Schmuck-Themen allgemein
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moissanite

 
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esther
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esther

 ·  #1
Hallo, Ihr alle!

Vor vielen Wochen habe ich im TV vom "Moissanite" gehört. Ist seine Lichtbrechung deutlich höher als beim Brillianten? Warum ist er so teuer, obwohl er in beliebiger Menge hergestellt werden kann wie Zirkonia? Was macht den Moissanite so anders oder interessanter?

Viele Grüße von

esther
kaa
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kaa

 ·  #2
Die Herstellungskosten sind bei synthetischen Moissaniten recht hoch. Und das besondere an ihm ist, dass er sich schwer von einem Diamanten unterscheiden lässt im ggs zu Zirkonia.
bobyg
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bobyg

 ·  #3
moissanit hat in der tat brechungsindex von 2.65 (diamant hat 2.42) und dispersion von 0.104 gegen 0.044 für diamant.
Schön aber synthetisch halt :)
esther
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esther

 ·  #4
hi, kaa und bobyg,

danke für Eure Antwort.

gruß


esther
Ekkehart
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Ekkehart

 ·  #5
Hallo Ester,

@Was macht den Moissanite so anders oder interessanter?

....noch mehr interessant ist , das er die Härte 9,5 ( Mohsche Härteskala) hat und auch die Wärmeleitfähigkeit dem Diamanten sehr ähnlich ist - d.H . mit einem " normalen" Diamanttester kann er nicht mehr identifiziert werden. - man braucht dazu ein Kombigerät Währmeleitfähigkeit und Lichtbrechnung.....

Bisher hatten die Steine einen leicht grünlichen Schimmer , ich kann aber nicht sagen ob die neuesten Creationen nun ganz weiß sind.


also aufpassen .... :?

Ekkehart
bobyg
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bobyg

 ·  #6
diese Mohshärte von 9.5 ist ziemlich fragwürdig :)
Die Knoophärte von diamant ist 5700-10400, von korund ist 2000. Moissanit hat 3000 was in Mohshärte "irgendwo" zwischen 8.5 und 9.25 liegt.
Siehe moissanit patent - http://v3.espacenet.com/origdo…=US5762896
Ekkehart
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Ekkehart

 ·  #7
na, Man(n) lernt ja nie aus... :?
Ulrich Wehpke
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Ulrich Wehpke

 ·  #8
Hallo Boobyg,

ich habe tatsächlich beim Europ. Patentamt nachgesehen. Allerdings sagt die Patentschrift etwas anderes aus, als in Deinem Beitrag zu lesen ist. In der Patentschrift ist die Härte des Moissaniten wie folgt benannt:

Die Var. 6H hat die Härte 9 (nach Mohs), Siliziumcarbid, Lichbrechung 2,69, Dichte 3,2
Die Var. 4H hat die Härte 9 (nach Mohs), Siliziumcarbid, Lichtbrechung 2,61, Dichte 3,2

Zum Vergleich:

Cubic Zirconia Härte 7,5, Lichtbrechung 1,98, Dichte 4,7
Korund Härte 9, Lichtbrechung 1,77, Dichte 3,9

An keiner Stelle ist also irgendwo etwas von einer Härte irgendwo" zwischen 8.5 und 9.25 genannt.

Mir ist ohnehin nicht ganz klar, warum hier mit den in der Edelsteinbranche vollkommen unüblichen Knoopshärten hantiert wird. Die Knoopshärte dient fast ausschließlich der Mikrohärtenmessung bei spröden Werkstoffen, wie Gläsern, Keramiken u.dgl. Im übrigen auch hierzu noch ein Hinweis:

Es ist unsinnig. Die Härte eines Diamanten nach Knoops ermitteln zu wollen. Noch unsinniger ist es, derartige Angaben zu machen. Zitat: “Die Knoophärte von diamant ist 5700-10400“ Der Diamant hat zwar Härteunterschiede, diese sind jedoch durch seine Kristallstruktur verursacht und werden den Messzwecken entsprechend, selbstverständlich berücksichtigt. Es ist also keineswegs so, dass es harte und weiche Diamanten gibt, sie haben alle (!) harte und weiche Seiten, je nach dem von welcher Seite man sie betrachtet. Für Messzwecke werden IMMER die Spitzen von Oktaedern verwendet, in entsprechend zugeschliffener Form. So ist der Eindruckdiamant nach Knoops wie folgt geschliffen: Verwendet wird ein Rhombus mit 130° Längskantenneigung und 172°30' für die Querkanten. Gemessen wird der Eindruck der Längskante, unter einem definierten Druck und einer definierten Zeit. Genaueres nachzulesen unter ISO 4545 und ISO 4516

Für das Verständnis der unterschiedlichen Härtezonen bei Diamanten, zitiere ich hier gern Professor Vollstädt:


<<... In den sieben in der hexakisokteaedrischen Kristallklasse möglichen einfachenFormen ist das Oktaeder die häufigste Wachstumsform der Diamantkristalle. Das lässt sich, wie auch die gute Spaltbarkeit der Diamantkristalle parallel zu den Oktaederflächen durch die analytische Bewertung der Bindungsvektoren aus der Kristallstruktur ableiten. Weitere Formen sind Hexaeder und Dodekaeder, meist auch in Kombination mit dem Oktaeder. Die Kristallflächen und -kanten sind oft gerundet, häufig durch lamellar oder stufenförmig angeordnete Vizinalflächen oder eine anderweitig strukturierte Oberfläche. Die Ursachen hierfür liegen wohl überwiegend in Lösungsvorgängen bei Änderungen der physikochemischen Zustandsbedingungen im Bildungsraum. Typisch dafür sind auf Oktaederflächen(mikroskopisch) oft sichtbare zahlreiche dreieckige Vertiefungen,
sogenannte Trigons, und gelegentliche rechteckige Vertiefungen, sogenannte
Rectangels, auf Dodekaederflächen. Diese Vertiefungen sind Ätzgrübchen an Austrittspunkten von Versetzungslinien. Ihre Umrisse zeigen die jeweilige Flächensyymetrie an, und ihre Häufigkeit gibt Hinweise auf die Intensität struktureller Defekte im Kristall durch plastische Deformation. Je nach Vorkommen machen sogenannte irregulär geformte Diamanten sowie z.T. polykristalline Aggregate einen höheren Anteil aus. Etwas besonderes stellen die plattig ausgebildeten Diamantkristalle, sogenannte Macles, dar, bei denen es sich um Zwillinge nach dem Spinellgesetz (Zwilling nach (111), Zwillingsebene paralleleiner Oktaederfläche) handelt. Eine sich parallel wiederholende Verzwilligung oder Stapelfehlordnungen nach diesem Gesetz machen die plattige Ausbildung und einen gelegentlichen dreieckigen Umriss dieser Kristalle verständlich.

Von den physikalischen Eigenschaften ist die enorme Härte als einzigartig hervorzuheben; man kennt bisher keinen härteren Stoff. Härte ist physikalisch am einfachsten als „Eindruckhärte” zu definieren, als „Widerstand gegen einen lokalen Eindruck”. In Praxis wird ein harter Indenter, je nach Methode eine Pyramidenspitze oder eine Kugel, auf die Oberfläche mit einer Last W gedrückt, wobei ein permanenter Eindruck mit einer umrissenen Fläche A erzeugt wird. Konventionell ist die Härte H = W/A. So ermittelte Werte für Würfelflächen von Diamanten liegen bei etwa 10 t mm-2 (zum Vergleich: Korund 2t mm-2, Kupfer 40 kg mm-2). Die Härte ist als Kristalleigenschaft grundsätzlich anisotrop (Härteanisotropie), d.h. richtungsabhängig unter Widerspiegelung der Symmetrie der Kristallklasse. Die Eindruckhärte, wie auch die für die Bearbeitung der Diamanten zu facettierten Schmucksteinen wichtigere Schleifhärte, sind auf verschiedenen Flächen Rhombendodekaeder und Oktaeder unterschiedlich und sind auf diesen Flächen auch noch in den verschiedenen Richtungen unterschiedlich. So ist z.B. der Schleifwiderstand auf einer Rhombendodekaederfläche in Richtung parallel der Längsachse der Fläche deutlich verschieden von der dazu senkrechten Richtung. Auf den Oktaederflächen sind dazu auch noch Richtung und Gegenrichtung unterschiedlich entsprechend der dreizähligen Flächensymetrie. Beim Schleifen mit Diamantpulver werden diese Härteunterschiede möglichst effektiv genutzt...>>


Entschuldige bitte die Richtigstellung, aber über diese Themen ist bereits derartig viel Falsches im Umlauf, dass ich meine, man sollte es dabei belassen. Nichts für Ungut!
Ulrich Wehpke
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Ulrich Wehpke

 ·  #9
Halloesther,

Bei den Zirkonias ist der Markt ganz einfach außer Kontrolle geraten, auch deshalb, weil Details über die Herstellungsweise durchgesickert sind. Bie dem Produkt Moissanit bemüht man sich bis jetzt erfolgreich, eine derartige Entwicklung zu vermeiden und die Preisentwicklung in der Hand zu behalten.

Im Gegensatz zum Diamanten ist der Moissanit 2-achsig, das heißt doppelbrechend. Wenn man in den Stein mit einer Lupe hineinschaut, fällt einem sofort der Unterschied auf. Der Diamant ist klar und direkt in seinen Facetten zu erkennen, der Moissanit hinterlässt einen verwaschenen, unscharfen Einduck beim Betrachter. Außerdem ist seine Farbzerstreuund deutlich höher als deim Diamanten. Hat man zwei Vergleichssteine, sieht man den Unterschied selbst mit unbewaffnetem Auge sofort: Der Diamant ist wesentlich härter im Ausdruck, der Moissanit ist weicher, wirkt eher wie ein echter Zirkon und ist auch viel bunter als ein Diamant. Untrügliches Unterscheidungsmerkmal: Der Zirkonia ist viel schwerer, er liegt mit seinen immerhin 4,7 g spez. Gew. im Vergleich zum Diamanten wie Blei in der Hand. Der Moissanit hingegen, ist im Vergleich zum Diamanten etwas leichter, denn mit seinen 3,52 g/cm³ kann er mit diesem nicht ganz mithalten (3,2 gramm/cm³). Noch ein wichtiges Erkennungsmerkmal: Der Moissanit ist im UV-Spektrum vollkommen schwarz, d.h. er lässt kein UV-Licht durch. Die aus dieser Basis funktionierenden Testgeräte sind die billigsten und die zuverlässigsten.

Der optische Unterschied zwischen Moissanit uns Zirkonia rechtfertigt den sehr erheblichen Preisunterschien auf keine Weise. Ein erstklassig geschliffener, sauberer Zirkonia, ist für einen Laien nicht von einem Diamanten zu unterscheiden, genau so wenig wie ein Moissanit. Nur dass dieser das Zifgache kostet! :-)
esther
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esther

 ·  #10
Danke, Ulrich!

Du hast recht, ich finde Moissanite auch zu teuer. Mit meinen Zirkonias bin ich auch sehr zufrieden, und wenn ich einen davon beim Fassen schädige, heule ich nicht so laut wie beim Moissanite. Einen orangefarbenen Zirkonia habe ich neulich in einen Silberring gearbeitet und es war das erste Mal, daß ich einen Stein mit "heftiger" Farbe genommen habe; sonst bin ich mehr für "Ton in Ton". Aber in diesem Ring ist er das beste, was ich habe.

Na ja; demnächst werde ich mich trauen, ein paar Bilder von meinen "Lieblingen" dem Forum zu zeigen. Die wahren Könner werden dann wahrscheinlich aufjaulen, aber das nehm ich gerne in Kauf. So lang es außer mir auch nur drei andere Menschen gibt, die meinen Schmuck schön finden, kann er so schlecht nicht sein.

Gruß von

esther
bobyg
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bobyg

 ·  #11
@Ulrich - in dem von mir zitierten link steht 8.5-9.25.
Mohshärte wird nie bestimmt, es wird knoop oder brinell oder was auch immer verwendet und man "approximiert" aus diesem wert eine mohshärte.
Das ist das originallpatent von C& C - was in europ. patentamt steht, weiss ich auch nicht.

bzgl knoophärte von diamanten - ich wollte nicht allzutief in die kristallographie eingreifen :) - nichts für ungut, aber SiC hat im besten fall eine härte von 9.25 (vermutlich eher darunter, was ihn wieder ein stück richtung CZ bewegt) und nicht 9.5, wie oft angepriesen - das wollte ich nur klarstellen
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #12
Bevor es hier noch schräger wird, SiC ist in Mohshärte, das ist eine Ritzhärtebestimmung, härter als Saphir, der ist definiert als Härte 9 und damit ist er weit von Zirkonia entfernt.
Das was in der Patentschrift steht, habe ich auch gelesen und eher mit Kopfschütteln quittiert.
Die Mohshärteskala ist keine Skala die eine Extrapolation verträgt, denn die Härteunterscheide zwischen den einzelnen aufeinanderfolgenden Härtegraden sind sehr unterschiedlich.
Es ist ein altes Maß aus den Anfängen der Naturwissenschaften und wir sind inzwischen feinere und genauere Angaben in anderen Bereichen gewöhnt.
Bei der Mohshärteskala sind daher Angaben mit Kommas reine Schätz- und Näherungswerte, die nicht unbedingt wissenschaftlich belastbar sind.
Ulrich Wehpke
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Ulrich Wehpke

 ·  #13
Hallo Heinrich,

ganz recht, so kenne ich es auch. Um für Klarheit zu sorgen, habe ich den betreffenden Teil mit den Härteangaben aus der Patentschrift auskopiert. Dort ist lediglich von einer Härte 9 nach Mohs die Rede. Immerhin beanspruchen die Patentinhaber also nur die Härte 9. Dass ihnen andere Stellen mehr zuordnen, scheint mir mehr eine "verkaufsördernde Maßnahme" zu sein. :)
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bobyg
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bobyg

 ·  #14
Geb euch natürlich recht. Übrigens die kopierte tabelle ist nicht ganz korrekt - CZ hat eine mohshärte über 8 wenn ich mich nicht irre.
Ulrich Wehpke
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Ulrich Wehpke

 ·  #15
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