Diese Anleitung ist nicht für Profis - die können das schon...
Aus dem Urlaub zurück erwartete mich gleich eine "schöne" Arbeit. "Bitte beiliegenden synthetischen Stein aufpolieren". Der Stein war aus blauem Glas, oval mit gängigem Design geschliffen und in einem sehr traurigen Zustand. Die Rondiste sollte erhalten bleiben, da der Stein in die alte Fassung passen sollte. Solche Arbeiten sind eigentlich etwas für Lochbrettschleifer: Sie brauchen nicht unbedingt einen exakt zentriert aufgekitteten Stein. Sie finden Winkel und Teiler per Augenmaß und "im Handumdrehen" und viel Gefühl.
Wie gehe ich als normaler "Mastmaschinenschleifer" an die Sache heran?
Ich suche ein möglichst ähnliches Schliffbild in Datavue. Das liefert ungefähre Winkel und Teiler.
Ich kitte möglichst zentriert auf.
Ich verwende eine zahnlose Teilerscheibe mit dem passenden Achsenverhältnis des Ovals und entsprechenen Markierungen.
Ich male den aufgekitteten Stein mit einem wasserfesten Filzstift an.
Der Stein wurde auf der Tafel aufgekittet, um zuerst die weniger beschädigte Unterseite aufzupoieren. Ich suche zuerst die Hauptfacetten und poliere sie mit Diamant auf Zinn. Durch das Einfärben mit dem Filzstift sieht man sehr genau, wo die Scheibe anfängt zu arbeiten und man kann Teiler und Winkel sehr genau einstellen, ohne unnötig viel Material abzutragen. Ich notiere Teiler und Winkel für eventuelle Nacharbeiten. In gleicher Weise kommen die übrigen Facetten dran. Nach etwa einer Stunde ist die Unterseite fertig und es wird umgekittet. Die Oberseite ist stark vermurkst - da hilft kein Aufpolieren. Es muss erst mal fein geschliffen werden. Auch hier male ich erst mal die Facetten an und suche mit einer sehr feinen Scheibe die Facetten wie gehabt. Winkel und Teiler notieren. Polieren. Fertig. Arbeitszeit rund drei Stunden.
Ein Wahnsinn für einen Glasstein... Der Kunde wünscht es - der Schleifer macht es.
Dass der Stein ein riesiges Fenster hat, liegt an den vorgegebenen Winkeln von 25° bei einem RI von 1,52
Die Kittreste mach ich noch weg. Die Kamera sieht mehr, als das unbewaffnete alte Auge...
Aus dem Urlaub zurück erwartete mich gleich eine "schöne" Arbeit. "Bitte beiliegenden synthetischen Stein aufpolieren". Der Stein war aus blauem Glas, oval mit gängigem Design geschliffen und in einem sehr traurigen Zustand. Die Rondiste sollte erhalten bleiben, da der Stein in die alte Fassung passen sollte. Solche Arbeiten sind eigentlich etwas für Lochbrettschleifer: Sie brauchen nicht unbedingt einen exakt zentriert aufgekitteten Stein. Sie finden Winkel und Teiler per Augenmaß und "im Handumdrehen" und viel Gefühl.
Wie gehe ich als normaler "Mastmaschinenschleifer" an die Sache heran?
Ich suche ein möglichst ähnliches Schliffbild in Datavue. Das liefert ungefähre Winkel und Teiler.
Ich kitte möglichst zentriert auf.
Ich verwende eine zahnlose Teilerscheibe mit dem passenden Achsenverhältnis des Ovals und entsprechenen Markierungen.
Ich male den aufgekitteten Stein mit einem wasserfesten Filzstift an.
Der Stein wurde auf der Tafel aufgekittet, um zuerst die weniger beschädigte Unterseite aufzupoieren. Ich suche zuerst die Hauptfacetten und poliere sie mit Diamant auf Zinn. Durch das Einfärben mit dem Filzstift sieht man sehr genau, wo die Scheibe anfängt zu arbeiten und man kann Teiler und Winkel sehr genau einstellen, ohne unnötig viel Material abzutragen. Ich notiere Teiler und Winkel für eventuelle Nacharbeiten. In gleicher Weise kommen die übrigen Facetten dran. Nach etwa einer Stunde ist die Unterseite fertig und es wird umgekittet. Die Oberseite ist stark vermurkst - da hilft kein Aufpolieren. Es muss erst mal fein geschliffen werden. Auch hier male ich erst mal die Facetten an und suche mit einer sehr feinen Scheibe die Facetten wie gehabt. Winkel und Teiler notieren. Polieren. Fertig. Arbeitszeit rund drei Stunden.
Ein Wahnsinn für einen Glasstein... Der Kunde wünscht es - der Schleifer macht es.
Dass der Stein ein riesiges Fenster hat, liegt an den vorgegebenen Winkeln von 25° bei einem RI von 1,52
Die Kittreste mach ich noch weg. Die Kamera sieht mehr, als das unbewaffnete alte Auge...