Der Rosenberg ist bei Schmuck nicht zu gebrauchen, dies liegt an mehreren Gründen:
1. Rosenberg hat primär anhand historischer (Silber-)Arbeiten gearbeitet, d.h. bei sehr alten Gegenständen sind es idR Kirchensilber oder höfisches Silber (was davon übrig geblieben ist, was nicht sehr viel ist, das Hofsilber war eine Art Sparbuch, so hat Friedrich II das Hofsilber fast gänzlich eingeschmolzen um seine Kriege zu finanzieren, gleiches hat Ludwig XIV mit seinen Silbermöbeln gemacht), ab dem 17. Jhd dann auch normales Tafelsilber und Alltagssilber (da hat sich einfach mehr erhalten)
2. Rosenberg beschränkt sich fast ausschließlich auf Silberarbeiten, von Schmuck/Juwelierarbeiten ist so gut wie nie die Rede. Grund hierfür ist, dass Schmuck (idR Gold) noch öfter wiederverwertet wurde als Silber, es gab bereits zu seiner Zeit kaum noch alte Schmuckstücke, die dazu noch signiert sein mussten
3. Rosenberg beschränkt sich mehr oder weniger auf Silber-/Goldschmiede aus der Zeit vor 1850, selbst zeitgenössische Silber-/Goldschmiede tauchen in seinem Werk fast gar nicht auf, obwohl sein Werk in der ersten Auflage 1889/90 erschien und in der dritten Auflage 1922-1928.
4. Früher Schmuck ist idR nicht signiert/mit einem Herstellerzeichen versehen, was daran lag, dass der Schmuck idR auf Bestellung gearbeitet wurde und das Edelmetall gleich mit angeliefert wurde
Für altes, historisches Silber vor 1850 ist der Rosenberg eine gute Quelle (daneben gibt es meist noch lokale Verzeichnisse/Bücher für einzelne Städte/Regionen), für Schmuck aus meiner Sicht unbrauchbar. Dort nach Stempeln auf Schmuck zu suchen ist eine Zeitverschwendung.