@Heinrich Butschal: Ich melde mich morgen bei Ihnen per E-Mail.
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@tatze-1: Klar, bin da ganz offen. Es sind allerdings mehrere Gründe und demnach folgt jetzt eine etwas längere Ausführung:
Seit die synthetischen Diamanten Schmuckqualität erreicht haben, sehe ich persönlich keinen Unterschied mehr und physikalisch gesehen, unterscheiden sich die Steine wirklich nur noch bei spezifischen Wellenlängen im Labor - das reicht mir. Ich bin technisch sehr versiert, vielleicht liegt es daran.
Das Argument, dass der natürliche Diamant Mutter Natur entspringt, empfinde ich zwar als positiv (großer Geologie- und Vulkanismus-Fan), aber die Abbaumethoden schwächen dieses Argument wieder stark ab.
Zum Thema Nachhaltigkeit wird viel diskutiert und ich denke, bisher ist beides in etwa gleich schlecht.
Beim Thema Blut-/Konfliktdiamanten geht der Punkt an die synthetischen Steine - man kann das kleine Restrisiko auch noch ausschließen (ich hörte mal 3-5%?). Aus dem anderen Thread von heute: Im aktuellen Kontext kann man sich auch noch einen Kopf bezüglich Russland als einer der größten Förderer natürlicher Diamanten machen. Bei mir war die Entscheidung zum synthetischen Stein, aber schon zuvor gefallen.
Thema Wertanlage: Mir ist klar, dass ein synthetischer Stein über die Jahre durch einen „unendlichen“ Nachschub praktisch all seinen Wert verlieren wird. Allerdings bin ich recht pragmatisch.
Je teurer das Produkt desto höher die Marge zwischen Ankauf und Verkauf. Bei einem 1ct D/VVS2 im Wert von 10000€ oder mehr kostet der synthetische Stein gleicher Qualität unter 2500€. Auch wenn ich im worst case 2500€ beim synthetischen Diamanten verliere, bin ich mir nicht sicher, ob es beim natürlichen Diamanten nicht auf die gleiche Summe herauslaufen würde. Laut Online-Aussagen liegt der Verkaufpreis etwa 25-50% tiefer, als der Einkaufspreis.
Auch wenn der natürliche Stein einen gewissen Wert höchstwahrscheinlich immer behalten wird, ist das Kapital gebunden. Ich kann es also nicht investieren, sondern es maximal als Anlage betrachten, wobei ich einen Alltagsring wegen der Risiken nie so bezeichnen würde. Dazu kommt, dass ich im besten Fall den Ring nie wieder verkaufen möchte.
Alltagsring bedeutet auch Alltagsgefahren: Diamant fällt aus aufgebogener Fassung, Ring geht komplett verloren, usw. Dazu kommt, dass wir viel reisen und dann auch noch das Risiko von Diebstahl existiert. Das finanzielle Risiko möchte ich möglichst reduzieren und hätte mich demnach auf eine schlechtere Qualität und wahrscheinlich auch auf weniger Karat festlegen müssen.
Stark gestört hat mich zudem die sehr ablehnende Haltung (fast) aller Juweliere bezüglich synthetischer Steine. Vor allem, weil für mich einfach keine stichhaltigen Argumente dagegen kamen, aber z.B.:
-„Das ist einfach nichts Richtiges.“
-„Ist doch dann auch nur ein Imitat.“
Ich empfand es daher eher als Furcht vor der Neuerung und evtl. auch vor geringeren Gewinnmargen da geringerer Warenwert?
Ich sehe den Kauf eines synthetischen Steines für mich jedenfalls als überlegen an: sehr gute Stein-Qualität für günstige Preise. Beim synthetischen Diamanten verliere ich den Wert gleich beim Einkauf, beim natürlichen erst beim Verkauf - aber dafür befindet sich die Wertdifferenz auf meinem Konto und nicht tagtäglich an der Hand. Bei Verlust kann ich ihn notfalls nochmal neu erstehen, was ich mir beim natürlichen Stein in gleicher Qualität nicht vorstellen möchte.
——
Ich hoffe ich bin niemanden auf die Füße getreten! Über konstruktive Hinweise freue ich mich natürlich. Ich bin bestimmt nicht unfehlbar.
Was wäre denn ein realistischer Gebrauchtwert von einem 1ct D/VV2 für sagen wir 12000€ oder einem 1ct G/VS2 für 6000€?
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@tatze-1: Klar, bin da ganz offen. Es sind allerdings mehrere Gründe und demnach folgt jetzt eine etwas längere Ausführung:
Seit die synthetischen Diamanten Schmuckqualität erreicht haben, sehe ich persönlich keinen Unterschied mehr und physikalisch gesehen, unterscheiden sich die Steine wirklich nur noch bei spezifischen Wellenlängen im Labor - das reicht mir. Ich bin technisch sehr versiert, vielleicht liegt es daran.
Das Argument, dass der natürliche Diamant Mutter Natur entspringt, empfinde ich zwar als positiv (großer Geologie- und Vulkanismus-Fan), aber die Abbaumethoden schwächen dieses Argument wieder stark ab.
Zum Thema Nachhaltigkeit wird viel diskutiert und ich denke, bisher ist beides in etwa gleich schlecht.
Beim Thema Blut-/Konfliktdiamanten geht der Punkt an die synthetischen Steine - man kann das kleine Restrisiko auch noch ausschließen (ich hörte mal 3-5%?). Aus dem anderen Thread von heute: Im aktuellen Kontext kann man sich auch noch einen Kopf bezüglich Russland als einer der größten Förderer natürlicher Diamanten machen. Bei mir war die Entscheidung zum synthetischen Stein, aber schon zuvor gefallen.
Thema Wertanlage: Mir ist klar, dass ein synthetischer Stein über die Jahre durch einen „unendlichen“ Nachschub praktisch all seinen Wert verlieren wird. Allerdings bin ich recht pragmatisch.
Je teurer das Produkt desto höher die Marge zwischen Ankauf und Verkauf. Bei einem 1ct D/VVS2 im Wert von 10000€ oder mehr kostet der synthetische Stein gleicher Qualität unter 2500€. Auch wenn ich im worst case 2500€ beim synthetischen Diamanten verliere, bin ich mir nicht sicher, ob es beim natürlichen Diamanten nicht auf die gleiche Summe herauslaufen würde. Laut Online-Aussagen liegt der Verkaufpreis etwa 25-50% tiefer, als der Einkaufspreis.
Auch wenn der natürliche Stein einen gewissen Wert höchstwahrscheinlich immer behalten wird, ist das Kapital gebunden. Ich kann es also nicht investieren, sondern es maximal als Anlage betrachten, wobei ich einen Alltagsring wegen der Risiken nie so bezeichnen würde. Dazu kommt, dass ich im besten Fall den Ring nie wieder verkaufen möchte.
Alltagsring bedeutet auch Alltagsgefahren: Diamant fällt aus aufgebogener Fassung, Ring geht komplett verloren, usw. Dazu kommt, dass wir viel reisen und dann auch noch das Risiko von Diebstahl existiert. Das finanzielle Risiko möchte ich möglichst reduzieren und hätte mich demnach auf eine schlechtere Qualität und wahrscheinlich auch auf weniger Karat festlegen müssen.
Stark gestört hat mich zudem die sehr ablehnende Haltung (fast) aller Juweliere bezüglich synthetischer Steine. Vor allem, weil für mich einfach keine stichhaltigen Argumente dagegen kamen, aber z.B.:
-„Das ist einfach nichts Richtiges.“
-„Ist doch dann auch nur ein Imitat.“
Ich empfand es daher eher als Furcht vor der Neuerung und evtl. auch vor geringeren Gewinnmargen da geringerer Warenwert?
Ich sehe den Kauf eines synthetischen Steines für mich jedenfalls als überlegen an: sehr gute Stein-Qualität für günstige Preise. Beim synthetischen Diamanten verliere ich den Wert gleich beim Einkauf, beim natürlichen erst beim Verkauf - aber dafür befindet sich die Wertdifferenz auf meinem Konto und nicht tagtäglich an der Hand. Bei Verlust kann ich ihn notfalls nochmal neu erstehen, was ich mir beim natürlichen Stein in gleicher Qualität nicht vorstellen möchte.
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Ich hoffe ich bin niemanden auf die Füße getreten! Über konstruktive Hinweise freue ich mich natürlich. Ich bin bestimmt nicht unfehlbar.
Was wäre denn ein realistischer Gebrauchtwert von einem 1ct D/VV2 für sagen wir 12000€ oder einem 1ct G/VS2 für 6000€?