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Werkstückkritik: Ringe

 
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #31
Zitat geschrieben von Steinreisen

Wow! Ihr wart ja fleißig, vielen lieben Dank! Jetzt habe ich erst einmal ein bisschen gebraucht, um mich durch alles durch zu arbeiten. Ich versuche mal meine Erkenntnisse und weiteren Fragen zusammen zu fassen:

1) Sägeblatt: Da habe ich Metallsägeblätter, Zahnung (oder wie das heißt) Größe 3. Die verwende ich eigentlich für alles. Bzw. ich versuche es, da sie mir ständig reißen.
Das Säge soll zum Material und zur Materialstärke passen. Goldschmiede arbeiten mit 8/0 bis 3/0 Blättern. Beachte die Regel dass die Säge so fein sein soll, dass 3-5 Zähne auf dem Stücke aufliegen. Je dicker um so größer müssen die Zähne sein. Das Blatt muss so unter Spannung eingespannt werden dass es einen hohen ton wie bei einer hohen Gitarrensaite gibt wenn man dran zupft.
Zitat geschrieben von Steinreisen


2) Sichtbare Lötfugen: Ich sehe schon, da hilft wohl nur Übung und damit leben. Mal sehen, ob ich das mit dem Hinfeilen mit der Zeit besser hinbekomme.
Hilfreich ist es wenn man mit einer dünnen Säge noch einmal durch die Fuge durchsägt wenn etwas Spannung auf der Fuge anliegt, danach liegen die Enden meist näher beieinander als beim ungeübten feilen.
Zitat geschrieben von Steinreisen


3) Verbindung von Ringschiene und Platte: Also, ich werde in Zukunft die Rundung gerade anschleifen. Logisch, macht Sinn, habe ich bei der offenen Ringschiene ja auch gemacht, kein Plan, warum ich bei den anderen Ringen da nicht von selbst drauf gekommen bin. Das Lot kann ich also vorab schon mal auf die zu lötenden Fläche der Ringschiene aufbringen, also fließen lassen und dann auf die Platte setzen? Super, das ist ein guter Tipp, wenn so das nachträgliche Versäubern der Lötstelle weg fällt, dann erleichtert das einiges...
Ja, so geht es gut.
Zitat geschrieben von Steinreisen


4) Lötstelle des Rings unter der Platte "verstecken": Das habe ich mich bisher nicht getraut, aus Stabilitätsgründen, dachte ich. Aber inwieweit das dann nachfließt mit meinen nicht gerade tollen Lötfähigkeiten, das kann ich ja nun doch mal mit Messing ausprobieren. Wenns klappt, fände ich das auf jeden Fall eine gute Lösung.
Löten muss man lange üben und jede Flamme ist anders.
Zitat geschrieben von Steinreisen


5) Das Beizen: Ich habe da ja so ein Bisschen das Gefühl, dass es da tausende Ansichten gibt... Ich persönlich komme mit dem Alaun für den Moment eigentlich ganz gut klar, dauert halt nur ein Bisschen und es muss warm sein. Vielleicht versuche ich doch irgendwann mal das Natriumgedöns, mit Gold arbeiten werde ich ohnehin nicht so schnell. Werde mich mit dem Thema sicherlich nochmals auseinander setzen. Aber das Matt-Anlaufen, das habe ich also unabhängig von der verwendeten Lösung, richtig?
Es sind nicht Ansichten sondern es gibt viele Möglichkeiten, es geht auch mit Zitronensäure und vielem anderen auch.
Zitat geschrieben von Steinreisen


6) Das schnelle Anlaufen: Zum Thema Weißsieden. Wenn ich also alles am Ende nochmals erhitze (bis es schwarz anläuft, richtig?), dann abbeize und schließlich mit einer Bürste abreibe, müsste das ein gutes Ergebnis liefern, oder? Bis auf an der Zarge wahrscheinlich. Denn die wird beim Einsetzen des Steines ja nochmals bearbeitet und da muss ich meist nachfeilen. Es sei denn natürlich, ich lerne das Ganze so sauber zu machen, dass Punze und Hammer keine Dellchen hinter lassen...
Auch beim Weissieden bekommt man mit unterschiedlichen Beizen leicht unterschiedelich Farbnuancen. Nach dem fassen feile ich immer glatt und schmirgle und poliere dann anschließend.
Zitat geschrieben von Steinreisen


7) Was ich vergessen hatte zu fragen, bei dem Ring, bei dem um die Zarge noch ein Perlendraht als Rahmen gelegt ist, da wusste ich nicht so recht wie sauber auflöten, so dass es möglichst sauber aufliegt aber nicht zu viel Lot in die Rillen zwischen die Kügelchen fließt. Wie würdet ihr da vorgehen?
Zum einen ist die Hitzesteuerung entscheidend. Dazu muss man Löten üben um Praxis zu bekommen wie man einen bereich wäremer hält als den anderen. Zum anderen kann man Hitzestopp verwenden wie bereits genannt oder ganz billig, Tonerde mit Wasser und einem kleinen Schuß Flussmittel anrühren und auf die Teile streichen die vor Hitze geschützt werden müssen.
Zitat geschrieben von Steinreisen


Nochmals vielen Dank für eure Hilfe! Und ja ich weiß, ich hätte vorher vielleicht erst mal mehr mit Messing üben können, aber so sehe ich wenigstens direkt, wo meine Probleme so liegen ;)

Üben ist wichtig.
Tilo
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Tilo

 ·  #32
was ich vorhin vergessen hatte:
weißsieden ist nicht der Weisheit letzter Schluss!
man kann sich da nervtötendes Blausilber einhandeln
das ist nach dem Kratzen nicht zu sehen
aber wehe, man will die Sachen nicht nur gekratzt, sondern (abrasiv) poliert haben, also mit Filz und Polierpaste: dann poliert man die feinsilberschicht weg und es kommt das Blausilber zum Vorschein

(was übrigens auch beim Tragen passieren kann, wenn die Stellen exponiert sind)

ich stehe auf dem Standpunkt, Glühen von 925er Silber nur so oft, wie unbedingt notwendig ist: weichglühen und löten


wenn der Silberschmuck dann mit steinen bestückt ist und im gebrauch angelaufen, kann man die Weißsiedeaktion nicht wiederholen und ist auf mechanisches Reinigen/Polieren angewiesen
und dann rächt sich das Blausilber

weißsieden war zu zeiten von 800/835 ganz gut, denn diese kupferhaltigeren legierungen hatten eine schlechtere grundfarbe, aber wesentlich weniger Gefahr, Tiefenoxidation/Blausilber zu bekommen, weil an der Oberfläche deutlicher oxidierend
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #33
Also das was du, Tilo, schreibst, mag auf den einzigen Betrieb zutreffen, in dem du je gearbeitet hast, und der hatte eben zufällig so eine Ringwalze. Weder hat TE eine noch hatte einer von den diversen Betrieben in denen ich war, eine Ringwalze. Hier musste immer aufgesägt werden, wenn die Größenänderung nicht durch Schmieden zu erreichen war. Und eine ordentliche Fuge kann man bei silber auch gut schmieden / walzen vermutlich auch.
Auch in meinen Kursen erkläre ich es so, denn das ist der weitaus häufigere Fall.

Weißsieden hilft gegen unversäubertes Lot NICHT.
Ansonsten erzeugt es eine Feinsilberschicht auf der Oberfläche - ähnlich einer Feinversilberung, und was an der Oberfläche ist, trägt sich natürlich mit der Zeit ab. Dies geschieht aber hauptsächlich anKanten, wo es weiterhin unauffällig bleibt. Auch ein Versäubern des Zargenrandes stört nicht weiter.
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #34
Die Moderatoren möchte ich bitten, den Beitrag mit der persönlichen Beschimpfung (vulgo mobbing) Zitat
Zitat
du spinnst wohl?
zu löschen, oder zu bearbeiten, denn persönliche Beschimpfungen haben in einem Forum nichts zu suchen.
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #35
tatze-1
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tatze-1

 ·  #36
Zitat geschrieben von Heinrich Butschal

Ringwalzen dürften viele Betriebe haben.

aber eben nicht alle. Ich habe auch noch in keinem Betrieb gearbeitet, der sowas hatte.
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #37
Zitat geschrieben von Silberfrau

Die Moderatoren möchte ich bitten, den Beitrag mit der persönlichen Beschimpfung (vulgo mobbing) Zitat
Zitat
du spinnst wohl?
zu löschen, oder zu bearbeiten, denn persönliche Beschimpfungen haben in einem Forum nichts zu suchen.
Schwierig als Mod "unprofessionell" gegen "spinnst wohl" abzuwägen. Ich sehe da zwar eine leichte Eskalation aber wo zieht man die Grenze?

P.S. Die Mods könnten ja mal beraten und abstimmen.
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #38
Zitat geschrieben von tatze-1

Zitat geschrieben von Heinrich Butschal

Ringwalzen dürften viele Betriebe haben.

aber eben nicht alle. Ich habe auch noch in keinem Betrieb gearbeitet, der sowas hatte.
Ich dachte so was hat jeder https://www.google.com/imgres?…egUIARC3AQ
Hab mich wohl geirrt.
Tilo
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Tilo

 ·  #39
ich lehne mich da ganz entspannt zurück

wir haben hier mehrere Fachleute, die meine Ansicht unterstützen: die Fuge unten hat keinen Vorteil, aber durchaus Nachteile, die ich genannt habe (auch beim schmieden ist keine Fuge besser als Fuge und auch beim einsetzen, nämlich wenn man die nicht ganz mittige Fuge übersehn hat und beim Löten plötzlich 2 "lose" teile hat , die einfach rausfallen oder sich gegeneinander verkeilen, weil die alte Fuge auch weich wird, das ist vielleicht ein Mist, wenn das passiert und man von vorne anfängt und ein größeres Stück reinsetzen muss)
das sind so viele nachteile, dass es einigermaßen absurd ist, das zu favorisieren, da:

die Fuge oben versteckt hat keinerlei nachteil, aber etliche Vorteile

und du, Reni, nennst letztere Version unprofessionell und damit genaugenommen alle Fachleute in diesem thread, die das so machen und empfehlen, auch
soll ich noch raustland (ebenfalls Goldschmiedemeister mit viel Erfahrung Anfertigung/Service in diesen thread einladen?)

ich finde das ein starkes Stück und kann mich nur knapp beherrschen, meine Frage zu wiederholen, jetzt auch bezogen darauf, mir mobbing vorzuwerfen
tatze-1
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tatze-1

 ·  #40
Zitat geschrieben von Heinrich Butschal

Zitat geschrieben von tatze-1

Zitat geschrieben von Heinrich Butschal

Ringwalzen dürften viele Betriebe haben.

aber eben nicht alle. Ich habe auch noch in keinem Betrieb gearbeitet, der sowas hatte.
Ich dachte so was hat jeder https://www.google.com/imgres?…egUIARC3AQ
Hab mich wohl geirrt.

nö, hat nicht jeder.
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #41
Zitat geschrieben von Heinrich Butschal
wenn man viele Nummern ändern muss.
wenn man viele Nummern ändern muss wird die Schiene eh zu dünn

Ich kann mich nicht erinnern eine bestimmte _Person_ als unprofessionell bezeichnet zu haben.
Wem der Schuh passt...
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #42
Zitat geschrieben von Silberfrau

Zitat geschrieben von Heinrich Butschal
wenn man viele Nummern ändern muss.
wenn man viele Nummern ändern muss wird die Schiene eh zu dünn
Nein, es gibt bei älteren Ringen reichlich Stücke, die sehr massive Schienen haben bei denen man auch mal 7 oder 8 Nummern vergrößern kann und die Schiene hinterher immer noch gut massiv ist.
Zitat geschrieben von Silberfrau


Ich kann mich nicht erinnern eine bestimmte _Person_ als unprofessionell bezeichnet zu haben.
Wem der Schuh passt...

Stimmt, das ist ein gradueller Unterschied und hier sehe ich auch die Steigerung von Tilo gegenüber Deiner Aussage. Das ist nicht schön, aber wo soll man die Grenze ziehen? Man muss berücksichtigen, dass wir seit gestern einen besonders großen Vollmond haben (ist mir gestern beim heim fahren aufgefallen) und vielleicht daher viele besonders dünnhäutig sind. https://www.focus.de/wissen/we…02210.html
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #43
Bei denen mit genug Material könnte man auch schmieden. Gezeigte Apparatur stand sogar in einem Betieb, wo mich die Meisterin explizit anwies, diese nicht zu benutzen....

PS. natürlich sind Ringe mit ohnehin z.B. unter einer Fassung geteilter Schiene eh außen vor, schon klar.
Tilo
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Tilo

 ·  #44
super Reni, du legst also noch nach und unterstellst, dass mir der Schuh bzgl. unprofessionell paßt?

ich sag da lieber nichts mehr dazu, so von wegen alter weißer Mann und so, da kann ich nur verlieren ;-)
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #45
Ich beschrieb nur den Vorgang und habe dich mit keinem Wort erwähnt, lieber Tilo. Ausfällig geworden bist alleine du.
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