Goldschmiedeforum
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Schmelzgold porös scheckig

 
Uliver
 
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Uliver

 ·  #1
Liebe Experten, Künstler, Liebhaber,

ich habe mit Begeisterung Ihr Forum entdeckt und lange mit Vergnügen gelesen, bevor ich nun endlich meine Frage stelle.
So viel Wissenswertes! Leider konnte mein Thema nicht so definieren, dass ich etwas dazu finde: im Rahmen eines Goldschmiedekurses wurde mein gelbes Altgold von der Goldschmiedin eingeschmolzen. 3 Stücke mit 585 punziert, ein altes Teil von angeblich 1800 mit geschwärzter Kontur (s. Foto1), das „mindestens 585er Gold“ sein sollte.
Herausgekommen sind 9 g gelbgolden und rotgolden geschecktes Gold (s. Foto 2 + 3). Mit dem Hinweis, dass es für das geplante glatte! Schmuckstück nicht taugt, weil die Oberfläche zu „rissig“ sei. Ich möge mir später etwas Schönes daraus machen (lassen).
U.a. trifft geschecktes Gold nicht meinen Geschmack…

Ich bitte Sie freudnlichst um Ihren Rat.
Haben Sie eine Idee, was passiert ist und wie man dieses Gold noch retten kann?

Mit Dank vorab für Ihre Aufmerksamkeit und den besten Grüßen Uli
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Tilo
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Tilo

 ·  #2
OMG

war da grad das (Schmelz)Gas alle?
in was für eine (Eisen?)form wurde das gegossen, eine offene Rinne?

also 1. muß das Gold nicht scheckig sein, es kann sich um nur oberflächliche Flecken durch Oxidation und beizen handeln, die nach dem Walzen eh abgeschmirgelt werden

wenn das Gold scheckig wäre, dann wäre es einfach nicht heiß und lange genug geschmolzen: läßt sich nochmal schmelzen
und ob es rissig ist, sieht man dann eh erst beim walzen/schmieden
nach dem guss zum stab in eine geschlossene Form sollte es eh erstmal halbwegs glatt sein, selbst wenn das Gold sich später als untauglich erweist
hier ist ja schon das schmelzen/gießen schiefgegangen
(und da kann das Gold nix für ;-) )

wurde die schwarze einlage vorher rausgepuhlt?
wenn nein: ich hoffe, dass das emaille war
wenn niello, dann ist das Gold wirklich versaut (unabhängig von der vermeintlichen Fleckigkeit)
was aber leider noch wahrscheinlicher ist: das Mittelteil mit den Diamanten war evtl. mit bleihaltigem Lot auf dem hauptteil befestigt
und das darf man NICHT einschmelzen!
das wird zwar kein fleckiges rauhes Gold ergeben beim Schmelzen/Gießen, aber welches, das sich nicht verformen läßt, da es reißt
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Guestuser

 ·  #3
Ganz herzlichen Dank, Tilo!

Das "Schwarze" wurde nicht herausgepult und das, was Sie sehen, ist bereits 3 Male geschmolzen worden und gewalzt worden - lt. Goldschmiedin.

Was kann man noch tun? 9g wirtschaftlich abzuschreiben, wäre die letzte Lösung für mich...
Anbei noch 3 Fotos zu dem alten Element. Beste Grüße
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Tilo
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Tilo

 ·  #4
der jetzige Zustand ist ungewalzt
und schlecht gegossen

ich befürchte aber, dass das brauchbare Gold 585 mit dem Anhänger und seinen Anhaftungen versaut wurde (unabhängig von der scheckigen Optik, die nach dem 3. schmelzen definitiv nur noch oberflächlich sein dürfte)

man müßte jetzt des teil mal walzen, um zu sehn, ob es reißt

es wird wohl unter 585 sein, denn mindestens das Steinteil sieht mir nur vergoldet aus (dunkel angelaufene flächen auf erhöhten Stellen!)
und der Test auf Gold hat evtl. nur die Oberfläche getestet

wenn diese Vermutung zutrifft, dann würde mal wieder der Spruch passen:

Ich möchte einmal mit Profis arbeiten! nur einmal!

;-)
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Guestuser

 ·  #5
Herzlichen Dank für Ihr tolles Engagement für meine Angelegenheiten!
Leider kann ich nicht gesicherte Auskünfte geben, da ich nur in den ersten Phasen dabei war und einem Laien präsentiert sich: war flüssig, wurde fest, nach Erkalten in Beize, nächster Tag: die große Bohne in die Walze. Solange ich gewalzt habe: kaum Verformung - smile.
Der Rest - noch 2 Male schmelzen und Walzen - geschah ohne mich.
Das Schwarze war nach meiner Wahrnehmung matt, nicht glänzend und leicht erhaben, wie ich Emaille kenne...Niello?
Wäre Ihr Rat also, das Teil zu einem anderen Goldschmied zum Schmelzen, Gießen, Walzen zu geben?

Nimmt ein Goldankäufer so etwas für die Scheideanstalt?
tatze-1
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tatze-1

 ·  #6
Ein Goldankäufer kauft dir das auf jeden Fall ab.

Wenn du sicher gehen willst, ob das Gold wirklich kaputt ist, dann könntest du tatsächlich einen anderen Goldschmied bitten, dir das nochmals einzuschmelzen, zu gießen und herunterzuwalzen.

Das Schmelzstück auf dem Foto sieht nicht nach einem Guß aus, sondern eher auf der Kohle in einer vorgefrästen Rille geschmolzen.

Auch wenn das Schwarze Emaille gewesen sein sollte, damals waren die Emaillefarben bleihaltig. Niello ist nicht tiefschwarz, sondern eher dunkles Anthrazit, aber auf jeden Fall bleihaltig.
Loptima
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Loptima

 ·  #7
Oder ist die Scheideanstalt dann auch hinüber?

So, nun ist die Registrierung aktivert.
Ich habe die Frage zu "Schmelzgold porös scheckig" heute Morgen als Gast gestellt. Ich weiß nicht was üblich ist, daher:
Nochmals: einen guten Morgen!
Ich bin eine Frau, 66 Jahre und was Schmuck angeht bisher nur User. Ich habe mir schon einigen Schmuck anfertigen lassen und würde es gern noch heute, wohne aber nun - als Düsseldorferin - in der niedersächsischen Provinz... s.Malheur oben: ...porös scheckig.

Ich freue mich auf ein fruchtbar-freundliches Miteinander.

Beste Grüße Uli
Tilo
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Tilo

 ·  #8
was soll(te) denn letztlich daraus entstehen?

ich würd sagen, das Gold ist zwar nicht fleckig, aber dennoch für Verwendung versaut

meine Vermutung: das Gold wurde als Stanghe gegosssen, gewalzt, wurde rissig und dann auf der Kohle nochmal angeschmolzen, um nur die Risse einzuschmelzen
dabei hat es lange oberflächlich geglüht und wurde in der beize so fleckig

ich würde das von mir aus nochmal schmelzen, aber ich erwarte keinesfalls verwendbares Gold aus der Aktion
das wäre also rausgeworfene Zeit und Geld
Loptima
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Loptima

 ·  #9
Nochmals meinen herzlichen Dank für den wirklich hilfreichen Support!

Das sind eine Menge neuer, sehr interessanter Infos. Toll!

Und das nächste Mal: kein Namens-Kuddelmuddel durch mich, nur unter registrierten Namen.

Ich informiere Sie, was dabei herausgekommen ist.

Mit den besten Grüßen Uli
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #10
Tilo, das Diamantrosenteil unecht meinst du? echt?
Das Ende des Stiftes ist verdächtig dunkel.
Tilo
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Tilo

 ·  #11
das Stiftende kann durch Zinn-Bleilot dunkel sein

ich beziehe mich auf die Stellen an 1, 3 und 4 Uhr
also an den höchsten Punkten flächig dunkel ist für mich relativ eindeutig abgeriebene Vergoldung, denn gerade da wird selbst bei Silber beginnende Anlaufschicht immer abgenutzt=blank
wenn da aber nun Messing freiliegt und der Anhänger länger nicht getragen wurde......

und was war dann der Rest des Anhängers? ebenfalls Double?
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