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Alte Ohrringe restaurieren

 
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Kornelia Sch
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Kornelia Sch

 ·  #1
Hallo zusammen.

Eine sehr gute, liebe Bekannte zeigte mir Ohrringe aus Schaum(?)gold, die sie vor vielen Jahren von ihrer Oma bekam und die einen sehr hohen, ideellen Wert für sie darstellen. Leider sind sie durchs viele Tragen in keinem guten Zustand mehr und sie möchte sie gerne restaurieren lassen, wenn das nur irgendwie möglich ist.
Obwohl ich´s ja wissen sollte, habe ich vergessen, nach dem Stempel zu schauen, aber das kann ich nachholen.
HIer nun erst einmal die Bilder der Ohrringe (wobei auch hier die Vorderseite besser ist, als die Rückseite ^_^ ):
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Alte Ohrringe restaurieren
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Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #2
Das ist aufwendig und teuer.

Ich würde folgendes machen:
1. Von der Rückseite den Steg mit der Brisur und die Öse entfernen.
2. Den Nietstift, der den Stern und den hellgrauen Achat fixiert, weg machen und beides raus nehmen.
3. Die Löcher mit Wachs auffüllen und glatt feilen.
4. Einen Silikonabdruck der Vorderseite erstellen.
5. In diesen Silikonabdruck mit Trennmittel eine Negativform wieder in Silikon abformen.
6. Von beiden Silikonformen mit Woodmetall je eine Prägeform erstellen.
7. Ein dünnes Rotgoldblech weichgeglüht zwischen diese Metallformen pressen. Das muss man mehrfach machen und zwischendurch das Goldblech weichglühen.
8. Das geprägte Blech ausschneiden und rückseitig mit einem glatten Blech verlöten.
9. Dann die Öse und die Brisur anlöten.
10. den gebrochenen Stein mit der Bohrung für den Stift des Sternes nachschleifen lassen.
11. Steine und Sterne einsetzen mit PUK verschweissen.
12. Hohlraum mit 2-Komponenten Kunstharz wieder füllen.
13. Für die Farbe galvanisches Finish, wenn es durch glühen und löten zu gelb geworden ist. Ersatzweise könnte man nach dem letzten Löten auch glühend in Alkohohl ablöschen, dann wird die Farbe auch wieder rot.

Fertig und sieht super aus. :-)

Kosten dafür, würde ich vorab verlangen, denn es könnte sein, dass die hohen Kosten den ideellen Wert übersteigen.
Tilo
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Tilo

 ·  #3
wobei Heinrich beschrieben hat, wie man originalgetreue Kopien anfertigt mit letztlich Verwendung der originalen Bügel

ich habe aber keinen Gegenvorschlag
diese weiträumig gerissene und löcherige Goldfolie kann man nicht restaurieren

einzige theoretische Alternatividee: Bügel abmachen, auf den Kitt Silberleitlack, auf die Kugelreihen oder rmindetens die Zwischenräume und die Schlitze der BÜgelstotzen Abdecklack und dann alles so dick vergolden lassen wie galvanoforming
keine Ahnung, ob das praktikabel ist
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #4
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #5
Klar, Heinrichs Vorschlag entspricht einer weitestgehenden Neuanfertigung, die Brisur und die Öse machen den Kohl nicht mehr wirklich fett.
Der ideelle Wert muss hierbei schon sehr hoch sein. Dennoch werden es zu 85% neu angefertigte Stücke sein.
Potter USA verkauft viele Gesenke/Stempel Kopien von alten Stücken, vielleicht fände man ein ähnliches und würde sich das Woodsche Gepansche ersparen.
Ich würde zerlegen, einen Abdruck in Fimo machen Silberclay reinschmieren, sintern und vergolden, das Stück wäre jedoch 8-9% kleiner als das Original.
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #6
Kornelia Sch
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Kornelia Sch

 ·  #7
Meine Bekannte hätte gerne selbst geantwortet, es hat aber als Gast nicht geklappt, daher bat sie mich :-)

Ich soll euch grüßen und ausrichten, dass sie sehr dankbar für eure Vorschläge ist.

Heinrich, sie möchte gerne wissen, wieviel Du für die Kopien verlangen müsstest.
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #8
Müsste ich mal nachrechnen. Auf jeden Fall mehr als ähnliche zu kaufen wären. Denn ähnliche sind in großer Zahl jeweils gefertigt worden und die Formkosten entstanden nur einmal für alle. Hier muss für ein Paar eine neue Form gemacht werden und die Kosten darauf umgelegt werden.
Einfacher wird es, wenn ein maximales Budget genannt wird. Kann man ruhig machen, die Gefahr, dass es dazu führt, dass es dann absichtlich ausgeschöpft wird, besteht nicht, weil dann bestimmt ein Kollege ein passenderes Angebot abgibt.
Raustland
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Raustland

 ·  #9
Noch ein Vorschlag, die Modelle mit Dentalmasse detailgetreu abformen, die Negativform mit ausbrennbaren flüssig Kunststoff auspinseln da kann man auch die Materialstärke bestimmen.
Dann gießen. Sie werden wohl nicht ganz so dünnwandig wie das Orginal, aber fast.

Einziges Problem an den oberen Stellen, welche beschädigt sind war wohl ein Muster eingeprägt, was jedoch nicht mehr zu erkennen ist. Wenn das auch wieder entstehen muß wird es kniffliger.
RWeigel
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RWeigel

 ·  #10
Zu Punkt 6: kann man statt Wood’s Metall auch Schriftmetall für Prägeformen nehmen? Der Prägestempel ist aus Stahl und sollte die Erstarrungstemperatur von Schriftmetall aushalten. Wollte ich einem Feund in der Türkei vorschlagen, der mit Stahlstempel und Hydraulikpresse Blindprägungen von dünnen Silberblech mit Schuhsohle, harten PU u.ä. als Unterlage macht. Die Prägungen werden so bei den eher senkrechten Partien der Prägung nicht so sehr detailgetreu.

Viele Grüße

Ralf

Zitat geschrieben von Heinrich Butschal

6. Von beiden Silikonformen mit Woodmetall je eine Prägeform erstellen.
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #11
RWeigel
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RWeigel

 ·  #12
Gut, hat dann schon mal jemand Schriftmetall (alte “Blei”Lettern oder Platzhalter aus Druckereien) für Prägefprmen probiert? Gibts gebraucht um 2 Euro pro Kilo, viel preisgünstiger als Wood’s…

Viele Grüße

Ralf
Tilo
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Tilo

 ·  #13
Heinrich, aber nur spezielles rotbraunes Silikon und nur sehr kurzzeitig, oder? wobei ich da eher was um 300 Grad dachte

wobei Ralfs Frage aus meiner Sicht gar nichts mit dem hier beschriebenen Abformverfahren mit Silikon zu tun hat, da er die Temperaturbeständigkeit von Stahl erwähnt
ich habs so verstanden, dass es bei seiner Frage um vorhandene Stahlgesenke in der Türkei geht, die bisher mit gegenstück aus was elastischem genutzt wurden und nach Ralfs Idee mittels Lettermetall perfekte gegenstücke bekommen sollen
RWeigel
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RWeigel

 ·  #14
Genau so isses

Zitat geschrieben von Tilo

Heinrich, aber nur spezielles rotbraunes Silikon und nur sehr kurzzeitig, oder?
wobei Ralfs Frage aus meiner Sicht gar nichts mit dem hier beschriebenen Abformverfahren mit Silikon zu tun hat, da er die Temperaturbeständigkeit von Stahl erwähnt
ich habs so verstanden, dass es bei seiner Frage um vorhandene Stahlgesenke in der Türkei geht, die bisher mit gegenstück aus was elastischem genutzt wurden und nach Ralfs Idee mittels Lettermetall perfekte gegenstücke bekommen sollen
tatze-1
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tatze-1

 ·  #15
Dürfte nicht viel anders sein als das Woodsche Metall (Bismut-Blei-Cadmium-Zinn-Legierung). Einziger Vorteil von Woodschem Metall ist, daß es in kochendem Wasser schmelzbar ist. Ansonsten bin ich ein gebranntes Kind, was dieses Zeug angeht. Hätte deswegen fast meine Gesellenprüfung neu machen dürfen. Hatte schon das Angebot vom Prüfungsausschuß, einen neuen Entwurf einreichen zu dürfen - oder sie schauen über die Risse in meinem Silber hinweg. Da sich das Woodsche Metall nicht komplett vom Silber etc. abwäscht, muß man die Edelmetalloberfläche nochmal komplett überarbeiten, damit auch ja kein Blei und Zinn mehr drauf ist.

Fürs Blindprägen hilft auch Gravur in Speckstein und Moosgummi. Gibt sauscharfe Strukturen, wie man an dem Flügel von meiner Kollegin sieht. Die Form hat sie in Speckstein geschnitzt.
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Information: Engelsflügel in Speckstein geprägt
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Information: Woodsches Metall
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