Zitat geschrieben von Rubellit
Hunger und Not auszunutzen ohne Zwang, ist für mich moderne Sklaverei ....
Diese These habe ich schon öfters gehört und gelesen, selten so klar formuliert, sonst meist eher verklausuliert.
Aber was folgt daraus?
Welche Jobs und Löhne dürfen danach in armen Ländern dann noch angeboten werden?
Entweder gar keine, was die Lebenssituation der betroffenen nicht wirklich verbessern würde, oder nur noch solche Jobs und Entlohnungen nach unserem Standard?
Nur würde das kein Arbeitgeber in armen Ländern leisten können, einmal abgesehen vom wollen.
Und was passiert dann?
Die abgehobenen Kritiker aus einem wohlversorgten Land können dann weiter über die Arbeitsbedingungen in der dritten Welt schimpfen, den Kapitalismus dort kritisieren und sich dann bequem zurück lehnen mit der Selbstvergewisserung mit starken Worten (moderne Sklaverei, jawoll das ist es, das muss es sein) die Welt gerettet zu haben.
Ähnliches wiederholt sich bei der Kritik an Lebensumständen und Arbeitsbediingungen bei Edelsteinschürfern und Bananenpflückern usw.
Motto, lieber keine Arbeit als so eine Arbeit. Dass die Menschen dann verhungern würden, scheint nicht zu interessieren und dass so eine Arbeit den Kindern die Schule zahlt und für die eine bessere Zukunft sichert auch nicht. Genau das passiert derzeit in Indien in breiter Front.
Die Kohle und Grubenarbeiter in Deutschland vor über 100 Jahren hatten eine Lebenserwartung von ca 40 Jahren gehabt und haben für Ihre Kinder und für Deutschland die Basis für einen wirtschaftlichen Aufschwung gelegt, von dem wir heute alle profitieren. Keiner möchte den Job von damals heute machen. Aber ohne dem wäre unsere Welt heute anders.
Schimpfen und boykottieren nützt nichts, kann nur schaden und zeigt nur die eigene Überheblichkeit der Satten über die Hungernden.