Edelsteine & Perlen
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stoanarrischer uhu
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stoanarrischer uhu

 ·  #1
Hallo Schleifer,
in der Anlage seht ihr einen fertigen Ring und einen Rohling. Dazu zwei Steine, die ich geschliffen habe. Bei einem Stein habe ich erst den Pavillion geschliffen, beim anderen erst die Krone. Letzterer ist wesentlich exakter und es ging schneller, weil ich die Feinsteller beim Polieren kaum brauchte. Der Knackpunkt ist die Rondiste. Die muss genau vorgeschliffen werden für die fertige Fassung und als Orientierung für das Meetpointschleifen. Nun habe ich aber keine Formenschleifeinrichtung und der Stein wird beim Umkitten oft leicht verschoben. (Daher zuerst die Oberseite).
Das Vorrichten des Steines - bevor die erste Facette geschliffen werden kann, ist sehr aufwendig, zumal der Stein nicht gerade klein ist (17x15x11 mm). Das Format ist ausgefallen - ich habe keine passende Schablone. Nun muss ich es schaffen, über ein Dutzend Steine preisgünstig anzubieten. Der größte Kostenfaktor ist der Zeitaufwand. Wie kann ich die Arbeitszeit minimieren. Ich muss alles alleine machen....
uhu
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stoanarrischer uhu
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stoanarrischer uhu

 ·  #2
Zeitraubend sind die Vorarbeiten bis man die erste Facette schleifen kann. Ich poste mal das Schliffbild. Vielleicht fällt einem was ein...
uhu
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tatze-1
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tatze-1

 ·  #3
Der Haken liegt an dem Begriff "preisgünstig". Wenn dein Kunde Schmuck jenseits der Standardmaße macht, dann muß er auch damit rechnen, daß gewohnt günstig nicht mehr in Frage kommt. Bzw. er hätte vorher mal den Schleifer nach seiner Meinung fragen können. Es hat schon seinen Grund, warum viele Edelsteinhändler solche Arbeiten in Thailand schleifen lassen und nicht in Deutschland. Ist ja jetzt offenbar kein Einzeleinschliff, sondern eine Kleinserie.
stoanarrischer uhu
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stoanarrischer uhu

 ·  #4
Hallo tatze-1,
der Kunde lebt in dem Irrglauben, dass man die Schleifzeit auf 1,5 Stunden drücken könnte. Ich brauche etwas mehr als doppelt so lange und das ist schon recht schnell. Somit ist das Projekt wohl gestorben oder wird mit runden Steinen von der Stange ohne meine Beteiligung weiter verfolgt. Außer Spesen....
uhu
Sparkle
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Sparkle

 ·  #5
Tsssss, dann müsste Dein Kunde mal vorlegen, daß das in seiner Vorgabezeit zu schaffen sei.... Nein, sorry, leider wird so ein Argument wenig nützen, weil er selbst kann es ja nicht!

Tut mir leid für Dich, daß das so gelaufen ist und wohl kein Dauerauftrag daraus wird (manchmal ist das auch besser so - zumindest für die Nerven).

Schade, sieht sehr hübsch aus und Du hast mal wieder ein tolles "Glühen" aus dem Stein herausgeholt. Das Besondere ist nicht für billig zu haben und dieses Steinformat ist es nunmal. Finde ich witzig, so ein Zwischending von Rund und Oval. Sehr gefällig für das Auge.
Wenn es in Rund von der Stange geändert wird, ist es halt nicht mehr derselbe Ring. Und Ovale sieht man überall. Aber das ist dann die Entscheidung des Auftraggebers.

Du bist nunmal kein Automat, der das im magischen Brutkasten mit Roboterarmen zurechtschleift und das ist auch gut so ;-)
stoanarrischer uhu
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stoanarrischer uhu

 ·  #6
Hallo Schleifer!
Ich habe mir für den obigen Schliff folgenden Arbeitsplan ausgedacht.
Kleine Tafel anschleifen, Stein aufkitten, mit grober Scheibe Konus anschleifen mit Winkel von Facette 1. Ergibt Höhe Pavillion. Umkitten, Rundiste 90° rund anschleifen mit 18 mm Durchmesser: ergibt ungefähre Länge. Mit 90° genaue Länge und Breite von G1 und G4 anschleifen. Facetten G und H einschleifen. Die treffen sich in einem Mittelpunkt. Genügend Breite der Rundiste halten, da noch die Facetten A-B-C-D geschliffen werden müssen. Wenn der Stein nicht hoch genug ist, um den Mittelpunkt von GH schleifen zu können, einen Klumpen Schelllack aufschmelzen. Nun hat man mehrere Fixpunkte um nach der Meetpoint Methode die Rondiste genau vorschleifen zu können im Zusammenspiel von B,C mit A, D und E,F. Nun werden J und K eingeschliffen. Die Krone wird poliert und der Stein umgekittet. Nun ist es einfach, die Pavillionfacetten einzuschleifen, selbst wenn der Stein beim Umkitten etwas verrutscht ist.
Ich mache lieber einen kleinen Umweg, als mit den Feinstellern beim Schleifen und Polieren viel Zeit und Exaktheit zu verlieren und bin dennoch schneller am Ziel. Viel Zeit kann man auch einsparen, wenn man zur rechten Zeit grobe Scheiben einsetzt. Scheiben wechseln geht schneller als mit feinen Scheiben lange an ein paar Facetten zu schleifen. Was meint Ihr zu dem Arbeitsplan?
Frohes Schaffen!
uhu
tatze-1
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tatze-1

 ·  #7
Zitat geschrieben von stoanarrischer uhu

Hallo tatze-1,
der Kunde lebt in dem Irrglauben, dass man die Schleifzeit auf 1,5 Stunden drücken könnte. Ich brauche etwas mehr als doppelt so lange und das ist schon recht schnell. Somit ist das Projekt wohl gestorben oder wird mit runden Steinen von der Stange ohne meine Beteiligung weiter verfolgt. Außer Spesen....
uhu

Irrglauben haben die meisten unserer Kunden, daß die Arbeit per Fingerschnips und hexhex erledigt ist. Du bist ja für die sehr gute Qualität, die Du lieferst, preislich schon sehr günstig. Dich darin noch drücken zu wollen ist eigentlich ne Frechheit. Wenn Dein Kunde woanders hingeht, wird er entweder den höheren Preis bezahlen oder zu dir zurückkommen oder noch jemanden finden, der ihm die Steine schlechter für günstiger schleift.
Sparkle
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Sparkle

 ·  #8
Wohl gesprochen Tatze-1!
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