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Werkstückkritik: Ringe

 
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #16
Zitat geschrieben von Tilo

nein, man hat eben nicht immer das Risiko des nachfließens, wenn der Ring mit hart und fassung auf ring mit weich gelötet wird
als Profi in Gold nicht, als Anfänger in Silber schon.

>>Amidosulfonsäure oder natriumhydrogensulfat<<Amido... für Gold, Natri... für Silber. glaubs mir einfach.

Zum Anlöten der angefeilten Komplettrundschine kann man auch noch eine sog. Gravity Clamp verwenden https://www.jewelry-tutorials….clamp.html oder noch besser zwei.
Tilo
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Tilo

 ·  #17
zur zeit nehm ich natriumdingens für alles (fand aber auch amido für alles brauchbar, aber ich kann mich da auch täuschen. mir ists nur so, dass auch andere Experten hier (Patrik und Ulrich) da unterschiedlicher Ansicht waren, aber auch da kann ich mich irren

also ich würde sagen: ph-negativ ausm baumarkt im Babykostwärmer taugt ganz gut
alaun hatte ich einmal (wohl zu kalt) ausprobiert und war sehr enttäuscht
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #18
Alaun im Profi-Beizgerät mit Erwärmung hat nicht mal Flussmittelbatzen aufgelöst. Geht aber wo diese nicht vorhanden sind, schon.
Uli und Patrik arbeiten halt hauptsächlich mit Gold, ich kaum noch und für das bisschen taugt Natri. Hatte letzte Jahr ein Problem, als mir im Kurs der Natritopf zerbrochen ist und ich nur noch Amidopulver hatte. Ging auch, aber nicht so reibungslos.
Brettwerk
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Brettwerk

 ·  #19
und nochmal zum Beizen: Ich habe für Silber immer Vitrex benutzt, und das ist ja nix anderes als Natriumhydrogensulfat. Kostet 17 Euro für 500 gr. Auf pH-Senker für Schwimmbecken wäre ich im Leben nicht gekommen, Danke für den Hinweis! Die 1,5 kg-Packung Poolsbest gibt es für 7 Euronen. 1/7 des Vitrex-Preises. :o
Tilo
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Tilo

 ·  #20
Kornelia Sch
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Kornelia Sch

 ·  #21
Steinreisen
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Steinreisen

 ·  #22
Wow! Ihr wart ja fleißig, vielen lieben Dank! Jetzt habe ich erst einmal ein bisschen gebraucht, um mich durch alles durch zu arbeiten. Ich versuche mal meine Erkenntnisse und weiteren Fragen zusammen zu fassen:

1) Sägeblatt: Da habe ich Metallsägeblätter, Zahnung (oder wie das heißt) Größe 3. Die verwende ich eigentlich für alles. Bzw. ich versuche es, da sie mir ständig reißen.

2) Sichtbare Lötfugen: Ich sehe schon, da hilft wohl nur Übung und damit leben. Mal sehen, ob ich das mit dem Hinfeilen mit der Zeit besser hinbekomme.

3) Verbindung von Ringschiene und Platte: Also, ich werde in Zukunft die Rundung gerade anschleifen. Logisch, macht Sinn, habe ich bei der offenen Ringschiene ja auch gemacht, kein Plan, warum ich bei den anderen Ringen da nicht von selbst drauf gekommen bin. Das Lot kann ich also vorab schon mal auf die zu lötenden Fläche der Ringschiene aufbringen, also fließen lassen und dann auf die Platte setzen? Super, das ist ein guter Tipp, wenn so das nachträgliche Versäubern der Lötstelle weg fällt, dann erleichtert das einiges...

4) Lötstelle des Rings unter der Platte "verstecken": Das habe ich mich bisher nicht getraut, aus Stabilitätsgründen, dachte ich. Aber inwieweit das dann nachfließt mit meinen nicht gerade tollen Lötfähigkeiten, das kann ich ja nun doch mal mit Messing ausprobieren. Wenns klappt, fände ich das auf jeden Fall eine gute Lösung.

5) Das Beizen: Ich habe da ja so ein Bisschen das Gefühl, dass es da tausende Ansichten gibt... Ich persönlich komme mit dem Alaun für den Moment eigentlich ganz gut klar, dauert halt nur ein Bisschen und es muss warm sein. Vielleicht versuche ich doch irgendwann mal das Natriumgedöns, mit Gold arbeiten werde ich ohnehin nicht so schnell. Werde mich mit dem Thema sicherlich nochmals auseinander setzen. Aber das Matt-Anlaufen, das habe ich also unabhängig von der verwendeten Lösung, richtig?

6) Das schnelle Anlaufen: Zum Thema Weißsieden. Wenn ich also alles am Ende nochmals erhitze (bis es schwarz anläuft, richtig?), dann abbeize und schließlich mit einer Bürste abreibe, müsste das ein gutes Ergebnis liefern, oder? Bis auf an der Zarge wahrscheinlich. Denn die wird beim Einsetzen des Steines ja nochmals bearbeitet und da muss ich meist nachfeilen. Es sei denn natürlich, ich lerne das Ganze so sauber zu machen, dass Punze und Hammer keine Dellchen hinter lassen...

7) Was ich vergessen hatte zu fragen, bei dem Ring, bei dem um die Zarge noch ein Perlendraht als Rahmen gelegt ist, da wusste ich nicht so recht wie sauber auflöten, so dass es möglichst sauber aufliegt aber nicht zu viel Lot in die Rillen zwischen die Kügelchen fließt. Wie würdet ihr da vorgehen?

Nochmals vielen Dank für eure Hilfe! Und ja ich weiß, ich hätte vorher vielleicht erst mal mehr mit Messing üben können, aber so sehe ich wenigstens direkt, wo meine Probleme so liegen ;)
Steinreisen
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Steinreisen

 ·  #23
Zitat geschrieben von Silberfrau

Zum Anlöten der angefeilten Komplettrundschine kann man auch noch eine sog. Gravity Clamp verwenden https://www.jewelry-tutorials….clamp.html oder noch besser zwei.

Und das hier gefällt mir ja auch mal super gut. So simpel und ohne vorher viel einspannen zu müssen. Wie oft denke ich mir beim Löten, kann da mal bitte wer einfach nur kurz seinen Finger drauf halten? Geht halt schlecht...
tatze-1
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tatze-1

 ·  #24
Sägeblatt 3 ist fürs Holzlaubsägen gedacht. Sägeblatt 3/0 ist Goldschmiedestandard
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #25
Zu 4: mach das nicht, das ist unprofessionell. (sagt eine, die lange als Reparaturgoldschmiedin gearbeitet hat, was zu der Zeit vor allem Ringweitenänderungen bedeutete, und Goldschmiede, deren Ringe beim Ändern auseinander gefallen sind, auf den Mond gewünscht hat.) Eine ordenticher Fuge muss man nicht "verstecken".
Zu 7: da habe ich kein Patentrezept. Ich würde evtl. versuchen, das Lot auf dem Blech und nur an der richtigen Stelle, aufzuschwemmen, davor, dass es an die falsche Stelle läuft schützt Tippex, weicher Bleistiftstrich oder so käufliche schwarze Pampe, fällt mir der Name grad nicht ein, aber k.A..
Tilo
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Tilo

 ·  #26
zu 4. natürlich die Fuge unter die Platte!
stabiler und reparaturfreundlicher gehts nicht!
man kann später den Ring problemlos etwas größerwalzen (oder schmieden), ohne dass die Fuge reißt und sich hundemiserabel löten läßt, weil man den Steinbereich kühlen muss und das Silber die Wärme so gut leitet

und ich verbitte mir die Unterstellung, dass das (also meine Empfehlung) unprofessionell ist!
du spinnst wohl?

ich bin aktiv im RepGeschäft und Lötfugen in dem Bereich genau unten sind ein Ärgernis, weil sie im Gebrauch brechen können, geschweige, wenn man den Ring nur etwas größermachen will (Walzen/Schmieden)
nur beim engermachen ist es egal, ob da schon eine Fuge ist oder nicht
(aber auch nur, wenn man die Fuge sieht und genau da wieder sägt, sägt man danaben, ist auch da die unbemerkte Fuge einfach nur ärgerlich, weil das beim löten auseinanderfallen kann)

während alternativ die Fuge oben unter der Platte ja von der Platte stabilisiert und überbrückt wird
also aus optischen UND technischen gründen nichts als Vorteile bringt

außer: die Lötung da oben ist schlampig nur einseitig der Fuge und die Fuge letztlich nicht überbrückt
dann kann sie natürlich brechen beim Größe ändern
im schlechtesten falle des starken nachfließens der Fuge ist die Schiene ja dennoch beidseitig an der Platte so wie bei der Methode mit den weit auseinanderstehenden Schienenenden auch
und da hat noch keiner gerufen, dass das Murks wäre
aber wenn jemand so schief gefeilt hat oder schlecht lötet, dass das Lot nur auf einer Seite der Fuge die Schiene mit der Platte verbindet, könnte auch bei Fuge gegenüber der Platte gesamte Platte von der Ringschiene abfallen
tatze-1
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tatze-1

 ·  #27
Zitat geschrieben von Steinreisen

7) Was ich vergessen hatte zu fragen, bei dem Ring, bei dem um die Zarge noch ein Perlendraht als Rahmen gelegt ist, da wusste ich nicht so recht wie sauber auflöten, so dass es möglichst sauber aufliegt aber nicht zu viel Lot in die Rillen zwischen die Kügelchen fließt. Wie würdet ihr da vorgehen?

mit dem Kugeldraht entsprechend der Fassungsform eine Öse machen, die straff um die Fassung herum paßt. Dann an 4-5 Punkten eine plattgehauene Lotpaille zwischen Zargen und Kugeldraht klemmen und löten. Dabei zusehen, daß das Lot auch weiterzieht und nicht als Batzen hängenbleibt.

Die schwarze Pampe, die Reni meint, heißt Contex.
tatze-1
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tatze-1

 ·  #28
Ich denke mal, die Lötfugenfrage ist eine Ansichtssache und braucht nicht in einen Glaubenskrieg ausarten.

Wenn ich einen Ring mache, in den die Fassung integriert wird, werde ich die Fassung natürlich da hinsetzen, wo mal die Lötfuge vom Ring war. Wozu sich die Arbeit unnötig erschweren.

Wenn ich eine Fassung teilweise in die Ringschiene integriere, dann werde ich die Lötfuge definitiv gegenüber der Fassung platzieren und nicht die Fassung in die Lötfuge, so wie das ein bestimmter türkischer Trauringhersteller vor Jahren mal gemacht hat.

Wenn ich eine offene Fassung aufsetze, dann setze ich die Fassung üblicherweise gegenüber der Lötstelle auf, weil ich dann meistens noch durch die Ringschiene durchbohre und nicht noch eine zusätzliche Schwachstelle unter der Fassung erzeugen will.

Wenn ich eine verbödete Fassung oder Platte aufsetze, dann schau ich normalerweise, daß die Ringschiene unter der Platte offen ist, also zu zwei Enden runtergefeilt, dann ist die einzige Lötstelle des Rings direkt unter der Platte. Wenn ich das nicht tue, was ich eigentlich nicht tue, dann würde ich vermutlich die Lotfuge gegenüber der Fassung setzen, um so wenig offene Stellen wie möglich am Ring zu generieren.
Tilo
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Tilo

 ·  #29
du hast doch genau das beschrieben, was ich auch meine: ist oben eine durchgehende stabilisierende Platte, gehört die Schienenfuge da mittig drunter (und müßte vorher nichtmal gelötet sein, da es für die Stabilität nahezu irrelevant ist, wenn die Schiene beidseitig mit dem stabilen fassungsboden verbunden ist)
genau das hat aber Reni als unprofessionell bezeichnet

einen Ring mit Fuge für einen eingelassenen Stein (oder für zarte aufgesetzte offene Fassung) zu bohren und damit zu schwächen, sollte natürlich nicht an der Fuge passieren, auch da bin ich mit dir einig, hat aber nichts mit den hier beschrieben Ringen zu tun
tatze-1
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tatze-1

 ·  #30
hab ja auch nur mal alle mir eingefallenen Möglichkeiten durchgespielt, unabhängig von den hier gezeigten Modellen.
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