Modeschmuck, billigst produziert in den bekannten Ländern in Massen auf den Markt schmeißt, ist es als Einzelperson oder 2-Frau-Firma fast unmöglich zu konkurrieren.
Oft habe ich von Geschäftsinhabern gehört..." ihr Schmuck ist ganz wunderbar und ausgefallen, wir hätten auch die Kundinnen dafür...aber bei dem Preis kommen wir nicht zusammen"!
Das waren allerdings diejenigen, die gewöhnt sind ihren Schmuck für ein paar Cent auf Messen zu ordern...

... es gibt allerdings auch ein paar andere (meine Kunden :D ), die Wert auf gute Verarbeitung und Service!!! (Reparatur, was bei Modeschmuck eine Seltenheit ist) legen, etwas Besonderes anbieten wollen und dafür bereit sind Abstriche beim Gewinn zu machen!

Andererseits bin ich nicht bereit billiger herzustellen auf Kosten der Verarbeitung z.B um Kunden zu werben.

Aus diesen ganzen Gründen wird vorerst mein 'Hobby' nicht zum 'Beruf'...vielleicht wenn ich meine 'nur Werkstatt' verlasse und sich irgendwann einmal sich eine andere Plattform z.B.in Form eines eigenen Ladens anbieten sollte...tja, dann werde ich weitersehen 😉

Liebe Fassergrüße,
Steffi
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