Sorry, konnte erst jetzt darauf antworten, plage mich mit Kopfschmezen rum.
Zitat geschrieben von Mario Sarto"]
[quote="Sparkle
Ich finde den Hype um die Speziallegierungen etwas übertrieben.
Zitat geschrieben von Mario Sarto
Gewisse Legierungen werden von der Industrie (Gießbarkeit, mech. Eigenschaften z. B. beim Drehen etc.) sehr geschätzt. Wenn jemand etwas neues - in der genannten Richtung - entwickelt, was den Herstellungsprozess verbessert/vereinfacht oder verspricht, den Gewinn zu steigern, dann dürfte dies die Industrie sehr erfreuen.
Zustimmung. Dieser Umstand steckt ja drin in: "Ist immer eine Frage, wie und wer das verarbeitet und welchen Zweck das Metall erfüllen soll." Ob Werkstattbereich oder industriell: jeder Zweig bevorzugt die Materialien, die für seine Ausstattung und Kenntnisse und idealerweise(!) mit den Kundenwünschen, am Besten geeignet/vereinbar sind und alle haben sie Pros und Contras.
Ich finds nur übertrieben, wenn die Industrie daraus eine Art "Raketentechnik-Image" aufbaut. Sei ja legitim! Aber dessen sollte man sich bei solcher Werbung einfach nur bewusst sein!
Nichts weiter wollte ich damit ausdrücken. Sicher ist es gut, zu optimieren.
Wenn der Kunde also das Allerbestmögliche an Härte und "Weiß" vereint haben will, ähnlich wie einen Ferrari in Sonderedition statt das gleich aussehende Modell, das 50 km/h langsamer fährt und das im Bereich oberhalb von 300 km/h!!, ist das O.K.
Völlig in Ordnung, wenn dieser Wunsch nur in ganz wenigen Werkstätten und/oder der Industrie mit teurem Technik-Maschinenpark erfüllbar ist und das Know-How stelle ich nicht in Abrede. Das ist eine Frage von Anspruch und Ausgabebereitschaft für dieses Extra an Exklusivität on top und wenn der Kunde das gerne möchte und bezahlt, ist alles topp und jeder ist zufrieden. Das will ich gar nicht kritisieren. Luxus fühlt sich schön an und guter Schmuck ist Luxus
Ich wollte nicht allzu philosophisch werden. Sowas ist bei kleinen Unterschieden innerhalb einer Oberklasse gewiss eine Frage von Understatement! Mit Platin ist man schon in einer ganz edlen Liga. Und es geht noch edler z.B. mit PtIr. Das finde ich schon viel sinnvoller als wenn Wolfram, Mangan, Cobalt und andere (Un)Edelmetalle eingebaut werden.
Zitat geschrieben von Sparkle
Irgendwo las ich gestern, Platin-Kupfer sei "unbefriedigend".
Zitat geschrieben von Mario Sarto
Das unterschreibe ich bei Trauringen voll und ganz. Warum legieren wir denn sonst? Für Treibarbeiten ist das Zeug doch klasse ...
Süß
Einerseits gebe ich Dir Recht, andererseits sträubt sich da einiges bei mir weil das etwas polemisch klingt als handele es sich dabei um Butter
Zitat geschrieben von Sparkle
Eheringe sind natürlich täglichen Belastungen ausgesetzt und sollten schon eine gewisse Härte haben.
Zitat geschrieben von Mario Sarto
Genau, da ist Platin Kupfer nicht die beste Lösung. 160 HB zu 310 HB, dass ist schon eine Hausnummer.
Nicht die beste Lösung, bin ich einig mit Dir.
Aber: In Anbetracht der sonstigen Härte üblicher und lang bewährter Werkstatt-Goldlegierungen, auch nichts Schlechtes. 160 finde ich jetzt wirklich nicht "weich". Man denkt ja als Laie bei weich, daß es leicht verbiegt, deformiert, instabil oder untragbar sei. Dem ist einfach nicht so. Tragbar ist es absolut. Sonst wären bewährte 750er Gelbgoldlegierung mit Härten unter 200 auch unbefriedigend. Sind sie das? Ich sage nein. Das kann ich einfach nicht bestätigen. Kommt ja auf die Bearbeitung und Steigerung der Härten dabei auch noch an. Und wie der Träger damit umgeht...
Sicherlich ist Platin Kupfer nicht das Härteste - aber 310 HB, erachte ich als einen Extremwert als Vergleich, der alles in den Schatten stellt. So argumentiert, wäre alles Weichere doch Schrott und das kann ich so nicht stehen lassen. Sonst wären nicht so viele Leute absolut zufrieden mit ihren Platin Ringen.
Zitat geschrieben von Sparkle
Aber wenn Steine gewünscht werden, ist das kontraproduktiv wenn das Plus an Härte wiederum das Fassen verteuert oder kaum möglich macht.
Zitat geschrieben von Mario Sarto
Das verstehe ich nicht. Wer fassen kann, dem ist es mit den heutigen Methoden schnuppe, ob es weiches Platin Kupfer oder etwas härteres Platin Wolfram ist.
Das habe ich so gar nicht gemeint. Richtig!
Schmelzintervall °C, /Härte HV geglüht, kalt verformt 20% 40% 60% / Dichte g/cm3
950/- Pt/W, weiß, 1840 – 1860, 150, 175 195 220 / 21,0
960/- Pt/Cu weiß, 1730 – 1745, 100 145 170 185 / 20,3
Die Unterschiede der beiden sind, bis auf geglüht und nicht weiter verformt, ziemlich überschaubar. Damit sollte man klar kommen.
Ich bezog mich auf Sonderfälle Härten und wenn Du z.B. 310 HB anführst, genau darauf. Oder beim Riverplatin: 225-250 HV ist auch schon sauhart aber im Vergleich zu 310 erscheint das auch schon wieder (butter)weich. Was es nicht ist. Alles eine Frage, in welches Verhältnis man das setzt.
Wer das als sportliche Herausforderung sieht und das Werkzeug und die Kraft dafür hat, möge sich gerne damit messen und kann sich zu Recht als Spezialist bezeichnen und darf das auch gern betonen. Aber fairerweise sollte nicht so getan werden (was ich Dir damit jetzt nicht unterstelle) als sei alles andere daneben nix Gutes, um es mal überspitzt zu formulieren. Besser und teurer gehts immer und das hat auch Berechtigung wenn der Kunde das gerne so möchte. Natürlich unterbreitet man dem Kunden die beste Qualität, die für sein Geld zu bekommen ist.
Mich würde spaßeshalber auch interessieren, was so ein Ringpaar in Platin-River oder Platin-Iridium dann kosten würde.
Können wir uns einigen, daß die Empfehlung zu Platin Kupfer oder mit Wolfram keine schlechte Empfehlung ist und damit ein wunderbares, haltbares Schmuckstück für Jahrzehnte entstehen kann? Mit dem genannten Budget ist das vereinbar.
Wenn es etwas Mehr sein darf und soll, geht das natürlich auch und ich habe kein Problem damit, daß ich dieses Material nicht anbiete und Dich wärmstens empfehlen kann.
Ich denke, TE hat jetzt viele Antworten und Möglichkeiten und das Wissen, eine gute Entscheidung nach ihren/seinen Prioritäten treffen zu können.