Goldschmiedeforum
Sie befinden sich im Benutzerbereich unseres Forums.

Welches erschwingliche Metall ist geeignet für eine Emaillearbeit ?

 
Silberfrau
PostRank 11 / 11
Avatar
Beiträge: 20480
Dabei seit: 07 / 2011

Silberfrau

 ·  #61
Also ich arbeite mit Feinsilber-Clay, da drücke ich mich elegant um die ganze Problematik. Ist jetzt nur im Hochsommer nicht so prickelnd. Wegen des Brennofens.
tatze-1
PostRank 11 / 11
Avatar
Beiträge: 21625
Dabei seit: 01 / 2009

tatze-1

 ·  #62
Bäcker backen trotz der Hitze Brot und Brötchen.
Nicoletta
PostRank 3 / 11
Avatar
Beiträge: 27
Dabei seit: 01 / 2012

Nicoletta

 ·  #63
Jetzt wird es ja langsam wieder kühler. Bei 30°C braucht man nicht noch ein paar Grade mehr im Raum.
Für Clay habe ich wohl nicht so die Geduld. In Silber habe ich ein Teil gemacht. Der Rest ist eingetrocknet. War auch nur eine kleine Menge.
Dann habe ich noch Bronzeclay. Da wollte ich Fassungen für am Brenner gedrehte Glasperlen machen. Leider ist mir der Clay beim Arbeiten eingetrocknet. Vielleicht hätte ich in zwischendurch mehr anfeuchten sollen. Oder ich bin zu langsam. Jedenfalls war ich ziemlich griffig, nachdem ich ein trockenen Klumpen produziert habe.
Silberfrau
PostRank 11 / 11
Avatar
Beiträge: 20480
Dabei seit: 07 / 2011

Silberfrau

 ·  #64
Auch das spricht gegen das Arbeiten im Sommer.

Klar, Anke, die Bäcker, die sitzen aber nicht neben dem Ofen.
Erinnert mich an meinen Ferienjob in der Siemenskantine: Durchlaufspülmaschine hinten ausräumen. War auch nicht so prickelnd.
pontikaki2310
PostRank 11 / 11
Avatar
Beiträge: 8057
Dabei seit: 08 / 2012

pontikaki2310

 ·  #65
Zitat geschrieben von Silberfrau


Silber kann man nicht "tatsächlich" (hähä, gut) schweißen weil es eine zu hohe Wärmeleitfähigkeit besitzt.



Also, ich hab schon des öfteren Feinsilber und auch Sterlingsilber
geschweißt. Auf sehr dickwandiges, zuvor geschmortes Sterling-Blech
habe ich 18er Goldronden- und Dreiecke aufgeschweißt - s. Brosche
Nebra unten. Ich erhitze von oben bis die Silberoberfläche anfängt
zu spiegeln und stupfe dann die aufgelegten Teilchen noch zusätzlich
mit dem "Gottesfinger" fest.
Bei den Korallenast-Nachbildungen hab ich dicke geschmorte Sterling-
drähte auf der Kohle mit danebengelegten Bröckchen und Kügelchen
verschweißt - s. unten Donna
Beim Anhänger Fee hab ich Feinsilberschnipsel in ner Kohle-Kuhle
erstmal zu nuggetartigen Elementen zusammengeschmolzen - diese
dann auf glatter Kohle arrangiert und aneinandergeschweißt.
Wenn die Berührungen zu knapp schienen hab ich kleine Kügelchen
zum verbinden an die Stellen bugsiert. Dann hab ich die Anhängerform
hinten gut in Einbettmasse gedrückt und vorne dann die 18er Gold-
kugeln aufgeschweißt......... geht doch;-)
Anhänge an diesem Beitrag
Welches erschwingliche Metall ist geeignet für eine Emaillearbeit ?
Welches erschwingliche Metall ist geeignet für eine Emaillearbeit ?
Welches erschwingliche Metall ist geeignet für eine Emaillearbeit ?
Silberfrau
PostRank 11 / 11
Avatar
Beiträge: 20480
Dabei seit: 07 / 2011

Silberfrau

 ·  #66
Ja, schmoren kenn ich auch, oder neudeutsch reticulieren. Ich meinte aber "kontrolliert" hier als Rahmen für Emailarbeiten, die sollen ja genau so aussehen, wie sie aussehen sollen. Du brauchst schon konstante Kantenhöhe und so.
Pam East kombiniert hier Feinsilberclay mit klassischem Cloisonné, was so in etwa meine Richtung werden sollte.
https://www.google.com/url?sa=…AdAAAAABAD
Edmund
PostRank 7 / 11
Avatar
Beiträge: 229
Dabei seit: 05 / 2006

Edmund

 ·  #67
Habe ich gar nicht gemerkt, dass es hier so munter weitergeht.

Ja, ja, mit Schweißen und Löten kommen sogar Fachleute oft ins schleudern. Selbst in Fachbüchern. Und Fehler werden, wie Heinrich schrieb, im nächsten "modernen" Buch, fort- oder besser nach/abgeschrieben.
Zum Löten vor dem Emaillieren.
Ich habe meine Emailwerkstücke komplett, einschließlich Haken und Böckchen oder Anhängerösen aus Feinsilber gemacht. Alle Lötungen, Rahmen zusammen und auf die Grundplatte, sowie Furnituren usw. habe ich mit 925er Silber und Flussmittel gelötet. Solche Lötungen halten Emailtemperaturen von ca. 800 Grad C spielend aus. Mir jedenfalls ist nie eine 925er Lötung beim emaillieren aufgegangen. (Löten mit 925er Silber wird auch oft fälschlich als Schweißen bezeichnet!!)

Zur Kontaktlötung. Das in USA angepriesene Blue solder (erhältlich auch via Amazon) basiert auf dem gleichen Effekt wie die Granulation. Prof. Elisabeth Treskow + gilt wohl als die Wiederentdeckerin des verloren gegangenen Granulationsgeheimnisses. In einer GZ aus den 1950iger Jahren beschrieb Sie, dass das früher verwendete „Granulier-Lötwasser“ aus Fischleim und Malachit- oder Crysokollpulver (beides Kupfermineralien) bestand. M. E. Dürften aber auch andere Leime und Kupfersalze/Kupfermineralien funktionieren. Wichtig ist neben dem Kupfersalz ein organisches Material, in alten Rezepten wohl der Fischleim (Fischleim stinkt gräßlich!!) aber ich denke andere organische Kleber wie z. B. Zellulosekleber z. B Tapetenkleister sollten auch funzen. Ein Rezept ist mir leider noch nicht untergekommen.
Das organische Material reduziert bei der Erhitzung zumindest einen geringen Teil des Kupfersalzes. Dieses metallische Kupfer verbindet sich mit dem Feinsilber und setzt so dessen Schmelzpunkt partiell herab. Da die Cu-Menge aber äußerst gering ist, erfolgt diese Legierung nur hauchdünn an der Oberfläche sowohl der Granalien als auch des Grundmaterials. Deshalb sinken die Kugeln nicht in den Untergrund ein und es sieht aus, als ob die Kügelchen absolut rund und ohne jede Abflachung oder Einsinkmulden auf der Oberfläche aufliegen.

Hier : http://www.goldleim.de/
befasst sich m W. ein Laie mit alten Goldschmiede- und Emailtechniken. Ich meine er bietet SEIN Granulations-Lötmittel unter dem Begriff „Goldleim“ an.

Hallo Heinrich, erinnerst Du noch welches tr. Hellblau du unter tr. Rot auf Silber verwendet hast? Mitte September bekomme ich Besuch von einer Goldschmiedegesellin, die mit einer Emailarbeit Probleme hat. Da ich wegen körperlicher/gesundheitlicher Einschränkung nicht mehr selbst emaillieren kann, wäre das eine Gelegenheit deinen Trick auszuprobieren. Ich habe immer ein hervorragendes, leicht bläuliches Silberfondant von Soyer-enamel verwendet. Das hatte aber den Nachteil, dass es das dunkle Rubinrot von Schauer etwas „verwässerte“. Wenn Du Dich nicht erinnerst, wühle aber bitte nicht in alten Unterlagen. Das ist meine Frage nicht wert!

Noch zum Email: Die Dominikanerin Lioba Munz habe ich persönlich kennengelernt. Ich durfte sogar, natürlich nur mit zusätzlicher "Anstandsnonne" Lioba Munz in ihrer Werkstatt besuchen. Es gibt über ihre Arbeiten einige Bücher. Vielleicht über Amazon Marketplace oder dem Zentralverzeichnis antiquarischer Bücher . http://www.zvab.com sicher aber über die Fernleihe ihrer Bibliothek zu bekommen. Lohnt sich m. E. unbedingt!

In D gibt es, m. W. außer Angelika Simon Rössler, und in der Kunsthochschule Burg Giebichenstein Cornelia Weihe ?? keine Fachfrau/mann der Email unterrichtet. Im Ausland z. B. USA, GB, Spanien, Niederlande, Ungarn, ( in Ungarn sogar jährliche Symposien über einen längeren Zeitraum) Japan, Australien und einige andere sehr wohl. Ein Blick in das amerikanische Forum "Grains of Glass" oder eine Anfrage bei der amerikanischen Emaivereinigung "The Enamelist Society" kann hier bei Bedarf weiterhelfen.
Silberfrau
PostRank 11 / 11
Avatar
Beiträge: 20480
Dabei seit: 07 / 2011

Silberfrau

 ·  #68
Edmund, wann kommt denn deine Praktikantin genau? Unter dem Vorwand, dir zur Hand zu gehen, könnte ich etwas Werkstattspionage betreiben. O-)
Heinrich Butschal
Moderator
Avatar
Beiträge: 34012
Dabei seit: 07 / 2005

Heinrich Butschal

 ·  #69
Hallo Edmund, ich bin noch in der Werkstatt und wollte nach dem Aufräumen gerade gehen. Vor ein paar Tagen habe ich etwas verzweifelt gesucht und daher wusste ich gleich in welcher Schublade die Emaille sind. Ich kann mich erinnern dass diese Brocken in fingerdicken Röhrchen von EFCO verkauft wurden.
Anhänge an diesem Beitrag
Welches erschwingliche Metall ist geeignet für eine Emaillearbeit ?
Silberfrau
PostRank 11 / 11
Avatar
Beiträge: 20480
Dabei seit: 07 / 2011

Silberfrau

 ·  #70
Leider taugen die meisten der neuen bleifreien Efco Farben nicht mehr.
Ingo Richter
PostRank 11 / 11
Avatar
Beiträge: 2725
Dabei seit: 10 / 2010

Ingo Richter

 ·  #71
Zitat geschrieben von pontikaki2310

Zitat geschrieben von Silberfrau


Silber kann man nicht "tatsächlich" (hähä, gut) schweißen weil es eine zu hohe Wärmeleitfähigkeit besitzt.



Also, ich hab schon des öfteren Feinsilber und auch Sterlingsilber
geschweißt. Auf sehr dickwandiges, zuvor geschmortes Sterling-Blech
habe ich 18er Goldronden- und Dreiecke aufgeschweißt - s. Brosche
Nebra unten. Ich erhitze von oben bis die Silberoberfläche anfängt
zu spiegeln und stupfe dann die aufgelegten Teilchen noch zusätzlich
mit dem "Gottesfinger" fest.
Bei den Korallenast-Nachbildungen hab ich dicke geschmorte Sterling-
drähte auf der Kohle mit danebengelegten Bröckchen und Kügelchen
verschweißt - s. unten Donna
Beim Anhänger Fee hab ich Feinsilberschnipsel in ner Kohle-Kuhle
erstmal zu nuggetartigen Elementen zusammengeschmolzen - diese
dann auf glatter Kohle arrangiert und aneinandergeschweißt.
Wenn die Berührungen zu knapp schienen hab ich kleine Kügelchen
zum verbinden an die Stellen bugsiert. Dann hab ich die Anhängerform
hinten gut in Einbettmasse gedrückt und vorne dann die 18er Gold-
kugeln aufgeschweißt......... geht doch;-)


Wau, wau, WAU - was für g**** Teile !!!

Insbesondere die Interpretation der Nebra - Scheibe gefällt mir ausgesprochen gut.
Edmund
PostRank 7 / 11
Avatar
Beiträge: 229
Dabei seit: 05 / 2006

Edmund

 ·  #72
Nochmal zum Schweißen
An sich ist schweißen und löten leicht zu unterscheiden. Schweißverbindungen lassen sich ohne Zerstörung des Werkstücks (Trennschleifen, Sägen, Laserschneider, Wasserschneider, Schweißbrenner) nicht wieder lösen
Lötverbindungen lassen sich, zerstörungsfrei durch Hitze wieder lösen.
Hier noch der Begriff wie Frau Wiki und die alte Dame DIN das Schweißen definieren.
Unter Schweißen versteht man gemäß EN 14610[1] und DIN 1910-100[2] „das unlösbare Verbinden von Bauteilen unter Anwendung von Wärme und/oder Druck, mit oder ohne Schweißzusatzwerkstoffe“.

Ist eigentlich ziemlich eindeutig. Es heißt auch . "Kupfer läßt sich nicht schweißen". Die einzige deutsche, aus Düsseldorf stammende Kupferschmiediemeisterin hat mir vor vielen Jahren gezeigt, dass Cu-schweißen doch geht. Meine Versuche gingen aber alle in die Hose, da der Schmelzpunkt von Cu urplötzlich, fast ohne Übergang vom Festen zur Schmelze, auftritt. Und ehe man den Schweißdraht an das Werkstück heran geführt hat, hat man schon eine Zentimeter breite Spalte zwischen den zu verbindenden Teilen erschmolzen.
Heinrich, vielen Dank für den Hinweis. Ich werde es dann mal mit meinem Soyer Email versuchen. Sowas macht mir Spass.
Reni, die bleihaltigen EFCO Emails kamen, soweit ich weiß, aus östereichischer (Schauer?) oder dt. Produktion.
An den bleifreien E's haben sich viele kleine Firmen/Manufakturen versucht und das nicht immer erfolgreich. Selbst der absolute Marktführer in bleifreien E's hat zwar die meisteen transparenten E's sehr gut hin bekommen, aber bei den opaken fehlt immer noch der Glanz und manche Farben wie z. B. ein Signalrot, ein leuchtendes Grün oder Gelb scheinen einfach nicht zu funzen. Man muß sich die op. Farben verschiedener Hersteller ansehen um sich die schönsten Farben herauszusuchen.
Ein großer Nachteil der bleifreien E's ist der deutlich höhere Schmelzpunkt gegenüber den bleihaltigen. Und, die meisten Profis arbeiten aber nach wie vor mit den bleihaltigen E's.
Wann mein "Stift" kommt steht noch nicht fest. Wir haben Zuruf vereinbart. Aber ich frage nochmal nach.
Nicoletta
PostRank 3 / 11
Avatar
Beiträge: 27
Dabei seit: 01 / 2012

Nicoletta

 ·  #73
Ich habe die letzte Zeit einige Versuche mit löten und diesem Fusing liquid gemacht.
Da ich kein Kupferacetat kaufen und dann eventuell rumstehen haben wollte, habe ich welches mit Essigessenz und einem Kupferstreifen selbst gemacht.
Ein knapp 3cm rundes Teil mit Rahmen versucht zu verbinden. den Rahmen mit dem Fusing liquid eingepinselt, auf das Unterteil gelegt und von unten erhitzt. Das wurde leider nichts, das Drahtnetz auf dem Dreibein hat anscheinend sehr viel von der Hitze aufgenommen und ist teilweise angeschmolzen.

Dann habe ich 0,5 Blech und etwas kleiner formatig verwendet, den Rahmen nach unten und das Unterteil oben drauf. Die beiden Teile waren nicht gut genug verbunden, also habe ich sie umgedreht und nochmal erhitzt. Jetzt sind sie an den meisten Stellen gut verbunden, aber retikuliert. Hinten stört es mich nicht, ist halt ein Muster, das überemailliert wird. Vorne sieht es nicht so gut aus, da habe ich ein kleines Loch in den Rahmen geschmolzen.

Sterlingsilber zu nehmen, hat auch nicht gut funktioniert. Hab schließlich Emaillelot (Blechlot 790°C) genommen. Es hat gehalten. Bei den Ohrsteckern war es schwierig, da hatte ich viel Ausschuß. Teilweise ist das Lot weich geworden und der Stecker hat sich im Ofen zur Seite weg gebogen.
Ich habe ihn am Schluss wieder gerade gebogen. Er hält, aber er macht am Anlötpunkt eine kleine Biegung. Für die Ohrstecker habe ich bleifreie Emaille von Thompson und Efco verwendet.
Vielleicht ist es mit weicher Emaille (700-730°C) besser.
Silberfrau
PostRank 11 / 11
Avatar
Beiträge: 20480
Dabei seit: 07 / 2011

Silberfrau

 ·  #74
Du kannst das Feinsilber auch mit 800er Silber löten, haben wir auf der Goldschmiedeschule so gemacht. Zinken von alter Gabel.
Aus unserem Shop


Empfohlen von Kathrin
Schmuck
Uhren
Gewählte Zitate für Mehrfachzitierung:   0