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Polieren der Rondiste - immer sinnvoll / notwendig ?

 
kristaller
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kristaller

 ·  #1
Guten Abend liebe Schleiferkollegen,
anfangs habe ich nie die Rondisten poliert, - später eigentlich immer, da durch diese quasi zusätzlichen polierten Facetten oft der optische Gesamteindruck eines Steines verbessert werden kann.
Wie geht ihr denn mit diesem Thema um ?
Mich würden mal Argumente dazu - pro und contra, interessieren.
Ich wünsche euch ein funkelndes letztes Oktoberwochenende !
kristaller
tatze-1
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tatze-1

 ·  #2
Pro auf jeden Fall in einer Krappenfassung.
GemBen
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GemBen

 ·  #3
Ich würde die Rondiste immer polieren, da wir Schleifer ja meistens nicht wissen ob und wie der Stein vielleicht mal verwendet wird. Für den Gesamteindruck ist es sicher auch von Vorteil. Da ich die Rondistenfacetten eigentlich immer sehr schmal anlege, übertreibe ich es mit der Politur allerdings nicht. Meistens poliere ich die gleich nach der 600er auf einer selbstgemachten Scheibe a la Uhu mit 14 k Diamantpaste. Das geht bei kleinen Facetten blitzschnell. Alle anderen Facetten werden natürlich viel feiner poliert. Aufgrund der Schmalheit sieht den Unterschied nur wer sehr gezielt danach sucht. Ich seh es nicht, auch nicht mit der 10fach Lupe. Schwierig wird es bei langen Smaragdschliffen. Die Kontrolle der Politur ist da auf Grund der Schmalheit nicht immer einfach. Es empfiehlt sich die Markierung mit einem Edding o.ä. , dann sieht man besser ob man alles gut erwischt hat oder korrigieren muß.
Interessant wäre die Frage inwieweit die Politur oder Nichtpolitur der Rondiste den Strahlengang des Lichts beeinflußt (Streuung, Bündelung, was passiert bei Doppelbrechung etc.).
kristaller
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kristaller

 ·  #4
Hallo Ben,
habe dein ausführliches feed back mit Interesse gelesen.
Extrem schmale Rondistfacetten kann man ja nur bei dafür geeignetem Material anlegen.
Besondere Vorsicht ist bei Mineralien mit ausgeprägter Spaltbarkeit (Kunzit, Hiddenit, Topas, ........) angebracht.
Habe dort beim Polieren der Rondisten schon mehrmals böse Überraschungen erlebt und diese Steine so gut es eben ging, umschleifen müssen.
tatze-1
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tatze-1

 ·  #5
entgegenkommend jedem Fasser und Goldschmied sind auf jeden Fall einigermaßen gleichmäßige Rondisten, also keine, die mal Messerschneidendünn und ein paar mm weiter 1mm dick sind. Auch rundgeschliffene Steine bei runden und ovalen Steinen sind bevorzugt den winzigen Facettenecken, die man hier im Forum gerne mal bei diesen Schliffformen sieht. Mein heimlicher Traum ist es ja, daß jeder Schleifer sich mal selber damit konfrontiert, für seine eigenen Steine eine Fassung zu bauen und diese auch zu fassen, um ein Gefühl zu kriegen.
GemBen
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GemBen

 ·  #6
Zitat geschrieben von tatze-1

entgegenkommend jedem Fasser und Goldschmied sind auf jeden Fall einigermaßen gleichmäßige Rondisten, also keine, die mal Messerschneidendünn und ein paar mm weiter 1mm dick sind.


Das ist klar, sollte auch nicht vorkommen, ist ein Fehler. Bei runden Rondisten hat man natürlich zwangsläufig eine regelmäßige Veränderung durch den Einschlief der gürtelnahen Facetten.

@Kristaller, habe bei meinen Feldspäten und Topasen bis jetzt immer Glück gehabt mit der Spaltebene. Extrem schmal mache ich sie auch nicht, halt schmal, kommt immer auf die Größe des Steines an, muß halt stimmig wirken und sollte wie Tatze bemerkt für den Fasser zu händeln sein.
tatze-1
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tatze-1

 ·  #7
Zitat geschrieben von GemBen

Das ist klar, sollte auch nicht vorkommen, ist ein Fehler. Bei runden Rondisten hat man natürlich zwangsläufig eine regelmäßige Veränderung durch den Einschlief der gürtelnahen Facetten.

diese "Welle" ist normalerweise auch vernachlässigbar. Bei Laserschliffen wird sie dann wieder spürbar.

Hier mal ein Bild von einem Aquamarintropfen mit 110ct, auf dem man nicht sehr gut, aber es ist sichtbar, erkennt, daß die Rondiste fast dauernd wechselt von extrem dünn zu irre dick. Mal abgesehen davon, daß die Rondiste auch noch wellenförmig war und nicht in einer geraden Linie ging. Sowas geht schon zu fassen, aber ist ein unnötiger Aufwand für den Fasser, weil die Steinauflage wirklich passen muß.
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Polieren der Rondiste - immer sinnvoll / notwendig ?
GemBen
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GemBen

 ·  #8
Mit der heute gebräuchlichen und auch preiswerten Software kann man sehr gut Ovale, Tropfen u.ä. virtuell auf Probe schleifen und die Winkel und Schleiftiefen so anpassen, dass so etwas nicht passiert. Früher war das natürlich viel schwieriger, entweder sehr viel Erfahrung oder try and error. Oder es ist halt Pfusch, schnell und nur auf Gewicht geschliffen. 110 ct., ist ja ein ganz schöner Brocken.
tatze-1
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tatze-1

 ·  #9
Der Stein war groß und definitiv auf Gewicht geschliffen. Die Fassung habe ich, wenn ich mich recht entsinne, aus 2mm starkem Draht gebaut.
kristaller
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kristaller

 ·  #10
@ Ben,
ich denke mir, dass du die einzelnen Facetten einer Rondiste auch sofort nach der fertigen Politur des Unterteils/Pavilion polierst. - Also vor dem Umkitten und anschließenden Facettieren des Oberteils.
Oder gehst du anders vor ?

@ tatze,
deinen Hinweisen zur Rondistgestaltung stimme ich voll zu, da ich bei Vorlage selbst geschliffener Steine vom Fasser auch auf diese Problematik hingewiesen wurde.
FabianKneipp
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FabianKneipp

 ·  #11
Zitat geschrieben von kristaller

Guten Abend liebe Schleiferkollegen,
anfangs habe ich nie die Rondisten poliert, - später eigentlich immer, da durch diese quasi zusätzlichen polierten Facetten oft der optische Gesamteindruck eines Steines verbessert werden kann.
Wie geht ihr denn mit diesem Thema um ?
Mich würden mal Argumente dazu - pro und contra, interessieren.
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kristaller


Pro: es gibt keinen Grund es nicht zu tun. Zeitaufwand sind 1-2 Minuten und eine unpolierte Rondiste sieht einfach nicht wertig aus. 8000er Körnung reicht hier.

Ich persönlich mache das, nachdem ich umgedoppt und die Rondiste eingepasst habe.
kristaller
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kristaller

 ·  #12
Hallo Fabian,
ist meine Annahme richtig, dass du normalerweise zuerst Unterteil/Pavilion komplett incl. Politur fertigstellst (aufgedoppt auf zukünftiger Tafel) ? - Dann käme ja das Umdoppen zum Facettieren des Oberteils.
Was ist aber unter dem "Einpassen" der Rondiste zu verstehen ?
GemBen
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GemBen

 ·  #13
Zitat geschrieben von kristaller

@ Ben,
ich denke mir, dass du die einzelnen Facetten einer Rondiste auch sofort nach der fertigen Politur des Unterteils/Pavilion polierst. - Also vor dem Umkitten und anschließenden Facettieren des Oberteils.
Oder gehst du anders vor ?



Nein, meistens poliere ich die Rondistenfacetten ganz zum Schluß. Dann haben sie die endgültige Größe und man poliert nicht unnütz viel Fläche. Es kann halt sein, dass der Winkel nicht ganz genau stimmt. Da die Facetten sehr schmal sind, fällt die Kontrolle dann mitunter schwer, deshalb der Trick mit dem Edding, da sieht man es sofort.
Ich denke Fabian meint mit dem Einpassen das genaue Ausrichten des Steins nach dem Umdoppen damit die Kanten genau passen.
stoanarrischer uhu
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stoanarrischer uhu

 ·  #14
Bei runden und ovalen Formen schleife ich meist die Facetten zum Schluss auf einer feinen Scheibe weg und poliere auf Leder mit Diamantpaste nach. Dadurch erhalte ich eine zur Ober- und Unterseite gerundete Rondiste, die beim Fassen nicht so leicht ausbricht. Bei Rondistfacetten mit sehr flachen Winkeln schleife ich eine zusätzliche Facette mit 50 bis 60°, um so eine messerscharfe Kante zu vermeiden.
stoanarrischer uhu
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stoanarrischer uhu

 ·  #15
Bei runden und ovalen Formen schleife ich meist die Facetten zum Schluss auf einer feinen Scheibe weg und poliere auf Leder mit Diamantpaste nach. Dadurch erhalte ich eine zur Ober- und Unterseite gerundete Rondiste, die beim Fassen nicht so leicht ausbricht. Bei Rondistfacetten mit sehr flachen Winkeln schleife ich eine zusätzliche Facette mit 50 bis 60°, um so eine messerscharfe Kante zu vermeiden.
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