Hier wie versprochen ein paar Bilder zu meinem vorherigen Beitrag
"Hahn": Das sichtbare Metall ist Tombak 90/10, Nech dem Bran geschliffen, poliert und mit einer SSEHR dünnen Wachsschicht versiegelt. Hängt seit ca. 30 Jahren in einem Wohnraum und wurde nie nachpoliert.
Rote Schale: transparentes Rubibrot der Firma Schauer direkct auf poliertem 90/10 Tombak. Leider sieht man das leuchtende Rot unur am oberen Schalenrand
Kreuz: Transparentes Rubinrot von Schauer auf Tombak 90/10. Der Zunder auf der Sichtseite wurde nach dem Gegenemailbrand nur leicht abgewischt. Die Sichtseite wurde vor dem Emailauftrag nicht geschliffen oder poliert. Die schwarz erscheinenden stellen sind Restzunder. Durch diese Technik wirkt die Emailfläche lebendiger.
Und an den ursprünglichen Fragesteller,
ehe Du ein, vielleicht mit viel Aufwand erstelltes Objekt emaillierst, solltest Du Dir einige Grundkenntnisse zum Email aneignen. Es ist nicht so, wie die Goldschmiedin, Emailleurin und Dozentin der KHS-Düsseldorf es einmal ironisch formuliert hat: „Streu etwas Email aufs Blech, schieb es in den Ofen und was herauskommt ist Kunst“.
Du solltest Dir schon vorher ein zwei gute Email-Lehrbücher anschaffen, diese studieren und einige praktische Erfahrungen sammeln, ehe Du Dich an eine aufwändige Arbeit begibst.
Empfehlen kann ich an Büchern:
1) Linda Darty: „The Art of Enamelling, Techniques, Projects, Inspirations“
2) Nuria Lopez Ribalta. „Enameling on Metal“
Beide erhältlich via Amazon.
Mit dt. Email-Büchern sieht es ganz schlecht aus. Im Buchhandel gibt es keine Emaillehrbücher mehr. Du kannst versuchen über das Zentralverzeichnis antiquarischer Bücher
http://www.zvab.de eines der älteren Bücher zu ergattern.
Ebenso schlecht sieht es mit gelernten oder studierten Emailfachleuten/experten in D aus. Emailliern wird zwar, im Rahmen der Goldschmiedeausbildung an
einigen Goldschmiede- und Glasfachschulen in einer Art Kurzlehrgang noch gelehrt, aber das ist erst die halbe Miete. Emaillieren wird m. W. Nur noch an der Burg Giebichenstein in Halle, mit Schwerpunkt „Künstlerisches Stahlemail“ gelehrt.
Deshalb ist es schlecht bestellt mit studierten Emailfachleuten. Das Fach „Kunsthandwerkliches Email“ mit Gesellen- oder Meisterprüfung wird in D seit etwa den 1970iger Jahren nicht mehr gelehrt. In D gibt es noch eine handvoll meist älterer Emailkünstler mit einer abgeschlossenen Prüfung. Hier ein paar Namen: Bettina Dittelmann, Barbara Lipp, Rolf Lindner, Uta Feiler, Armgard Stenzel, die letzten drei mit Ausbildung an der Burg Giebichenstein/Halle. In GB z. B. Alexandra Raphael, in Spanien Dr. Nuria Lopez Ribalta und die Brüder Francis und Andree Vilasis. Darüber hinaus haben ältere Gold- und Silberschmiede (60+) das Emaillieren noch gründlich gelernt.
Ich schreibe Dir so ausführlich weil ich aus Erfahrung weiß, das Leute ohne Emailvorkenntnisse meist an großen Projekten gescheitert sind und danach nie wieder Email angefasst haben. Und das finde ich ausgesprochen schade!!
Edmund
www.emailkunst.de