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Brüchiges Gold nach Beize - warum?

 
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Kira Ggggg
 
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Kira Ggggg

 ·  #1
Hallo, ich wollte fragen ob jemand mir erklären kann, warum mein Gold brüchig geworden ist nach der Beize in Wilacid. Ich war dabei einen Anhänger aus 333 Gold zu machen als mir bei der Reinigung unter fließend Wasser erst zwei mal die Öse zerbrochen ist und beim dritten mal sogar das Plättchen noch in der Beize als ich es mit der Kupferzange angefasst habe. Die Plättchen waren nur 0.5mm dick. Das große Plättchen habe ich selbst ausgehauen und das kleine schon ausgestanzt gekauft. Nachdem das große gebrochen ist hab ich das kleine plättchen getestet und es ist in den Fingern in der Mitte durchgebrochen. Was ist das Problem? Die Beize war nicht mehr frisch. Ich habe jetzt eine neue angerührt in der Hoffnung dass ich nicht noch mehr Gold schrotte. Aber wie kann ich das in Zukunft vermeiden? Hatte jemand schonmal das Problem? Der Anhänger war so 10-15 Minuten in der Beize. Angemischt war ursprünglich in den angegebenen Verhältnissen aber es ist schon einiges an Wasser verdampft. Ich beize in einem Babyflaschenwärmer und einem kleinen Einmachglas auf 70 Grad. Ich würde mich freuen falls mir jemand sagen kann was hier passiert ist?
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Brüchiges Gold nach Beize - warum?
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #2
Liegt nicht an der Beize, liegt am Gold. Alt, überhitzt, keine Ahnung... bei 333 ist man nicht unbedingt auf der sicheren Seite, oder: traue nur einem 333er, das du selbst legiert hast.
Tilo
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Tilo

 ·  #3
333 kann schon durch Schweiß, geschweige durch konzentriertere Salzsäure (als im Schweiß) oder nur Salzsäuredämpfe zersetzt werden
Schweflige Säuren sollten diesen schädlichen Einfluss eigentlich nicht haben
wurde da mit Salz die alte Beize nachgeschärft?

bei geglühtem 333 sollte der Effekt geringer sein als bei hartgewalztem, das nicht abschließend geglüht wurde
wenn es dennoch auch die gelötete Öse zerschossen hat, liegt etwas schlimm im Argen
Kira Ggggg
 
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Kira Ggggg

 ·  #4
Also mit der Beize hab ich nix gemacht, nix hinzugefügt, außer vielleicht mal ein bisschen normales Wasser nachgekippt als viel verdampft ist.

Das große Plättchen hab ich mit einem Aushauer ausgehauen und dadurch bestimmt gehärtet. Danach hab ich es nicht weichgeglüht. Und für die Ösen habe ich Draht in der Walze etwas flacher gemacht. Daher kann die Theorie mit dem gehärteten und damit anfälligeren Gold schon stimmen. Beim letzten Durchgang hab ich die Öse nochmal extra weichgeglüht vor dem Löten und die ist dann ja nicht gebrochen, dafür dann das Plättchen. Und was mich besonders stutzig gemacht hat ist dass ich das kleine Plättchen mit den Fingern ganz leicht zerbrechen konnte.

Ich benutze Gold immer vom selben Lieferanten und hatte bis auf einmal keine Probleme, daher hab ich eigentlich ausgeschlossen dass es am Gold liegt. Aber man weiß ja nie, wie lange das bei denen schon rumlag.

Wenn ich die runde Öse nach dem Löten etwas mit einer Zange flacher biege, um sie oval zu machen, dürfte ich die Öse damit eigentlich nicht schwächen oder?

Danke für eure Einschätzung. Das ganze hat mich ratlos gemacht. Falls sonst noch jemand ne Theorie hat, bitte her damit. Oder sagt ihr dass Wilacid einfach nicht die beste Wahl ist?
tatze-1
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tatze-1

 ·  #5
Zitat geschrieben von Guestuser
Das große Plättchen hab ich mit einem Aushauer ausgehauen und dadurch bestimmt gehärtet.

Gehärtet hast du die Ronde dadurch nicht. Weichgeglüht hast du alles während des Lötens.

Zitat
Wenn ich die runde Öse nach dem Löten etwas mit einer Zange flacher biege, um sie oval zu machen, dürfte ich die Öse damit eigentlich nicht schwächen oder?

Jedes biegen belastet das Metall

Zitat
Oder sagt ihr dass Wilacid einfach nicht die beste Wahl ist?

Vielleicht lag auch nur das Teil zu lang in der Beize und das 333 ist in der Beize durchkorrodiert. Die Legierung besteht ja immerhin nure zu einem Drittel aus Gold. Das kann dann schon mal spröde werden, wenn das in der Legierung enthaltene Kupfer zu stark auagelöst wird, so daß die Legierung nicht mehr gut zusammenhält.
Tilo
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Tilo

 ·  #6
das Aushauen macht nicht hart
das Blech vorher zu walzen aber schon
die amidosulfonsäure dürfte eigentlich auch bei längerer Anwendung nicht so zersetzend wirken, aber vielleicht passiert es doch
(das Kupfer ist da weniger das Problem, sondern das Zink)

333 kann man nicht nur mit den Fingern zerkrümeln, das bricht teilweise ganz ohne Anfassen
echt, muß man gesehn haben: da bekommen Plättchen Risse ganz ohne Anfassen oder gar biegen und aus Rohren (hohle Creolen) bröckeln Teile raus

ein krasses Beispiel habe ich grad auf dem Tisch: eine federnde hohle Armspange, aus der Teile rausgefallen sind
Kira Ggggg
 
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Kira Ggggg

 ·  #7
Vielen Dank für euer Feedback. Die Diskussion hat mich weiter gebracht. Ich werde es zukünftig kürzer drin lassen, öfter mal die Beize wechseln und mich definitiv von Salzen fernhalten.
tatze-1
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tatze-1

 ·  #8
Besser halte dich von 333 fern und arbeite mit 585. Davon haben alle Beteiligten mehr, weil das die Edelmetalleigenschaften wie korrosionsbeständig und säureresistent hat.
Kira Ggggg
 
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Kira Ggggg

 ·  #9
Ja 585 wäre besser, aber da muss ich preislich noch etwas Überzeugungsarbeit leisten. Ich nehme es mir mal vor.
Mario Sarto
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Mario Sarto

 ·  #10
Zitat geschrieben von Guestuser

... ob jemand mir erklären kann, warum mein Gold brüchig geworden ist nach der Beize in Wilacid. Ich war dabei einen Anhänger aus 333 Gold zu machen ...


Wenn Du Wilacid für 333 verwenden willst, darfst Du die Beize lediglich mit 50 anstatt 100 Gramm auf 250 ccm Wasser ansetzten (und dann auch nicht zu lang drin lassen!). Ab 585 aufwärts 100 Gramm auf 250 ccm Wasser. Für Silber nur 25 Gramm auf 250 ccm Wasser. Steht so oder ähnlich auch auf der Packung - lesen hilft hier!

Wenn unbedingt mit 333 gearbeitet werden soll, dann empfehle ich Dir die klassische Dreistofflegierung. In dem Moment, wo weitere Zuschläge wie z. B. Zink hinzukommen, ist es ein reines Glücksspiel.
Tilo
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Tilo

 ·  #11
interessant, dass die amidosulfonsäure sogar 333 angreift

ist uns zu DDR-zeiten mit verdünnter heißer Schwefelsäure nie passiert
allerdings haben wir häufiger die zinkfreien selbstgemachten 3Stofflegierungen verarbeitet als die gelbe der staatlichen Scheideanstalt mit 11% Zink
(heutige Legierungen haben vielleicht sogar noch mehr Zink und noch weniger oder gar kein Silber)
Kira Ggggg
 
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Kira Ggggg

 ·  #12
Also an die Gramm Angabe hab ich mich ursprünglich gehalten aber weil so viel Wasser verdampft ist und ich nicht genug nachgefüllt habe, war am Ende die Konzentration vermutlich sehr hoch.

Die Bleche die ich benutze kommen von Heimerle und Meule sowie Agosi. Wisst ihr zufällig ob die Dreistofflegierungen benutzen? ist da Zink drin?

Und noch eine Frage... wenn Zink drin ist in der Legierung bedeutet das, dass statt Silber Zink verwendet wurde oder zusätzlich zum Silber? Warum wird Zink überhaupt hinzugefügt? nur weil es billiger ist als Silber?

Vielleicht sollte ich anfangen meine eigene Legierung und Bleche zu machen. Macht ihr alles selbst? Stimmt das?... für 10g Gelbgold würde ich 3,33 Gramm Feingold nehmen, 3,33 Kupfer und 3,33 Silber? Oder ist es gar nicht unbedingt 50/50 Silber und Kupfer? Kann man Kupfergranulat auch bei Scheideanstalten kaufen?
Tilo
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Tilo

 ·  #13
bei gelb 333 gehts kaum ganz ohne Zink, weil CuZn eben Messing ist und auch gelblich wirkt
3Stoff Au Ag Cu ist immer eher mehr oder weniger blassrosa bis rötlich, weil der gelbmachende Goldvolumenanteil unter 18% ist
volumenmäßig dominiert Kupfer und somit auch die Farbe (und Silber halt......)
von der Stabilität aber ok
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #14
Du kannst die Zusammensetzung deines Materials bei der jew. Scheideanstalt erfragen. Irgendwo gibt es hier im Forum meine probaten 333er Rezepturen. Im Thread kannst du den ganzen Findungsprozess mitverfolgen. Das gelbe enthält zwar auch Zink, aber nur ganz wenig. Ich habe so lange experimentiert, bis ich mit vor allem der gelben Farbe zufrieden war.
Kira Gggggg
 
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Kira Gggggg

 ·  #15
Ich habe gerade einen Thread von euch aus 2015 gelesen wo ihr euch über verschiedene Zusammensetzungen unterhaltet. Da hab ich deine finale funktionierende Formel nicht gesehen, aber ich recherchiere das 😅 Ich sehe die Frage nach der Legierung ist eine Wissenschaft für sich.

Ich hab aber etwas zu meiner ursprünglichen Frage gefunden das ich mit euch teilen wollte. Und zwar steht in der Agosi Fibel: "Neacid sollte bei 333/- Goldlegierungen nicht eingesetzt werden – löst die unedlen Bestandteile". Neacid und Wilacid sind ja beides Amidosulfonsäuren, d.h. dieser Einwand gilt dann ja auch für Wilacid, oder? Und mit unedlem Bestandteil ist dann wohl Zink gemeint weil Au Ag und Cu ja edel sind, richtig?
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