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Materialauswahl für den ersten Ring

 
Esquilax
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Esquilax

 ·  #1
Hallo Werte Gemeinde,
Ich bin ganz frisch in diesem forum dabei und habe auch direkt die ein oder andere Frage.

Ich selbst bin Metallbauermeister und habe meine eigene kleine Ausbildungswerkstatt mit allem möglichen Tüttelkram.
Also vom Ofen bis 1150°, Acetylen + O2 sowie Drehbank, Fräse und Co.
.
Da ja irgendwann der Moment im Leben kommt, in dem man einen Ring benötigt, damit die Holde auch überzeugt ist, kam die Idee, den Ring selbst zu fertigen.

Nun stellt sich jedoch die Frage nach dem Material (silberfarben/weißlich)
Somit wären Silber, Weißgold oder Palladium interessant.

Silber ist natürlich am gutmütigsten, günstigen und verzeiht auch etwas mehr.
Wenn ein Versuch schief geht, ist es wenig Lehrgeld.

Weißgold ist natürlich attraktiv, jedoch ist die Frage was mit dem rhodinieren ist.
Muss dies zwangsläufig nach dem Löten geschehen, wenn der Ring einheitlich aussehen soll?

Palladium ist natürlich der Favorit, zumindest was Optik, Haltbarkeit und Zähigkeit angeht.

Jedoch, so wie ich bisher gelesen habe, nicht das, was das Material der Wahl für den ersten Versuch darstellt.

Neben dem Material bin ich natürlich auch bereit benötigtes Werkzeug, Lupe, Lot und Co zu erwerben.
Daran soll es nicht scheitern.

Nach Fertigung des Ringes soll vom Goldschmied noch ein Stein gefasst werden. (Aquamarin o.ä.) ist dies überhaupt etwas, dass problemlos möglich ist, wenn das Material bekannt ist oder wird dies eher seltener praktiziert?

Eine weitere Option wäre noch, dass ein alter Löffel aus dem geerbten Silberbesteck zim Ring verarbeitet wird. Hat natürlich auch seinen Charme wenn das Erbe einem neuen Zweck zugeführt wird.

Einschnelzen, auswalzen und schmieden wären dann der Werdegang, den ich einschlagen würde.

Also, wie sind eure Meinungen?

Besten Dank und ein paar ruhige und besinnliche Tage im Kreise euer liebsten!

Marcel
Tilo
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Tilo

 ·  #2
oh, das ist eine gewaltige range vom teuersten Metall (Palladium) mit diversen Verarbeitungszicken bis zum Recycling von Silberbesteck
und was erscheint am Weißgold attraktiv, insbesondere, wenn die Sorte gemeint ist, die wegen unattraktivität weiß angemalt (rhodiniert) wird?
es gibt auch Weißgold, das dank 15%Palladium nicht rhodiniert werden muss, aber auch das hat bestenfalls den Charme von Edelstahl
ohne dessen Gebrauchshärte zu haben (dafür aber lötbar und nicht nur schweißbar)
und warum ist Platin nicht in der Auswahl?
und Edelstahl, Titan?
letzteres eignet sich allerdings nicht gut fürs handwerkliche fassen von Aquamarinen

letztlich sind noch sehr viele Fragen offen
die wichtigste ist: wie ist das geoplante Dsign? erst dann kann man über Herstellungsweisen und Materialien diskutieren
ohne ein konkretes Design würden tips zu sämtlichen Mataerialien und herstellungsweisen ganze Bücher füllen und Stoff für Lehrausbildung sein
soviel kurz von mir dazu
werd mich dann wieder einer lange aufgeschobenen "Baustelle" widmen
Esquilax
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Esquilax

 ·  #3
Gut, weisgold mit Palladium ist natürlich eine interessante Alternative wenn das rhodinieren entfallen kann/soll.

Optisch soll es in solch eine Richtung gehen:

https://www.schmuckunddeko.de/…tring.html

https://www.#######.de/himmelbl…SmEALw_wcB

Edelstahl oder Titan sind für mich als reiner Metaller einfach zu uninteressant.
Bzw es soll schon ein Projekt sein, das das gewisse Maß an Vorbereitung, Einarbeitung und etwas besonderes beinhaltet.

Ein Ring aus 1.4303 zu fertigen wäre so ein halbherziger Tag (reine Arbeit des anpassens und in Form bringen).

Für den Grund der Fertigung irgendwie, für mich, unverhältnismäßig.

Platin ist natürlich eine Idee, der Ruf eilt dem Metall voraus. Jedoch, ohne es einschätzen zu können, ein paar Hausnummern zu hoch für den Anfang, oder?

Material für mehrere hundert Euro in den Sand zu setzen ist dann doch zu viel des Guten.

Auf der anderen Seite wäre Platin für mich natürlich mit dem WIG Verfahren leicht zu fügen.
Die polierfähigkeit ist natürlich auch Konkurrenzlos.
pontikaki2310
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pontikaki2310

 ·  #4
Warum nich erstma das Modell aus Deinem 1.link - der
2. funzt bei mir nich - in Silber erarbeiten?
Damit machste ihr schon x nen Antrag (damit sie bei
der Stange bleibt;-) und dann besserst Du, mit der
gewinnenden Erfahrung, das Material und den Stein-
besatz von Jahr zu Jahr auf.
Diese Form von Ringen kann man gut zu mehreren
an einem Finger tragen - nennt sich Stapelringe - z.B.:
https://www.meinwerkk.de/shop/…diamanten/
Du kannst ihr damit zu jedem Anlass - Hochzeit, 1. Kind,
2. Kind, 3.usw...... - nen neuen Ring bauen und die "Holde"
hat dann immer was zum wechseln oder stapeln :-)
Tilo
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Tilo

 ·  #5
bild zum 2.link
https://t1p.de/34uw3

ich würd sagen, dass sowas durchaus geeignet ist für einen (VHS) Goldschmiedekurs, aber nur bedingt dafür, dass wir alles aufschreiben, was dafür besorgt und getan werden muss
und nochmal: Palladium ist auch dichteberücksichtigt nicht günstiger als Platin
Esquilax
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Esquilax

 ·  #6
An einen Kurs habe ich auch schon gedacht.
Allerdings, und das soll um Gottes willen nicht arrogant klingen, aber als Meister in einem Kurs zu sitzen, in dem eventuell Leute sind, die nicht wissen, wie rum eine Feile angefasst werden muss, ist vielleicht eher ausbremsend.

Das schöne bei mir auf arbeit (Lehrer für Azubis) ist, dass die Zeit nichts kostet. Ich kann also so lange ich will an allem rum fummeln.

Die Idee, den Ring erst einmal aus Silber zu fertigen ist sehr gut.

Könnt ihr eventuell zu dem Schweißverhalten von platin (950+Cu) sagen?
Ich würde das Material auf 900 bis 1000 Grad vorwärmen um mit einer 1,6mm Elektrode und einem pulsstrom von ca 30 Ampere bei 5 bis 8 Herz pro Sekunde auf 20 absinkend verschweigen.
Das ganze dann erst heften und mit gleich legiertem Zusatz aufbauend schweißen.

Das ganze vorher, so erst mal die ersten Gedankengänge, um einen Dorn auf Maß ziehen.
Dank Drehbank und viel Material kann das Ringmaß direkt als Dummy gedreht werden.

Wäre das spätere fassen für einen Goldschmied auf solch einem Ring problematisch oder zählt es zum alltagsgeschäft?!
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #7
Zitat
in einem Kurs zu sitzen, in dem eventuell Leute sind, die nicht wissen, wie rum eine Feile angefasst werden muss, ist vielleicht eher ausbremsend.
Hihi, man könnte fast meinen, du warst schon mal da.
Das packst du.
Das Platin-Cu geht mit einer Knallgasflamme super zu schweißen, mit elektrisch, keine Ahnung.
Es ist alles kein Hexenwerk, einen runden Ring, geschweißt oder gelötet bekommst du hin.
Gar kein Thema.
Aber du willst ja mit Stein.
2. Foto, wo der Stein so übersteht: ganz schlecht für ständiges Tragen. (Zumindest für den Stein.)
Ring mit geschlossener Fassung: genau den. Oder so ähnlich. Stell dir also die klassische Diamant-Seitenansicht vor: die muss, egal welcher Stein, reinpassen, ohne dass die Spitze unten raussteht. Nach unten darf der Stein nicht durchrutschen, von oben macht ihn der Fasser fest, passt ihn ein, es wird eine gewisse Wandstärke benötigt. Jetzt musst du dir nur noch überlegen, wie du die Fassungszarge und den Ring verbindest. Voila, das wars auch schon.
Raustland
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Raustland

 ·  #8
Ich schweiße Pt bei ca 300 v und ca 2,3 ms du brauchst das Material nicht vorwärmen.
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #9
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #10
Silber geht dafür super zu löten. ;-) Als Testring, zu Visualisierungszwecken zu empfehlen. Tilo wird hierzu vermutlich gleich ein paar Worte zum Blausilber verlieren.
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #11
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #12
Zitat geschrieben von Esquilax

An einen Kurs habe ich auch schon gedacht.
Allerdings, und das soll um Gottes willen nicht arrogant klingen, aber als Meister in einem Kurs zu sitzen, in dem eventuell Leute sind, die nicht wissen, wie rum eine Feile angefasst werden muss, ist vielleicht eher ausbremsend.
....

Dann kann man als Meister, den anderen beim korrekten Halten der Feile schulende Unterstützung anbieten. So gibt man der Gesellschaft etwas zurück. O-)
Tilo
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Tilo

 ·  #13
nee, ich werd nichts zu Blausilber schreiben
er ist ja Meister in der Metallverarbeitung, der schafft das schon
ist doch eh eher Platin als Silber angedacht
Raustland
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Raustland

 ·  #14
Wenn es schief geht, ist das Material ja nicht weg, an den Gedanken muß er sich erst gewöhnen. Er kanns ja einschmelzen und neu ausschmieden.
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #15
...Scheut nicht die Anschaffung von Lot...
Argentium-silber und Feinsilber soll man angeblich auch gut schweißen können. Ich hab es noch nicht probiert, Schande über mein Haupt, wo ich es als Silberfrau doch ausgetestet haben sollte.
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