Synthetische Diamanten in Deutschland

Finde das Thema weiterhin schwierig. Insgesamt dieser "Fair"-Hype. Für mich ist das nur Marketing, um einen höheren Preis zu rechtfertigen. Gibt in DE ja auch einige Verkäufer, die damit werben aber dann trotzdem bei den großen Märkten in Thailand und Co. einkaufen. Hauptsache der Kunde hat ein gutes Gewissen (... und einen deutlich schmaleren Geldbeutel).

Habe mich vor einer Weile mit einem Händler unterhalten, der jetzt schon seit 40 Jahren regelmäßig in Afrika unterwegs war. Er meinte, dass wir in Europa eine völlig andere Vorstellung von fair haben, als die "Miner" vor Ort. Für die ists schon fair genug, wenn sie eine Auswahl an Ankäufern hätten, die sich preislich nicht absprechen. Damit wären sie schon völlig zufrieden.
Speziell in Mosambik und wenn es um Korund geht, soll das aber eher ein Ding der Unmöglichkeit sein, da dort Warlords den Finger drauf haben. Aber sind jetzt natürlich auch nur Infos aus zweiter Hand.

Wenn ich mir so ansehe, was mit den synthetischen Farbsteinen momentan gezaubert wird, würde ich viel eher zu sowas greifen, als zu synthetischen Diamanten. Da sieht man mal, was ein guter Schliff aus dem Material rausholen kann: https://www.instagram.com/houseofsylas/?hl=de

Ehrlich? Habt ihr feststellen können, dass z. B. die Farbe des Jahres den Verkauf bestimmter Steine erheblich steigert? Ich kann mir das für Modeschmuck und das untere Preissegment von Echtschmuck vorstellen, aber nicht für die teureren Sachen. Da denke ich, dass die persönlichen Präferenzen entscheidend sind.
Ich wollte mir schon einen kleinen Moissanit kaufen, um ihn unter das Mikroskop zu legen. Als Schmuck (bin gerade auf der Suche nach einem Diamanttropfen mit Einschlüssen) kann ich mir keinen künstlichen Diamanten vorstellen, da kann ich gleich Zirkonia nehmen.

Naja zwischen Diamanten aus dem "Labor" und Zirkonia ist für mich schon noch ein bedeutender Unterschied.

Immer die Frage, wie viel Marketing dahinter steckt. Ich verstehe beispielsweise auch nicht, warum Paraiba Turmalin so viel teurer ist, als das kupferhaltige Pendant aus Afrika. Sind meist weniger einschlüssig und häufig wesentlich sauberer. Der Preisunterschied kann aber durchaus Faktor 10 sein... Und Labore tun sich sogar schwer dabei, einen Unterschied zu finden.

Bei Diamant bin ich völlig raus. Das einzige, was mich da reizt, sind Granateinschlüsse oder schöne natürliche Kristallformen (im Idealfall noch mit Phantom im Inneren). Als Schmuckstein finde ich sie relativ langweilig, im Vergleich zu Farbedelsteinen.

Solange es durch Kunden und Händler so gehypt wird, wird sich da nichts ändern. Grundsätzlich sind Herkünfte für Steine teilweise Preissteigernd. Den Faktor 10 kann ich bei paraiba nicht erkennen, wenn aus Brasilien, außer der Stein ist auch noch deutlich besser, aber bei schlechterer Qualität sehe ich das nicht.
Aber ja einige Herkünfte machen einen preislichen Unterschied, was ich aber teilweise vollkommen ok finde. Es kommt halt immer darauf an warum. Wenn eine Herkunft (z.b. bei Smaragd Österreich Habachtal oder Australien Torrington) den Stein einfach seltener macht, weil er kaum in guten Qualitäten verfügbar ist, finde ich das vollkommen legitim auch dafür mehr zu verlangen/bezahlen. Das ist ja in anderen Branchen nicht anders.
Um Dein Beispiel zu beantworten, aktuell ziehen die Mosambiker deutlich vom Preis an, wobei viele einfach deutlich pinker sind als ein Rubin aus Burma, da macht die Farbe auch noch viel im Preisunterschied aus. Top Mosambikrubine erzielen auch sehr hohe Preise. Vielleicht noch nicht ganz so hoch wie Burmasteine, weil der Endkunde halt immernoch das Label Burma verlangt und somit auch bereit ist mehr zu bezahlen.

Och, an Flascholit kann ich mich in Gelsenkirchen noch ausreichend erinnern, der auf der Straße und daneben in verschiedensten Varitäten so rumlag

Und facettierbare Bergkristalle gibt es auch, sind halt keine Rubine.