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wie hartnäckigen Belag von Edelsteinen entfernen?

 
Tilo
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Tilo

 ·  #1
ich hab mal wieder 2 Fälle, wo auf Besatzsteinen ein unglaublich hartnäckiger Belag ist
komplett auf der Oberseite und beim Unterkörper nur die Facetten um die Spitze betreffend

dieser Belag sieht oben aus, als ob die gesamte Steinoberfläche ganz leicht sandgestrahlt ist und diese feinmatte Oberfläche dann zerkratzt wurde
unten, wo keine mechanische Einwirkungen stattfinden, hat diese matte Oberfläche leichte Farbinterferenzen wie ein Ölfilm auf Wasser
der komplette facettierte Stein wirkt dadurch blind und bei unüberlegter Betrachtung, als ob er leicht verkratzt ist
typischerweise sind aber die Facettenkanten voll in Ordnung und der Belag nahe der exponierten Facettenkanten abgenutzt, umso stärker aber in Nischen der leicht überstehenden Fassungen
lässt sich schlecht fotografieren

dieser verdammte Belag lässt sich selbst bei ausgefassten Steinen nur schwer entfernen und ich suche nach einer "schmissigen" Lösung
ich nenne mal, was alles nicht funktioniert: heiße Geschirrspülertablösung in Ultraschall (bekommt normal sogar Garibaldiketten sauber, was ja so ziemlich die ärgsten verschmutzungen sind, die einem so unterkommen)
Aceton
70%iger Reinigungsalkohol Propanol (Händedesinfektion)
warme 38% Schwefelsäure, also deutlich stärker als man als beize verwendet, im Ultraschall
Polieren mit Blinki mit Ziegenhaarbürste
facettengenaues Polieren mit feinstem grünen Gummipolierer am Hängemotorhandstück

einzige mir bisher bekannte funktionierende Methode, die aber sehr aufwändig ist:
facettenwinkelgenaues Polieren mit Filzrad mit Blinki im Hängemotorhandstück

das ist aber ziemlich mühsam und ungenau, mit einem doch weichen Filz winzige Flächen zu erwischen
noch dazu, wenn man in den Nischen der Steinbefestigung nicht rankommt

was vielleicht gehn würde: pauschales Polieren mit den diamantimprägnierten Polygold2000, die aber definitiv auch die Facettenkanten rundlutschen würden, gruselig

welche Chemie könnte diese Beläge lösen?

im Moment habe ich 2 ausgefasste Patienten, die zurück in die Fassung sollen: einen facettierten Aqua, und einen Onyx-Ringstein in einer Größe und Form, die in meinem gar nicht so kleinen Vorrat nicht vorhanden und nicht leicht beschaffbar ist (sonst hätte ich einen neuen gekauft! das war Plan A! Ruppenthal, wo ich eh was bestellen musste, hat nur 2fach gebohrte in auch nur halbwegs passender Größe)
wobei ich die Onyxplatte wohl polieren könnte und muss, aber es geht ja ums Prinzip, wie das bei in überstehenden Zargen oder Krappen gefassten Steinen gelingen könnte
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #2
Keine Ahnung, schon mal Nitroverdünnung probiert?
Tilo
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Tilo

 ·  #3
nee, Nitro noch nicht, aber Aceton und Propanol sind schon starke Reinigungsmittel
hab nur Nitro-universalverdünnung parat und da ist hauptbestandteil Aceton.........
aber ich kanns natürlich noch versuchen

PS: dieser Belag verfälscht Refraktometermessungen massiv!
die Tafel des Aqua habe ich ja mittlerweile blank
vor dem Polieren: Messergebnis wie bei Granat, also grad so ein verschwommenes Ergebnis im Grenzbereich der Flüssigkeit
praktisch einzig infragekommend bei zartblau: Zirkon
nach Polieren eindeutig Beryll
pontikaki2310
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pontikaki2310

 ·  #4
Sind die beiden Objekte vom gleichen Kundenden?
Trägt der/die/das den Schmuck eventuell während
Kontakt mit Chemikalien?
Mit so'was hartnäckigem hatte ich noch nie zu tun.
Und ein Trick wie man da ran kommt, wüßt ich auch nich.
Tilo
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Tilo

 ·  #5
nee, verschiedene Kunden
und kommt über die Jahre immer mal vor
Sparkle
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Sparkle

 ·  #6
Hmmm, ich wüsste auch keinen Rat und hätte genau auch die bereits beschriebenen Methoden probiert und dann ist Ende mit Jägerlatein. Mein Verdacht ist vielleicht eine frühere, vorherige galvanische Behandlung welcher Art auch immer, die schief gegangen ist? Selbst wenn, bringt das die Lösung des Problems ja nicht näher.
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #7
Die Universalverdünnung aus dem Baumarkt taugt nix, aber aus einem "richtigen" Farbengeschäft, die schon. Obacht, net einatmen!
Caitiff
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Caitiff

 ·  #8
Frag mal Volker. Mit seiner Vorkenntnis als Apotheker hat er da meist einen guten Rat.
Louise
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Louise

 ·  #9
Wissen tu ich es auch nicht, aber wenn es mein Problem wäre, würde ich wohl den Klebereste-Entferner von meinem Göga nehmen. Er wollte mit dem Höllenzeug Aufkleberreste vom Auto entfernen. Blöderweise hat der Autolack das extrem übel genommen. Wenn Du möchtest frage ich ihn, wo die Flasche steht.
Liebe Grüsse
Louise
Tilo
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Tilo

 ·  #10
ich hab inzwischen per Whatsapp wichtige Hinweise bekommen
genauso aussehenden Belag gibts auch auf natürlichen (z.B. Quarz)Kristallen und besteht wohl aus Eisenverbindungen
entfernen geht mit diversen Säuren und nur mit langer Einwirkzeit (von wegen warm und Ultraschall)
genutzt werden in der Mineraliensammlerszene wohl Oxalsäure, Salzsäure und Natriumdithionitlösung

wobei letzteres wohl das sicherste sein sollte, da Oxalsäure wiederum neue Beläge hinterlassen kann (nicht nur, wenn man sie mit kalkhaltigem Leitungswasser angesetzt hat)
https://www.mineralienatlas.de/forum/index.php?topic=47908.0
stoanarrischer uhu
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stoanarrischer uhu

 ·  #11
Wenn die heiße Geschirrspülerlösung mit Ultraschall nicht funktioniert, dann helfen vermutlich auch alle organischen Lösungsmittel nicht- egal ob lipophil oder hydrophil. Ich vermute ja, dass durch den Schnodder die Politur angegriffen wurde. (Alkalien?). Dann hilft wirklich nur Nachpolieren.
Tilo
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Tilo

 ·  #12
jetzt mal die Fotos
wie gesagt: bei flüchtiger Betrachtung ala: "jetzt hatte ich den Schmuck im Ultraschall, der ist jetzt definitv sauber und der Stein ist halt intern leicht trübe oder oberflächlich verkratzt"

sieht man das bei dem Aqua nicht unbedingt

ich mein aber, das muss weg (beim Onyx eh, denn da fällt es wegen der Hälftigkeit eher auf)
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Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #13
Tilo
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Tilo

 ·  #14
du wirst lachen: das hatte ich natürlich längst versucht, aber es ist nicht dran zu denken, den mit Stahl runterzukratzen
man macht eher Stahlabrieb auf dem Belag oder glättet ihn ein wenig (so scheint es)
nur mit Blinki und Filz geht der ab und das Blinki ist aber im Gegensatz zu Polygold2000 nicht hart genug, die Steinoberfläche selbst zu verändern (wäre ja der Knaller, wenn ich mit Filz mit der runden Seite eine 1A-perfekte Tafel polieren könnte, ohne Gruben reinzuschleifen oder/und die Kanten zu verrunden ;-) )
Blinki und Ziegenhaar reicht der Anpressdruck nicht, obwohl das zum Edelmetallpolieren super funktioniert

nach 18 Uhr geh ich mal "in die Katakomben" und schaue, ob ich da noch Salzsäure rumstehn (oder vor jahren zur Entsorgung gegeben) habe
bzw. hole Salzsäure im baumarkt
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #15
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