"Können Sie mir ein Objekt aus Stein schleifen mit kreisförmiger Grundfläche, die Höhe wie der Durchmesser und auf zwei Seiten von der Grundfläche außen nach oben abgeschrägt, so dass sich 2 Dreiecke und zwei Rechtecke in der Draufsicht ergeben. Ugefähr 50-60 mm hoch, nicht schwarz oder weiß. Was kostet das und ich brauche 5 Stück".
Nach einigem Überlegen kam ich darauf, dass das Ding keilförmig aussehen musste und man von einem Würfel ausgehen konnte. Einen Würfel zu sägen, aufzukitten, säulenförmig zu schleifen und dann noch die zwei Seitenflächen anzuschleifen - das konnte nicht allzu problematisch sein. Die Größe mit 50 -60 mm war mir etwas zu umständlich und ich handelte auf ca 35 mm herunter und kalkulierte eine Arbeitszeit von 2 bis 2,5 Stunden pro Stück. Da hatte ich mich ganz gründlich verkalkuliert.
Zunächst zeichnete ich mit GEMCAD das Objekt, damit ich den Winkel wusste, mit dem die Seitenflächen geschliffen werden mussten. Jetzt konnte ich auch eine Schablone ausschneiden, mit deren Hilfe ich Sägeschnitte sparen und das Material leichter ausnützen konnte. Sodalith war geplant. Zunächst wurden zwei Dreiecke ausgeschnitten mit etwas Zugabe, denn ich kann nur mit Augenmaß und "Handzwinge" sägen. Beim Aufkitten merkte ich dann erst mal so richtig, was für Brocken ich da auf den Dopps hatte. Das Rundschleifen dauerte, denn ich konnte keine grobe Scheibe verwenden - Sodalith ist spröde und die Kanten spritzten davon. Das war besonders beim Schleifen der Seiten problematisch. Bei den feinen Scheiben brauchte es ziemlich Druck, damit was abging. Beim Polieren war das noch heftiger und es machte Knack und der halbe Stein war weggebrochen. Der zweite Stein hielt nicht mal bis zum Polieren durch.
Ich besprach das Problem mit dem Kunden und wir einigten uns auf Nephritjade und 4 Steine. Damit war das Schleifen kein Problem und ging auch zügig voran. Aber das Polieren! Das Zeug hinterschleift und nimmt auf Filz oder Leder keinen Spiegelglanz an. Der Glanz stellte sich auf der Zinkscheibe mit Diamant ein. Das Problem war nur, dass Feinschleifscheibe und Polierscheibe nicht mehr 100% plan waren. Also musste ich beide Scheiben aufeinander einschleifen bzw polieren. Das war echt mühsam, anstrengend und hat einiges an Diamant verbraucht. Aber es hat geklappt. Die "Schneide" des Objektes ist so scharf, dass ich mir beim Polieren in die Hand geschnitten habe. Einen Spiegelglanz habe ich auch bekommen, wie man an den Spiegelungen auf den Bildern sehen kann.
Die Arbeitstunden habe ich nicht mehr gezählt. Ein Facettenstein mit 150 Facetten wäre schneller fertig geworden. Das buche ich unter Lehrgeld.
uhu
Nach einigem Überlegen kam ich darauf, dass das Ding keilförmig aussehen musste und man von einem Würfel ausgehen konnte. Einen Würfel zu sägen, aufzukitten, säulenförmig zu schleifen und dann noch die zwei Seitenflächen anzuschleifen - das konnte nicht allzu problematisch sein. Die Größe mit 50 -60 mm war mir etwas zu umständlich und ich handelte auf ca 35 mm herunter und kalkulierte eine Arbeitszeit von 2 bis 2,5 Stunden pro Stück. Da hatte ich mich ganz gründlich verkalkuliert.
Zunächst zeichnete ich mit GEMCAD das Objekt, damit ich den Winkel wusste, mit dem die Seitenflächen geschliffen werden mussten. Jetzt konnte ich auch eine Schablone ausschneiden, mit deren Hilfe ich Sägeschnitte sparen und das Material leichter ausnützen konnte. Sodalith war geplant. Zunächst wurden zwei Dreiecke ausgeschnitten mit etwas Zugabe, denn ich kann nur mit Augenmaß und "Handzwinge" sägen. Beim Aufkitten merkte ich dann erst mal so richtig, was für Brocken ich da auf den Dopps hatte. Das Rundschleifen dauerte, denn ich konnte keine grobe Scheibe verwenden - Sodalith ist spröde und die Kanten spritzten davon. Das war besonders beim Schleifen der Seiten problematisch. Bei den feinen Scheiben brauchte es ziemlich Druck, damit was abging. Beim Polieren war das noch heftiger und es machte Knack und der halbe Stein war weggebrochen. Der zweite Stein hielt nicht mal bis zum Polieren durch.
Ich besprach das Problem mit dem Kunden und wir einigten uns auf Nephritjade und 4 Steine. Damit war das Schleifen kein Problem und ging auch zügig voran. Aber das Polieren! Das Zeug hinterschleift und nimmt auf Filz oder Leder keinen Spiegelglanz an. Der Glanz stellte sich auf der Zinkscheibe mit Diamant ein. Das Problem war nur, dass Feinschleifscheibe und Polierscheibe nicht mehr 100% plan waren. Also musste ich beide Scheiben aufeinander einschleifen bzw polieren. Das war echt mühsam, anstrengend und hat einiges an Diamant verbraucht. Aber es hat geklappt. Die "Schneide" des Objektes ist so scharf, dass ich mir beim Polieren in die Hand geschnitten habe. Einen Spiegelglanz habe ich auch bekommen, wie man an den Spiegelungen auf den Bildern sehen kann.
Die Arbeitstunden habe ich nicht mehr gezählt. Ein Facettenstein mit 150 Facetten wäre schneller fertig geworden. Das buche ich unter Lehrgeld.
uhu