Edelsteine & Perlen
Sie befinden sich im Benutzerbereich unseres Forums.

Katastrophensteine

 
kristaller
PostRank 10 / 11
Avatar
Beiträge: 989
Dabei seit: 02 / 2022

kristaller

 ·  #271
@ Ben,
zur Spiegelreflex:
Auch mit Stativ und Drahtauslöser ?

Machst Du mit der Handykamera gar keine Fotos facettierter Steine mehr ?
GemBen
PostRank 10 / 11
Avatar
Beiträge: 885
Dabei seit: 12 / 2021

GemBen

 ·  #272
Genau, ohne Stativ und Drahtauslöser geht es nicht.
Mit dem Handy mach ich nichts mehr.
kristaller
PostRank 10 / 11
Avatar
Beiträge: 989
Dabei seit: 02 / 2022

kristaller

 ·  #273
@ Ben,
ich komme nochmals zum Thema "Ametrin", - insbesondere zum Bearbeiten von Ametrin aus der Anahi Mine zurück.
Du hast ja sicherlich einige Erfahrungen mit diesem Rohmaterial gesammelt.
Kann es sein, dass diese Rohsteine besonders hitzeempfindlich sind ?
Ich habe kürzlich einen Anahi Ametrin mit Steinkitt heiß aufgedoppt.
Der Stein war auf die übliche Weise vorformatiert, - aus dem Rohmaterial gesägt, als ziemlich regelmäßiges Prisma mit einem Kiel (vorgezeichneter Pavilion).
Mit bloßem Auge und unter fünffacher Vergrößerung zeigte er trocken und nass nur minimale Risse am Rand und war auch sehr klar und ohne Einschlüsse.
Kurz nach dem Aufdoppen mit heißem Steinkitt zeigten sich an zwei Stellen ziemlich deutliche Sprünge, die ich auch durch starke Volumsreduzierung nicht komplett herausschleifen konnte.
Bei anderen, vielfach geschliffenen Quarzen ist mir bei dieser Methode des Aufkittens so etwas noch nie untergekommen .
Nach diesem "Katastrophenstein" würde mich interessieren, ob die Anahi Ametrine doch etwas anders zu bearbeiten sind.
Beste Grüße !
Kristaller
GemBen
PostRank 10 / 11
Avatar
Beiträge: 885
Dabei seit: 12 / 2021

GemBen

 ·  #274
Ich hege die Vermutung, dass es sich bei den Anahis häufig um Zwillingsbildungen mit inneren Spannungen handelt, daher auch sehr häufig diese Ausbrüche am Kiel. Ich habe auch schon bei anderen Schleifern diese Chips bei den Anahis gesehen. Der oben gezeigte Stein war der erste ohne diese Macke. Allerdings auch keine Anzeichen für einen Zwilling. Man sieht dann erhabene Stellen oder auch eine Art Schraffur auf den polierten Flächen, hervorgerufen durch leichte Härteanisotropie. Man hat also manchmal verschiedene Ausrichtung zweier Kristalle mit leicht versch. Härte auf einer Fläche. Die härteren Partien bleiben als erhabenes Relief zurück. So jedenfalls meine Vermutung, vielleicht weiß es jemand genauer. Diese Zwillingsbildung macht dann evtl. auch bei Hitze Probleme. Hatte ich aber noch nie.
Wobei ich mit Hitze immer sehr vorsichtig bin. Ich vermeide auch bei eigentlich unempfindlichen Steinen mit dem Brenner voll draufzuhalten, vorhandene Fehler im Stein können dann verhängnisvoll sein. Ich erwärme die Steine langsam auf einer Heizplatte so um die 80 Grad. So dass ich sie gerade noch anfassen kann. Ich kitte mit Schellack, da muß man den Stein nicht ganz so heiß machen wie mit dem zähen Kitt. Generell sind die Anahis hervorragendes Material, super prepariert und meist augen- bis lupenrein. Vorsichtig schleifen, lange mit feiner Körnung und wenn Chips kommen, die Trickkiste bemühen.
GemBen
PostRank 10 / 11
Avatar
Beiträge: 885
Dabei seit: 12 / 2021

GemBen

 ·  #275
Hab den Beitrag versehentlich zweimal abgeschickt und bekomme ihn aber nicht gelöscht ohne dass ich was schreibe, deshalb dieser sinnfreie Beitrag.
kristaller
PostRank 10 / 11
Avatar
Beiträge: 989
Dabei seit: 02 / 2022

kristaller

 ·  #276
@ Hallo Ben,
das dachte ich mir auch schon, dass die Anahi Ametrine irgendwie anders reagieren und eventuell auch anders zu behandeln sind, als die meisten anderen Quarze.
Nochmals zur Hitze beim Aufkitten:
Ich arbeite dabei auch ohne Brenner und mit einer Heizplatte. Auf die Heizplatte stelle ich ein altes Bohrfutter, in das der Dopstift zur Erwärmung eingespannt ist.
Daneben ein Blechtiegel, in dem der Steinkitt geschmolzen wird, um dann den Stein mit der Tafelfläche einzutauchen, die dann auf den Dopstift gesetzt und der Stein entsprechend ausgerichtet wird.
GemBen
PostRank 10 / 11
Avatar
Beiträge: 885
Dabei seit: 12 / 2021

GemBen

 ·  #277
Eigentlich sollte bei Deiner Technik nichts schief gehen, interessant , jeder macht es halt ein bißchen anders. Vielleicht war es der Temperaturschock wenn Du den kalten Stein in das heiße Wachs tauchst. Stein sollte schon etwas vorgewärmt sein. Oder der Riss war schon deutlich tiefer und weder Du noch die Anahi-Leute konnten das sehen. Vielleicht hast Du mit Deinem Stein einfach nur Pech gehabt.
tatze-1
PostRank 11 / 11
Avatar
Beiträge: 21430
Dabei seit: 01 / 2009

tatze-1

 ·  #278
Zitat geschrieben von kristaller

Auf die Heizplatte stelle ich ein altes Bohrfutter, in das der Dopstift zur Erwärmung eingespannt ist.
Daneben ein Blechtiegel, in dem der Steinkitt geschmolzen wird, um dann den Stein mit der Tafelfläche einzutauchen, die dann auf den Dopstift gesetzt und der Stein entsprechend ausgerichtet wird.

so hab ich das beim Schleifen im Restauratorenkurs gelernt
stoanarrischer uhu
PostRank 11 / 11
Avatar
Beiträge: 5284
Dabei seit: 12 / 2010

stoanarrischer uhu

 ·  #279
Ich verwende weder Heizplatte noch Brenner, sondern eine Heißluftpistole. Der Stein bekommt erst mal einen Tropfen "liquid shellac" ( in Brennspiritus gelöster Schellack). Den Dopp stecke ich in einen Holzgriff und wärme ihn mit der Heißluftpistole an, bis er warm genug ist, um Blätterschellack aufzunehmen und auf dem Dopp zu schmelzen und zu formen. In der Zwischenzeit ist der flüssige Schellack auf dem Stein angetrocknet und ich drücke den Dopp auf den Stein. Mit der Heißluft halte ich den Stein und Dopp warm zum Ausrichten und Zentrieren. Abkühlen lassen- fertig. Diese Kittungen mit dem flüssigen Schellack als Kontaktvermittler halten nach meiner Erfahrung besser als die "einfachen" Kittungen. Bei dieser Methode spielen sogar Fluorit und Bernstein mit, wenn man sauberen Fluorit hat.
kristaller
PostRank 10 / 11
Avatar
Beiträge: 989
Dabei seit: 02 / 2022

kristaller

 ·  #280
@ uhu,
auch interessante Methode.
Kittung mit Schellack muss ich mal ausprobieren.
kristaller
PostRank 10 / 11
Avatar
Beiträge: 989
Dabei seit: 02 / 2022

kristaller

 ·  #281
@ tatze-1,
ist bestimmt altüberlieferte Methode.
Hat mir mein Schleiflehrer beigebracht, der wiederum hat es in den 80er Jahren so in Idar-Oberstein gelernt .
GemBen
PostRank 10 / 11
Avatar
Beiträge: 885
Dabei seit: 12 / 2021

GemBen

 ·  #282
Zitat geschrieben von stoanarrischer uhu

Bei dieser Methode spielen sogar Fluorit und Bernstein mit, wenn man sauberen Fluorit hat.


Das wollte ich schon lange mal fragen. Habe noch eine Menge Bernstein aus einem hiesigem Kohlebergwerk.
Wie kitte ich den? Kleber fällt aus da Bernstein sehr löslich ist. Wasserlöslicher Kleber ist gefährlich da man ja nass schleift.
Schellack ist eigentlich gefährlich der Hitze wegen, vor allem wie bekomme ich dann den Schellack vom Stein weg?
Ich dachte Bernstein ist auch in Alkohol löslich.
kristaller
PostRank 10 / 11
Avatar
Beiträge: 989
Dabei seit: 02 / 2022

kristaller

 ·  #283
@ Ben,
war wohl Pech (möglicherweise wegen fehlender Vorwärmung des Steins auch eine gewisse Sorglosigkeit), da ich dieses Problem mit Steinen viel schlechterer Qualität bei identischem Aufkitten noch nie hatte.
stoanarrischer uhu
PostRank 11 / 11
Avatar
Beiträge: 5284
Dabei seit: 12 / 2010

stoanarrischer uhu

 ·  #284
Guter alter Berstein löst sich kaum in Brennspiritus. Wenn man einen polierten Stein tagelang in Spiritus badet, dann kann er schon blind werden. Wenn man schnell arbeitet, passiert nichts. Man kann auch mit Gorilla kitten.Risiko und Vorteil nach dem Umkitten: Gorilla kann man vom polierten Stein abknibbeln.
GemBen
PostRank 10 / 11
Avatar
Beiträge: 885
Dabei seit: 12 / 2021

GemBen

 ·  #285
Danke, dann werd ich es mit Schellack machen. Bleibt noch die Frage der Politur. Ich erinnere mich, dass das bei Cabochons früher mit DDR-Zahnpasta funktionierte. Bei Facettensteinen bin ich ahnungslos, geht sicher mit AlO, aber auf welcher Unterlage.
Aus unserem Shop


Empfohlen von Kathrin
Schmuck
Uhren
Gewählte Zitate für Mehrfachzitierung:   0