Zitat geschrieben von tatze-1
Es gab mal die Zeit der Meisterpflicht, wo nur der Meister persönlich stempeln durfte
Zitat geschrieben von pontikaki2310
Warum ? Auch Menschen die keinen "Meister gemacht haben",
bauen guten Schmuck und können durch die Punze als
Verantwortlichende gefunden werden.
Mein Hausarzt z.B. hat keinen Doktor-Titel - ich habe trotzdem
Vertrauen zu ihm und das Gefühl seiner Verantwortlichkeit.
Das hakt aber in mehrfacher Hinsicht.
Ein "Meisterpunzen" oder auch eine "Verantwortlichkeitsmarke/Stempel" sind in Deutschland seit 1888 -
immerhin seit 133 Jahren - bei Schmucksachen nicht vorgesehen. Bei Schmuck ist die Angabe des Feingehalts darüber hinaus fakultativ, ein "Meisterstempel" oder eine "Verantwortlichkeitsmarke" kommen hier überhaupt nicht vor.
Selbst bei Gerät ist nicht der "Meisterstempel", sondern der Name der Firma oder ersatzweise das eingetragene Markenzeichen (eingetragene Schutzmarke) zu stempeln (wenn denn gestempelt werden soll).
Verantwortlich für den Feingehalt bei Schmucksachen bzw. bei Gerät ist der Verkäufer der Ware - und, sofern im Inland erfolgt (bei Gerät) - der Inhaber des Geschäfts, für das die Stempelung erfolgte. Also wieder nix mit "Meisterstempel" oder "Verantwortlichkeitsmarke".
Halten wir fest, der sogenannte Meisterstempel ist gesetzlich nirgendwo vorgeschrieben, noch taucht er irgendwo in den Gesetzestexten bei Schmucksachen auf. Lediglich bei Gerät ist der Name der Firma oder deren eingetragene Schutzmarke zu stempeln.
Was den Arzt bzw. Doktor betrifft, so haben beide ein abgeschlossenes Medizinstudium. Was die Promotion betrifft, gibt es sehr differenzierte Meinungen, was den Wert einer wissenschaftlichen Arbeit angeht, die schon während des Studiums begonnen wurde. Das mit (ungelernten) Goldschmiedinnen/Goldschmieden und Meisterinnen/Meistern zu vergleichen, passt so gar nicht.