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Möglichst nahe München gesucht: Goldschmied für fugenlose Ringe aus eigenen (333-)GG-Ringen

 
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Steinfan
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Steinfan

 ·  #1
Sehr geehrte Experten,
vorab: Ich lese hier schon eine Weile mit und bin begeistert, wie toll hier Wissen geteilt und geholfen wird. Großes Kompliment und Danke an dieser Stelle!

Da ich beim Lesen mitbekomme habe, dass hier der ein oder andere Experte aus München / Nürnberg unterwegs ist, eine Frage an die Kenner der Branche und Region:

Ist Ihnen ein Goldschmiede-Kollege direkt in bzw. in einer Entfernung von unter 1h Fahrtzeit von München bekannt, der fugenlose Ringe aus mitgebrachten (333 GG-)Eheringen herstellt?


Nicht falsch verstehen: Google ist mein Freund, dort und hier im Forum habe ich alles durchpflügt. (Ergebnis s.u.*) Ich möchte einfach nur sicher sein, dass ich keinen Goldschmied in unserer (Münchner) Nähe übersehe, nur weil er vielleicht keine Internetpräsenz hat. :-)

*:Mein Recherche-Ergebnis bisher:
  • Nächstgelegen von München: Goldschmied Herr Michael Winter in Schwabmünchen oder (etwas weiter) Frau Jutta Rother in Neumarkt i.d. Oberpfalz. [In München habe ich keinen einzigen Goldschmied mit o.g. Profil gefunden?!]
  • Wenn fugenlos in München, dann Juweliere. Diese arbeiten dann z.B. mit August Gerstner (Pforzheim) oder Roland Kaiser (Hessen) zusammen – und können wohl (verständlicherweise) nicht garantieren, dass genau „unser“ Gold verwendet wird.


Für die Interessierten: Vielleicht noch ein bisschen "Hintergrund-Futter" zu meiner Frage:
  • Zu verwenden sind zwei 333GG-Ringe, die meine Großeltern >50J. zusammengehalten haben. (Kein Selberschmiede-Kurs!)
  • Beide Ringe sind jew. mind. 2-3 Ringgrößen zu groß.
  • Mein Verlobter möchte den Ring 1mm breiter+anderes Profil (jaja, also komplett was anderes ;-))
  • = Idee: Einschmelzen eines / zur Not beider Ringe + Neugießen. Vorteile: Fugenfreiheit (Idee der unendlichen Liebe etc. pp :-P oder kurz: optisch noch schöner) UND ggf. das Umverteilen der Goldmasse, die bei seinem Ring wohl zusätzl. benötigen wird.


Dieser Hintergrund, weil ich natürlich gerne Hinweise annehme, falls es von vorn herein fachlich-technische Einwände zu meinem skizzierten Vorhaben gibt! :-)

In jedem Fall mit Dank im Voraus
Ihre Steinfan aus München
Kornelia Sch
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Kornelia Sch

 ·  #2
Aus vielen hier gelesenen Posts und eigener Erfahrung mit Schmuck weiß ich, dass 333er Gold ziemlich zickig bzw. recht brüchig wird, wenn es schon lange getragen worden ist.
Das kann ich mir bei Eheringen auch gut vorstellen und ob es da sinnvoll ist, diese zu verwenden/einzuschmelzen, um wieder Eheringe daraus zu machen?
An die Goldschmiede hier: Würde es Sinn machen, der Schmelze noch Gold hinzuzufügen?

@Steinfan: Würden Sie das in Erwägung ziehen, wenn sinnvoll und möglich?
Tilo
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Tilo

 ·  #3
bangemachen gilt nicht ;-) jahrzehntealtes 333 ist oft nicht so brüchig wie jüngeres, weil weniger Zink drin

wenn der eine Ring lediglich zu groß ist und eigentlich gefällt, könnte man ihn vermutlich (vorbehaltlich irgendwelcher unerwähnter Sonderumstände wie komplizierter Muster) engermachen
zu dem anderen könnte man gleichartiges Gold hinzufügen beim Schmelzen (wie ist denn jetziges und wie gewünschtes Profil beim breiter gewünschten Herrenring?)

oder, ja, die beste Variante wäre natürlich, wenn mehr Gold benötigt wird, beide erstmal zusammenzuschmelzen und Feingold zuzugeben, um die Legierung auf z.B. 400 anzuheben, oder 375, was sogar eine übliche Legierung wäre(um auf 585 zu kömmen, müßte krass viel Feingold zugegeben werden)

Steinfan: wie bist du auf die beiden Goldschmiede gekommen? ich hab auf beiden Homepages keine direkte Erwähnung gefunden bzgl. neue Trauringe aus alten zu fertigen.

ich denke, es wird sich hier im thread noch jemand melden, der es kann, hab ihm per Whatsapp Bescheid gegeben
Tilo
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Tilo

 ·  #4
kann nicht editieren: bei Rother hatte ich doch Trauringumarbeitungen gefunden
Raustland
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Raustland

 ·  #5
Guten morgen, mir hat der Tilo gerade Bescheid gesagt, ich solle diesen Tread mal lesen.

@ Steinfan das von dir gewüschte in Bezug auf die Anpassung und die Umarbeitung eurer vorhandenen Ringe gehört zu meinen Spezialitäten. Solche Aufträge verarbeiten wir fast Wöchentlich. Ich kann auch garantieren, daß genau das Material eurer Ringe verarbeitet wird und selbstverständlich sind die Ringe dann auch fugenlos.
Unser Hauptgeschäft befindet sich in Landau a.d. Isar. aber wir haben auch eine Filiale in Dingolfing damit sollten wir auch so gerade in der gewünschten Fahrzeit liegen.

MfG Raustland

www.juwelier-rauschegger.de
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #6
Ich giesse im Wachsausschmelzverfahren in München. Dann brauche ich immer deutlich mehr Gold für den Guss als in dem Ring drin ist, für Kanäle und Speiser. Das Kundengold ist dann in den neuen Ring vorhanden aber nicht vollständig. Bei 14 und 18 Karat oder auch 21 Karat ist das eine wunderbare Sache. Aber bei 333 passe ich. Da ich das sonst nicht verwende, müsste ich die ganzen Reste in die Scheideanstalt schicken. Das kostet dann zusätzlich und wird wohl zu teuer werden.
Raustland
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Raustland

 ·  #7
Wir verwenden ein ähnliches System wie von unserem Spezialisten Tilo. Deshalb brauchen wir auch nicht soviel zusätzliches Gold, wie beim Wachsausschmelzverfahren.
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #8
Steinfan
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Steinfan

 ·  #9
Hallo werte Experten,
wow, danke für diese superprompte Rückmeldungen. Sorry, ich kann immer erst nach Feierabend reagieren.
Ich hoffe, dass ich im Folgenden alle Fragen bzw. fehlenden Infos liefere.

Antworten auf Fragen an mich:

  • Von Mhorgaine zuerst gefragt, aber ja generelles Thema: „Material zu unserem hinzufügen in Ordnung?“ Antwort: Hinzufügen ja, austauschen nein. Alles was nötig ist, kann und sollte unter zwei Prämissen geschehen:

    1: „Wunschprofil/-maße des Ringes A/groß/der meines Verlobten sollten erfüllt werden können.“
    2: „Beide Ringe bestehen aus exakt demselben (ggf. aufgestockten) Material.“
    --> D.h.: Wenn nicht genügend Material vorhanden ist (um Prämisse „1“ umzusetzen, ist Material hinzufügen nötig und damit befürwortet. Daraus folgt aber mit „2“, dass definitiv eingeschmolzen wird und beide Ringe aus dem insgesamt aufgestockten Material gefertigt werden. (Frage des Aufstockmaterials s.unter „Meine Fragen“)

  • @Tilo bzw. all: Komplizierte Muster oder Sonderumstände gewünscht? Nein (s. Tabelle auf Foto)
  • @Tilo bzw. all: Wie sieht das aktuelle und wie das gewünschte Profil aus? Denke, es handelt es sich um ein relativ „normales“ Profil (s.a. Tabelle bzw. Fotos) und insbes. für das „Soll“-Ringprofil von Ring A  s.a. Übersicht hier https://goldschmiede-plaar.de/tag/ringprofile/  Profil ganz oben rechts
  • @Tilo: Wie kam ich auf die beiden eingangs genannten Goldschmieden?: Internetrecherche nach „fugenlos“, „Ring“ „Goldschmied“ im Kombi mit „München“ bzw. „Bayern“ – Wobei ich nicht mehr finde, wo ich meine gelesen zu haben, dass Herr Winter auch selbst Gold einschmilzt ☹ Stattdessen finde ich nur, wo er sein Gold herbezieht und dass er es zu fugenlosen Ringen verarbeitet. Ob er die 1:1-Verwendung „unseres“ Altgoldes gewährleisten könnte, kann ich tatsächlich aktuell nicht sagen!


Zusammenfassung für mich:
Sollte sich herausstellen, dass das Material mengenmäßig aufgestockt werden muss und man dies mit FG >= 585 tut, wäre es technisch für Raustland UND Herrn Butschal möglich, die Gießarbeiten zu tun. Abwägung nötig zwischen: Höhere Kosten (da bei Wachsausgießverfahren mehr Material benötigt wird) vs. Logistischer Aufwand (Fahrt nach DGF weiter als fußläufig nach München – aber Raustland: Akzeptabel 😊!) unter der Prämisse, dass beide Verfahren die gleiche Ergebnisqualität liefern.

-->Und hier noch meine Fragen (z.T. bzw. reines Interesse):

  • Reichen die Milimeter-Angaben aus meiner Tabele, um zu beurteilen, ob mengenmäßig aufgestockt werden muss (wenn man jetzt mal von der Raustlandschen Methode mit weniger Materialverbrauch ausgeht)? Insgesamt bringen die 2 Ringe wohl ca. 5g auf die Waage (4,87g aber hab nix zum Tarieren da, daher die grobe Angabe!)

[*]Die Eheringe haben >50 Jahre gehalten – gehe ich recht in der Annahme, dass aus „Widerstandskraftsgründen“ heraus keine Erhöhung des Feingehalts von 333 auf x nötig ist? (Patina ist i.O bzw. schön, brechen sollten sie halt nicht ;-))
[*]Falls Material „aufgestockt“ werden muss (weil Menge fehlt): Welches Feingehalt würde man nehmen? Farbton erhalten wäre schön, ist aber der Widerstandsfähigkeit untergeordnet.
[*]@ Raustland: Wie heißt denn das Verfahren, dass dem von Tilo ähnlich ist? Mich interessiert, warum der eine dieses wählt, der andere jenes…(Vor-/Nachteile kann ich dann ja selber googlen, will hier niemanden langweilen ;-))

Noch zwei Anmerkungen:

@Tilo: Vielen Dank für das Einbinden von Raustland! Hab doch geahnt, dass mein doofes Googlen nicht alle Kapazitäten auf diesem Fachgebiet erfasst 😉
@Hr. Butschal: Wahrscheinlich komme ich nochmal "regulär" auf Sie zu – Befinde mich am Anfang der Recherche zu meinem Brautschmuck, aber ihre Schmuckbörse enthält da etwas kleines dezentes, was ich mir ggf. gut als entsprechendes Collier vorstellen kann :-)

Vielen Dank für diese tolle Unterstützung/Beratung/feedback an alle!
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Tilo
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Tilo

 ·  #10
Heinrich Butschals Methode würde euer Gold stark verdünnen und zusätzlich ihm ne Menge Altgold-Frischgold-Mix zurücklassen, die er vorfinanziert hat, für nichts anderes verwenden möchte und erst in der Zukunft nach dem Scheiden (innerhalb eines kg weiterer solcher "Abfälle") wieder finanziell/materialmäßig zur Verfügung hat

ich habe gewisse Zweifel, dass die ergooglten Kollegen tatsächlich direkt aus eurem Gold ohne große "Verdünnung" 2 Ringe fertigen können
das geht nur mit einer sehr speziellen Technologie, die es nur mittels Selbstbau der nötigen Einrichtung gibt und im Osten der Republik durchaus häufig anzutrefen ist, in den alten Bundesländern aber sehr sehr (!) selten
raustland (Fa.Rauschegger) hat sich diese Technologie/Maschinen mit den Erfahrungen der DDR-Kollegen und eigenen Anpassungen erarbeitet

in den alten Bundesländern wird mit riesigem Gußkopf gegossen (unpassend, wenn das Kundengold nicht mit viel Fremdgold vermischt/verdünnt werden soll)
oder aus dem kundengold ein Stab gegossen, der lang ausgewalzt wird und dann zu 2 Ringen gebogen und verlötet wird
ich meine, die Stunde Fahrt hin und zurück zu Fa. rauschegger lohnt sich
tatze-1
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tatze-1

 ·  #11
das nenn ich mal ein konkretes Konzept. Nicht schlecht.
tatze-1
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tatze-1

 ·  #12
Zitat geschrieben von Tilo

ich meine, die Stunde Fahrt hin und zurück zu Fa. rauschegger lohnt sich

Stimmt. Die Reise in die Oberpfalz hätte auf jeden Fall länger gedauert.
Tilo
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Tilo

 ·  #13
ums thematisch deutlich abzugrenzen:
folgendes gilt nur, wenn IST fugenlos ist
bei so wenig Unterschied von Ist zu Soll würde ich den Herrenring erstmal engerdrücken bis etwas unter sollmaß
dabei wird er minimal dicker und breiter
dann mit flacher walze größerwalzen, dabei wird er dünner und breiter und flacher
dann mit der neuen schwächeren Rundung auf Endgröße, wobei das Profil etwas breiter sein muß, als geplant soll, denn die kante ist dünn und es muß ja eine gewisse Seitenfläche gefeilt oder gedreht werden
dann hätte er das gewünschte SOLLprofil und wäre letztlich aber etwas dünner als der nur engergemachte Damenring

man müßte halt vor dem seitlichen befeilen/Abdrehen entscheiden, ob der Ring noch dick genug ist oder etwas dicker sein soll, was bedeutet: mindestens den einen Ring mit Materialzugabe (gleichfarbiges 333)einzuschmelzen bzw. beide mit FG oder 333, wenns halt genau gleiche Mischung für beide Ringe sein soll

warum der Rotationskokillenguss nicht verbreitet ist, hatte ich schon erklärt: ist nicht kaufbar
und Altgold"verwurstung" wurde und wird von vielen Kollegen aus vielerlei mehr oder weniger nachvollziehbaren gründen halt eh nicht gerne gemacht

PS: endlich mal jemand mit klarer Artikulation und Verständnis, das über 240 twitterzeichen hinausgeht ;-)
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #14
Tilo
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Tilo

 ·  #15
also einschmelzen komplett
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