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Polierreihenfolge beim Facettieren

 
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GemBen
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GemBen

 ·  #1
Hallo, habe mal eine Frage an die Facettierer. Ich habe nur einen einfachen Facettierkopf von Hamag, glaube der heißt XV Nova, da gibt es keinen Winkel- oder Kreisfeinsteller. Die Winkeleinstellung ist ziemlich grob, mit Lupe und etwas Glück kann man höchstens auf 0,5 Grad genau einstellen. Da ich mir denke, dass es nahezu unmöglich ist nach dem Schliff aller Facetten diese Winkel wieder hinreichend genau fürs Polieren einzustellen, habe ich bisher immer jede Facettenreihe gleich poliert und dann erst die nächste geschliffen. Das ist natürlich sehr unökonomisch da man ja viel polierte Fläche mit der nächsten Facette wieder überschlieft, mal ganz abgesehen von den vielen Scheibenwechseln samt Reinigung der Maschine. Jetzt frage ich mich, ob das mit einem besseren Facettierkopf zu vermeiden ist. Also erst alle Facetten fertig schleifen und dann in einem Rutsch polieren. Konkret plane ich den Kauf des "Präzisionskopfes" von Hamag. Wäre natürlich eine ganz schöne Investition. Geht das mit dem Teil?
Generell wäre interessant zu hören wie Ihr das mit der Reihenfolge haltet (z.b. beim einfachen Brillantschliff. Danke & Gruß, Ben
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #2
stoanarrischer uhu
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stoanarrischer uhu

 ·  #3
Hallo Ben,
Ich habe auch mit dem HAMAG xv Nova angefangen und damit jahrelang geschliffen, bin dann auf den "Päzisionskopf" umgestiegen, der damals auch nichts anderes war als heute die Facettenköpfe der billigen China-Maschinen. Die Winkelskalen aller dieser Maschinen haben zwar einen Nonius, mit dem man 0,1 ° ablesen und theoretisch auch einstellen kann. Die Praxis sieht dann anders aus, denn jede Maschine hat Spiel in der Lagerung des Mastes, in der Lagerung des Facettenkopfes, in der Lagerung der Scheibenspindel. Du musst also immer mit einem Fehler von bis 0,5° rechnen, auch wenn du es nicht merkst. Dafür gibt es ja die Feinsteller und die Methode des Meetpoint-Schleifens. Die Präzision eines Schliffes hängt nicht von der Präzision der Maschine ab, sondern vom Können des Schleifers. Der große Vorteil der teuren "Präzisionsmaschinen" sind das bequemere handling und die damit verbundene Zeitersparnis. Mit diesen modernen Maschinen ist es etwas leichter und schneller, die feingeschliffenen Flächen zum Polieren auf zu finden, Trotzdem musst du auch bei diesen Maschinen mit den Feinstellern nachhelfen. Lass dich nicht verrückt machen, wenn eine Genauigkeit von 0,1° angegeben wird. Siehe oben.
Ich schleife eine Seite eines Steines komplett fertig - mit sauberen Meetpoints. Dann wird alles gereinigt ( wobei ich den Luxus von zwei Maschinen habe, getrennt zum Schleifen und Polieren) und dann wird poliert. Die Reihenfolge beim Polieren der einzelnen Facetten ist meist umgekehrt zum Feinschleifen. Ausnahmen bestätigen die Regel.
Von Vorteil wäre es, wenn du einem alten Hasen mal über die Schultern schauen und ihn mit Fragen löchern könntest.
uhu
stoanarrischer uhu
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stoanarrischer uhu

 ·  #4
Der Xv Nova hat keinen bequemen Feinsteller für die Teiler (Indizes) und man kann nur mit 64er Teilungen arbeiten. Wenn ich mich recht erinnere, habe ich die Teilerscheibe durch eine Plasikscheibe ersetzt und mit GEMCAD eine 96er Papierscheibe gezeichnet und auf die Plastikscheibe gepappt. Den Haltestift hab ich wohl auch noch manipuliert. Abgekommen von dem Modell bin ich durch das Ausschleifen der Lagerung. Damals wurde noch mit losem SiC geschliffen....
ducku
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ducku

 ·  #5
Hallo Ben,

ich gebe Uhu vollkommen recht. Praktisch alle Maschinen sind "ungenau". Das ist auf meiner EDUS mit Handstück genauso. Egal wie sehr man seine Maschine einmisst, sie wird sich nach 1-2 Steinen eh wieder ein ganz klein wenige verstellen bzw. abnutzen. Das ist ganz normal und auch nicht problematisch, wenn man seine Maschine kennt. Dennoch, ein Facettierkopf mit Cheater/Feineinstellter ist sicher eine Investition wert. Ob ich dann aber eine Hamag aufrüsten würde, ist eine andere Sache.
Was die Reihenfolge beim Polieren angeht, gehe ich alle Facetten in der gleichen Folge durch wie im Diagramm. Ausser die Tafel, die ich praktisch immer als letzte Facette schleife. Diese poliere ich immer sofort nach dem Schleifen. Da weiss ich wenigstens, dass der Winkel korrekt ist und vermeidet etwas Frust.

vg,
Florian
Manam
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Manam

 ·  #6
Hi Ben,

der 'Präzisionskopf' ist sehr angenehm, da er komplett aus der Halterung genommen werden kann,
um die Arbeit zu kontrollieren. Das ist schon sehr intuitiv und Lochbrettähnlich. Leider war/ist das
Teil nicht gerade billig ....
Ansonsten würde ich mal an Deiner Stelle beim Uhu über die Schulter schauen, wenn er Dir das
ermöglichen kann. Es gibt Dinge beim Schleifen, die muss man erst verbocken um sie zu lernen,
oder man guckt zu ;-)
stoanarrischer uhu
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stoanarrischer uhu

 ·  #7
Für ca 200€ gibt es Facettenköpfe mit electronischer Winkelanzeige. Ob sie was taugen, weiß ich nicht. Alle diese Modelle haben Excenter- Feinsteller. Von denen bin ich nicht begeistert. Sie sind meist schwergängig und nicht genau und bequem. Wenigstens war es bei meinem so.
GemBen
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GemBen

 ·  #8
Vielen Dank für die ausführlichen und prompten Antworten, dass ich die Winkel auf der Skala nicht allzuernst nehmen darf ist mir schon klar. Mein ziemlich neuer Mast hat auch schon ein gewisses Spiel und das wird mit der Zeit sicher nicht weniger, auch eine geringfügige Verschiebung des Mastes bringt schon wieder Veränderungen und die unterschiedlichen Scheiben sicher auch. Auch der Zapfen hat in den Löchern der Scheibe ein kleines Spiel (nutze ich wenn die Facette auf einer Seite nicht richtig poliert). Mein Problem ist halt nur, dass ich keinen Feinsteller habe um all das zu korrigieren. Deshalb der Plan mit einem besseren Facettenkopf. Bis dahin werde ich wohl weiter jede Facettenreiche einzeln polieren, geht auch, ist halt mehr Arbeit.
@ Uhu: Wenn ich richtig zwischen den Zeilen lese rätst Du mir von dem Präzisionskopf von Hamag ab.
Wie Manam richtig bemerkt kann man ihn bequem aus der Gabel nehmen ohne den ganzen Kopf vom Mast zu heben. Das bringt ja auch immer noch zusätzlich Verschleiß. Von diesem Faktum war ich auch sehr angetan. Der Preis ist natürlich nicht unerheblich (ca. 1200 €).
Letztendlich muß ich das halt selbst entscheiden.
Nochmals vielen Dank & Gruß Ben
Manam
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Manam

 ·  #9
Der Verschleiss dürfte kaum messbar sein - das sind ( austauschbare ) Kugellager ...
Manam
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Manam

 ·  #10
Guckst Du hier :
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Polierreihenfolge beim Facettieren
GemBen
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GemBen

 ·  #11
Oh, da hast du mich mißverstanden ich meinte den Verschleiß wenn man jedesmal den gesamten Kopf vom Mast zieht, dass braucht man ja bei diesem auf Deinem Foto nicht. Wie ich sehe hast Du so einen. Bist Du zufrieden, ist er den Preis wert? Gruß ben
Manam
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Manam

 ·  #12
Ja, das hatte ich falsch verstanden ... ( aber das Foto schadet ja nix, da man den Cheater/Feinsteller einigermassen erkennen kann )

Ich bin sehr zufrieden, denn von schlechtem Werkzeug bekomme ich schlechte Laune - daher habe ich in den sauren Preisapfel gebissen und bereue es nicht.
arglthesheep
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arglthesheep

 ·  #13
@Gemben meld Dich gerne mal, eventuell gebe ich einer unserer Hamags ab, wenn Du Interesse hast.
Aktuell werden die kaum benutzt, da wir Ultratechs angeschafft haben.
Generell finde ich das mit dem abnehmbaren Kopf sehr gut, da man dann nicht so abhängig vom Licht ist und eben deutlich besser schauen und prüfen kann. Ich finde die Hamag gut und für Preis/Leistung ordentlich was sie bietet.
Wie Uhu schon sagt, den Schliff macht nicht die Maschine, sondern der Schleifer.
stoanarrischer uhu
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stoanarrischer uhu

 ·  #14
Die neue Ausführung des HAMAG-Präzisionskopfes sieht schon besser aus als das Modell, das ich vor 40 - 50 Jahren benutzte. Hoffentlich ist die Feineinstellung für die Teilerscheibe auch leichtgängiger und anwendungsfreundlicher geworden.
stoanarrischer uhu
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stoanarrischer uhu

 ·  #15
Der wichtigste Unterschied des HAMAG-Kopfes im Vergleich zu den billigen Chinaangeboten ist wohl das Gleitlager zwischen Kopf und Mast. Meine alte Ausführung ohne Gleitlager war nach einiger Zeit ausgeschlagen und man konnte die Winkel höchstens auf 1° genau einstellen.
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