Edelsteine & Perlen
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Mikroskop für Mineralien und Edelsteine

 
kristaller
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kristaller

 ·  #1
Liebe Forumsteilnehmer,
ich bin für Tipps und Hinweise zu diesem Thema sehr dankbar, da ich seit einiger Zeit auf der Suche nach einem Stereomikroskop/Binokular bin, das auch für die Mineraldiagnose, ggf. Mineral-Fotografie geeignet ist.
Neben guter Ausleuchtung kommt es mir sehr auf ausreichenden Arbeitsabstand an, da die Mineralstufen schon mal faustgroß sein können. Recht häufig beträgt der Abstand nur max. 10 cm, was für meine Zwecke nicht ausreicht.
Insbesondere bin ich an Bezugsquellen interessiert, - gerne auch für gute gebrauchte Geräte.

@ Citoval,
zuerst wende ich mich speziell an dich, da ich neben deinen Interessen für Mineralien und Edelsteine auch Mikroskopie gelesen habe.
Welches Mikroskop verwendest du für welche Zwecke und könntest du Empfehlungen weitergeben ?

Mit besten Grüßen und Glückauf !
kristaller
Bergkristall
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Bergkristall

 ·  #2
Hallo Kristaller,

Ich hatte Jahrzehnte ein russisches MBS-10 und habe dann auf ein niederländisches Stereomikroskop der Firma Eumex gewechselt.

Wenn Du große Steine mikroskopieren möchtest, achte darauf, dass die Stange an der der Kopf hängt möglichst lang ist. Dann passen auch dicke Dinger runter. Alternativ kann man auch das Mikroskop drehen und den Kopf um 180 Grad schwenken - vorausgesetzt, das Mikroskop hat eine runde Stange. Wenn es dann an der Tischkante steht, hat man allen Platz der Welt.

LG Lis
Citoval
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Citoval

 ·  #3
Guten Abend Kristaller,

also mit den Mikroskopen ist es immer eine Frage des Budgets und was man denn wirklich alles damit machen möchte.

Ich selber verwende ein Citoval2 (hehe welch Zufall) von Carl Zeiss Jena um damit zu Arbeiten, Kleinere Stufen zu betrachten und um Rohsteine zu inspizieren.

Desweiteren habe ich ein CZJ Epignost21HD Mikroskop welches nur einen Strahlengang hat um Detailaufnahmen von Einschlüssen usw anzufertigen.

Der Arbeitsabstand gibt lediglich an, wie weit die Probe von der Hauptlinse entfernt, scharf abgebildet werden kann.
Wenn du größere Proben unter das Mikroskop packen möchtest, musst du Dir ein entsprechendes Stativ zulegen --> Stichwort Boomstand.

Der Nachteil an dern "alten" Mikroskopen ist dass sie bei hoher Vergößerung stark zu chromatischer Aberation neigen, was erst beim Fotografieren sichtbar wird und sich durch lila und gelbe Farbsäume an kontrastreichen Kanten bemerkbar macht.

Neuere highend Mikroskope haben ein planapochramtisches System, da tritt der störende Saum nicht mehr auf. aber das hat so seinen Preis.

Desweiteren musst du Dir gedanken machen was die Beleuchtung angeht. Auflicht auf jeden Fall, aber so dass es nicht mit dem Mikroskop Körper verbunden ist, weil sonst bei Stapelfotografie das Licht wandert.
Durchlicht mit einer Dunkelfeldeinrichtung sind für die betrachtung von Edelsteinen/ Rohstein ebenfalls ein muss.

Wie du siehst ist das alles sehr komplex... :(

Mein Vater hat sich ein Leica S9 gegönnt, und ich muss neidvoll anerkennen, dass dieses Mikroskop so ziemlich allen Anforderungen gerecht wird. Knackscharfe Bilder auch bei hoher Vergrößerung, Planapochramtisches Linsensystem, Feintrieb/Grobtrieb und eine brutale Tiefenschärfe dank Fusion Optik ( ein Strahlengang bringt eine hohe Auflösung, der andere eine hohe Tiefenschärfe, der Kopf macht dann ein Bild draus)

Zum Fotografieren gibt es ebenfalls viele Optionen, entweder man hat einen dritten Kanal (Trinokular Tubus) oder man steckt das Aufnahme Gerät in eines der beiden Okulare) auch hier kann man entweder eine Spiegelreflex adaptieren oder eine spezielle Mikroskop Kamera verwenden wobei letzteres in der Regel bei weitem teurer ist als eine DSLR zu adaptieren. und die Spiegelreflex kann man auch noch so verwenden, eine Mikroskop Kamera hingegen nicht.

Wenn du Fragen hast, immer raus damit.

Es ist nur wichtig sich im Vorfeld genau bewusst zu sein was man machen will und was man braucht, denn bestimmte Features lassen sich im Nachgang nur schwer ergänzen oder sind dann sündhaft teuer.
Citoval
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Citoval

 ·  #4
Hier mal eine Detailaufnahme von einem Gaseinschluss in einem Quarz den ich geschliffen habe.
Aufgenommen mit dem CZJ Epignost21HD und einer Leica Mikroskop Kamera.
Fast vergessen zu erwähnen, dafür braucht das Mikroskop einen integrierten Polfilter, weil man sonst Doppelbilder bekommt.

Mfg Andre
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Citoval
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Citoval

 ·  #5
Dieses Bild ist mit dem Citoval gemacht, ebenfalls ein Stack aus mehreren Bilder. (zum vergleich mal ein Einzelbild dazu, man erkennt den Unterschied in der Tiefenschärfe deutlich)

Pauschal kann man sagen die meisten Stereomikroskope taugen mehr für Makroaufnahmen als für Mikroaufnahmen.
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kristaller
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kristaller

 ·  #6
@ Bergkristall,
vielen Dank für die prompte Antwort.
Mir wurden aus dem Kreis der Steinliebhaber vor längerer Zeit Mikroskope von MEOPTA (Tschechien) empfohlen.
Dieser Produzent hat inzwischen Mikroskope wohl aus dem Sortiment genommen und vertreibt nun optische Erzeugnisse für Jagd und Militär................
Bei EUMEX-Produkten habe ich auch schon ein bisschen geschnuppert.
Ja, der Hinweis, wie man mit größeren Proben umgehen kann, ist schon richtig und das halte ich mal im Hinterkopf.

Beste Grüße !
kristaller
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kristaller

 ·  #7
@ Citoval,
einen schönen guten Abend zurück und recht vielen Dank für die ausführlichen Hinweise und Infos !
Ich habe schon geahnt, dass dieses Thema sehr komplex und keine leichte Kost sein wird, - muss diese Fülle an Informationen mal "sacken" lassen.
Zum Fotografieren kann ich mir nur eine adaptierte Spiegelreflex vorstellen. - Bin momentan aber noch unschlüssig, ob ich, wegen des zusätzlichen Zeitaufwands, auch in dieses Feld einsteigen soll, - weil dies "alleine" ist sicherlich ein Hobby für sich.
Ich möchte in erster Linie einen möglichst ergonomischen Ersatz für das Lupen (nutze derzeit 8, 10 und 20-fache Vergrößerung bei Klapplupen) finden. Ganz auf das Lupen wird man ja z.B. im Gelände (Micromounts,.....) kaum verzichten können.
Jetzt nur ein praktisches Beispiel: In einem mineralogischen Labor wurde ein ca. 12 cm langer Quarzkristall auf Einschlüsse untersucht. Mit der Lupe konnte ich nur dunkle Nadeln identifizieren, die ich wahrscheinlich als Rutil angesprochen hätte. Durch das Stereomikroskop im Labor konnte bei entsprechender Schnittlage (normal auf c-Achse), guter Ausleuchtung und 40-50-facher Vergrößerung ein deutlich dichroitisches Mineral (grüne Hülle um beinahe schwarzen Kern) als Turmalin identifiziert werden.
Ich war schon mit vielen ähnlichen Fällen konfrontiert und möchte ein probates Hilfsmittel zur besseren Ansprache von Mineralphasen finden, die leider oft in kleiner Ausbildung auf unverhältnismäßig großen Probestücken sitzen.
Außerdem ist für einen Hobbyschleifer die Untersuchung von Rohsteinen von besonderer Bedeutung.
Ich freue mich auf weitere Hinweise, die helfen könnten, dieses Vorhaben zu konkretisieren -
und verbleibe mit besten Grüßen !
Caitiff
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Caitiff

 ·  #8
Ich habe mir gerade ein neues geordert und hätte mein Zeiss abzugeben... Sobald das neue eingetrudelt ist :)
Mario Sarto
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Mario Sarto

 ·  #9
Wenn Du später vielleicht ein höheres Budget zur Verfügung hast und Dir die Fotografie der Mineralien und deren Einschlüsse richtig Freude bereitet, dann solltest Du solche Sachen ins Auge fassen. Leider ist der Preis für diese Systeme nicht von Pappe. Dafür bekommt man - je nach Ausstattung - 1,5 bis 2 Leica S9i.

Dieses hier habe ich 2014 mit einem Canon MP-E 65mm gemacht - bei 5 facher Vergrößerung ist hier jedoch das Ende der Fahnenstange erreicht.
Citoval
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Citoval

 ·  #10
Tolles Bild Mario !

Das ist halt der Vorteil wenn man nur einen Strahlengang hat :)
Das System ist halt für den einen Anwendungszweck optimiert.

Einen Balgen hab ich auch noch, aber den verwende ich kaum noch.

Wie Kristaller schon sagte, die Mikrofotografie ist nochmal ein zweites Hobby 😅
tatze-1
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tatze-1

 ·  #11
Zitat geschrieben von Mario Sarto

bei 5 facher Vergrößerung ist hier jedoch das Ende der Fahnenstange erreicht.

Ich finde das für meine bescheidenen Ansprüche absolut ausreichend, wenn ich mir das Bild so anschaue.
kristaller
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kristaller

 ·  #12
@ Mario,
bei diesem Anblick läuft einem das Wasser im Mund zusammen...........
Super !
kristaller
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kristaller

 ·  #13
@ Caitiff,
welches ZEISS benutzt du aktuell ?
Könntest du mal die wichtigsten Eckdaten angeben ?
Danke !
Caitiff
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Caitiff

 ·  #14
Hab Dir ne PN rübergeworfen :)
kristaller
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kristaller

 ·  #15
Habe eben Antwort-PN verschickt !
Beste Grüße
Aus unserem Shop


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