Hobby & Azubi-Forum
Sie befinden sich im Benutzerbereich unseres Forums.

Silber weiß angelaufen

 
  • 1
  • 2
AbsoluterLaie
 
Avatar
 

AbsoluterLaie

 ·  #1
Hallo,
Ich habe soeben das erste mal etwas mit Silber experimentiert und nach dem Erhitzen und abschrecken herausgefunden, dass das Silber weiß angelaufen ist.
Mir persönlich gefällt das irgendwie, weshalb ich mich frage, auf welchem Weg (außer Erhitzen und abschrecken) man noch zu diesem Ergebnis gelangen kann. Beizen?
Dazu frage ich mich auch ob diese Schicht beständig oder leicht abzuschrubben ist oder bei Kontakt mit der Haut oxidiert.
Wird so etwas auch von Silberschmieden angewandt, könnte man Schmuck mit dieser Beschichtung machen?

Bitte entschuldigen Sie die Menge an Fragen… ich würde mich sehr freuen, wenn sie jemand dennoch beantworten könnte. Vielen Dank!
Kornelia Sch
Moderator
Avatar
Beiträge: 4851
Dabei seit: 06 / 2010

Kornelia Sch

 ·  #2
Tilo
PostRank 11 / 11
Avatar
Beiträge: 29894
Dabei seit: 09 / 2006

Tilo

 ·  #3
diese weiße matte (!) Schicht ist ultrakratzerempfindlich
und auch das Ergebnis von glühen und beizen, abschrecken ist dafür nicht notwendig

würde man das an Kunden ausliefern, müsste man damit rechnen, dass diese sich 3 tage später über Kratzer beschweren bzw. die ersten Kratzer weggemacht haben möchten

ansonsten könnte man den Effekt nachahmen durch galvanische Feinversilberung und anschließend sandstrahlen mit ganz feinem Sand

ist halt definitiv nichts zum Benutzen, aber auch nichts zum Hinstellen, denn die matte Oberfläche läuft ja schneller an (gelblich) als glattpoliert
Silberfrau
PostRank 11 / 11
Avatar
Beiträge: 20461
Dabei seit: 07 / 2011

Silberfrau

 ·  #4
Die Oberfläche wird durch den Prozess offenporig, da die kupfernen Bestandteile des Sterlingsilbers heraus gelöst werden, daher erscheint sie weiß. (Schnee, Schaum). Gleiches hat man bei Silberclay, hier fehlen die Anteile des Binders.
AbsoluterLaie
 
Avatar
 

AbsoluterLaie

 ·  #5
Zitat geschrieben von Tilo

ist halt definitiv nichts zum Benutzen, aber auch nichts zum Hinstellen, denn die matte Oberfläche läuft ja schneller an (gelblich) als glattpoliert


Dann gibt es wohl auch keinen Weg, ein Anlaufen zu verhindern?

Ansonsten wären die von Ihnen genannten Verfahren zur Nachahmung doch sehr vielversprechend und eine gute Alternative.
AbsoluterLaie
 
Avatar
 

AbsoluterLaie

 ·  #6
Vielen Dank für Ihre hilfreichen Antworten!

Dann werde ich die Schicht wohl lieber doch entfernen.
Gibt es dafür einen Trick (z.B. eine Beize) oder muss man es einfach weg polieren?
tatze-1
PostRank 11 / 11
Avatar
Beiträge: 21616
Dabei seit: 01 / 2009

tatze-1

 ·  #7
Zitat geschrieben von Guestuser

Dann gibt es wohl auch keinen Weg, ein Anlaufen zu verhindern?

Zaponlack oder Einbrennlack, aber nicht für Ringe, da ist der Lack sofort wieder ab. Ansonsten muß man bedenken, daß jeder Lack irgendwann mal brüchig wird.

Zitat
Gibt es dafür einen Trick (z.B. eine Beize) oder muss man es einfach weg polieren?

mit einer weichen Messingbürste kriegst du die Oberfläche bereits wieder metallisch glänzend. Ansonsten ganz normal schmirgeln, feilen oder was auch immer du noch an dem Stück vor hast, zu machen.
Tilo
PostRank 11 / 11
Avatar
Beiträge: 29894
Dabei seit: 09 / 2006

Tilo

 ·  #8
wenn in wasser abgeschreckt: erst noch in verdünnte säure(Beize)
dann mit der weichen messingbürste mit Wasser"schmierung"
wenn nun keine weitere Oberflächenbehandlung folgt, dann wenigstens nochmaln mit zahnbürste mit spüliwasser, um evtl. hauchdünne Messinganhaftung zu entfernen

Anlaufschutz: wenn man auf die hauchzarte mattweiße Schicht Anlaufschutz macht, wird damit die Schicht schon leicht beeinträchtigt, weil die Poren ja mit irgendwas gefüllt werden: lack, Rhodium etc.
pontikaki2310
PostRank 11 / 11
Avatar
Beiträge: 8047
Dabei seit: 08 / 2012

pontikaki2310

 ·  #9
Zitat geschrieben von Guestuser

Ich habe soeben das erste mal etwas mit Silber experimentiert und nach dem Erhitzen und abschrecken herausgefunden, dass das Silber weiß angelaufen ist.


Mich würde interessieren, welche Experimente Du gemacht hast.
Nur geglüht und dann abgeschreckt? Worin hast Du abgeschreckt -
Wasser, Säure/Beize?
Meine Erfahrung mit retukuliertem, weißgesiedetem Silber - also 7 bis
8 x glühen, jeweils danach in warmer 10% Schwefelsäure abbeizen und
nach jedem Beizen mit der Messingbürste kratzen - sind, was das
Anlaufen des fertigen Schmuckstückes betrifft eher positiv.
Dadurch, daß dann an der Oberfläche eine Feinsilberschicht ent-
standen ist, ist das Anlaufen erfreulich reduziert.
Tilo
PostRank 11 / 11
Avatar
Beiträge: 29894
Dabei seit: 09 / 2006

Tilo

 ·  #10
nett, wenn der Schmuck nicht getragen wird
wenn er aber getragen wird und dadurch diese Schicht abgenutzt ist, kommt das dunkle Blausilber wegen des x-maligen Glühens zum Vorschein
bitte nicht nachmachen!
Silberfrau
PostRank 11 / 11
Avatar
Beiträge: 20461
Dabei seit: 07 / 2011

Silberfrau

 ·  #11
Das böse böse Blausilber. Habe gehört, das frisst auch kleine Kinder.
Tilo
PostRank 11 / 11
Avatar
Beiträge: 29894
Dabei seit: 09 / 2006

Tilo

 ·  #12
man soll nicht alles glauben, was man so hört

im Übrigen könnte man gleich in Feinsilber arbeiten: kein Blausilber beim/nach Löten (Glühen brauch man das weiche zeug ja eh kaum)
anlaufreduziert (im vergleich zu 925er)

allerdings arg weich im Gebrauch: Kratzer eh und Verbiegen, wenn zu dünn
deshalb halt nicht so wirklich überzeugend, aber bei einem gut durchgeschmiedeten und somit etwas gehärteten Stück eventuell akzeptabel
AbsoluterLaie
 
Avatar
 

AbsoluterLaie

 ·  #13
Zitat geschrieben von pontikaki2310

Mich würde interessieren, welche Experimente Du gemacht hast.
Nur geglüht und dann abgeschreckt? Worin hast Du abgeschreckt -
Wasser, Säure/Beize?


Ich habe das Silber geglüht, dann in Wasser abgeschreckt und schließlich noch in Alaun gebeizt. Durch das beizen mit Alaun trat die weiße Schicht nochmal stärker hervor.
AbsoluterLaie
 
Avatar
 

AbsoluterLaie

 ·  #14
Zitat geschrieben von Tilo

man soll nicht alles glauben, was man so hört

im Übrigen könnte man gleich in Feinsilber arbeiten: kein Blausilber beim/nach Löten (Glühen brauch man das weiche zeug ja eh kaum)
anlaufreduziert (im vergleich zu 925er)

allerdings arg weich im Gebrauch: Kratzer eh und Verbiegen, wenn zu dünn
deshalb halt nicht so wirklich überzeugend, aber bei einem gut durchgeschmiedeten und somit etwas gehärteten Stück eventuell akzeptabel


Beim bearbeiteten Teil handelt es sich um Feinsilber.

Ich finde den Punkt Blausilber sehr interessant, da ich davon noch nie gehört habe. Darf ich fragen um was es sich dabei genau handelt?
Brettwerk
PostRank 9 / 11
Avatar
Beiträge: 464
Dabei seit: 09 / 2020

Brettwerk

 ·  #15
  • 1
  • 2
Aus unserem Shop


Empfohlen von Kathrin
Schmuck
Uhren
Gewählte Zitate für Mehrfachzitierung:   0