So klein habe ich noch nie geschliffen. Den Dop dafür müsste ich mir auch erst noch anfertigen.
Angenommen man würde das Loch ausmessen können und den Stein anhand des Maßes schleifen.
Wie wird der Stein dann eingefasst ? Wird die Fassung leicht geöffnet oder treibt man nur das Material an dem eingepassten Stein an ?
Ich habe mal probiert Spalten von 0,7 ' 0,8 ' 1 mm mit einem Messschieber auszumessen. Fazit: wenn der Messschieber neu ist, kann man ab 0,8 mm mit dem Innenmaß auf 5 hundertstel genau messen.
ihr habt mich mißverstanden;
klar bekommt man keinen trapezförmig eingeschliffenen Stein einstellig, sondern ich schrieb von Lagerware Karree
wenn da solche ein Krümel lagernd sind, dann wohl im Preisbereich bis 10,-
wie auch immer: wenn man sowas selbst hat und irgendwie anpaßt, dann ist ja gut
sextant: ja, die Fassung muß etwas geöffnet werden
aber normal macht man das bei 2 Punktfassungen hauptsächlich auf einer Seite, um nicht beide Seiten der Fassung dieser Strapaze, das material immer wieder hin-undherzuzerren, auszusetzen
die andere Seite nur etwas anheben, daß der Stein reingelegt werden kann
steinfroilein
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steinfroilein
18.06.2020 - 09:01 Uhr
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#18
Tipp: Ring zu Fischer einschicken; er hat von uns die Schleifereien und Lohnbetriebe genannt bekommen, bei denen wir einschleifen und umschleifen ließen. Fischer nimmt somit auch Umschleif- und Einschleifarbeiten vor.
Meist nimmt man gerade bei Rubin/Saphir/Smaragd als Rohling schon einen fertigen etwas größeren lagernden Stein gleicher Farbe und Qualität und schleift diesen um.
Wir haben mal einen kleinen Trapez/Baguette einschleifen lassen müssen, exakt auf Maß passend in eine Paveefassung und das Dingelchen kostete um die 200 €. Die Qualität war für den Preis aber damals auch mit ausschlaggebend. Mit 50-70 € wird man nur schwerlich hinkommen, Versand hin und her muß ja auch noch miteingerechnet werden.
Trapeze, lagernd, im einstelligen Bereich bei Rubin können nur minderer Qualität sein. Meiner Meinung nach ist wichtig, eher auf passende Farbe/Qualität zu schauen als auf "günstig". Man ärgert sich zum Schluß sonst nur.
Tilo
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Tilo
27.06.2020 - 22:20 Uhr
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#19
so
"Meister"werk vollbracht
leider war der fehlende Stein dann doch etwas größer als es zu meinen Schätzen paßte
1,05...1,2 auf 1,65
ich hatte neben noch kleineren 4 farblich und vom Funkeln her passende in etwa 1,15..1,2 im Quadrat
die ließen sich zwar ohne Beschleifen ins Loch legen, aber natürlich nicht fassen ohne daß beide Fassungsränder einen sichtbaren Knick zum Stein und nach unten bekommen hätten, wenns überhaupt gelänge
also blieben genau 2 Kandidaten mit etwa 1,65 im Quardat übrig: einer zu flach geschliffen und einer zu tief
weil sich der pummelige besser anfassen ließ, hab ich mit dem begonnen: mit Hängemotor und Diamanttrennscheibenstirnseite seitlich schmaler geschliffen
auf dem Vergleichsbild habe ich die entstandene Monsterrondiste mit Pfeilen markiert
nun von Länge und Breite zwar etwa passend, aber wegen dem tiefen Unterkörper und auch der senkrechten Seite bis weit unten keine Chance, den in den Knopf bzw. die Steinauflage zu bekommen oder die Steinauflage in der winzigen Lücke so viel tiefer zu stechen/justieren
also den anderen schmaler geschliffen
da war mit den Fingern zu wenig Anpreßdruck, denn es muß ja ein Spalt für die Trennscheibe bleiben, also passierte, was passieren mußte: der Stein wurde von der Trennscheibe angetrieben und sprang mir über Bande (Armbeuge) entgegen
aber wohin letztlich? im lauten Auslaufen des Hängemotors habe ich den natürlich nicht aufkommen gehört
nach dem Kehren des Umfelds hatte ich ihn wieder (wäre er aufs Werkbrett reflektiert worden, wäre die Suche zu aufwändig gewesen)
mit Fingern festhalten war also aussichtslos, deshalb ein Messingblech in Stärke der Endbreite genommen, kleine Kerbe reingefräst und Stein mit Sekundenkleber und Glasgranulat-Füllstoff aufgeklebt/ummantelt und mit Diamantfeile auf Breite gefeilt
nach 2x abdrücken, feststellen, daß am schmaleren Ende doch noch zu breit und wieder aufkleben dann wohl passend
aber: er war ja zu hell und zu flach mit großer Tafel, die nun über die gesamte Breite ging. d.h. man konnte glatt durchsehen, was zwischen den besser geschliffenen Steine ein "Fischauge"/"Fenster"ergab
da war es dann nur konsequent, daß ich ihn beim Reindrücken mit der Zange zerstört habe: ein Drittel platzte oben schräg ab und war nun als hellmatt reflektierende Bruchfläche zu sehn.......
also das Pummelchen mit der satten Farbe und etwas geringeren Transparenz genommen, mit der Tafel auf den "Dop" geklebt und fix mit der Diamantfeile einen 4 "Facetten"Unterkörper gefeilt
noch mit Schmirgelfeile ein wenig verbessert
und eingesetzt
wenn nicht ausgerechnet neben meinem Stein einer der hellsten oder gar der hellste des Knopfes sitzen würde, würde das noch weniger auffallen
(also wenn man danach sucht, denn den Knopf einfach so hingelegt/angelegt sind die Steine eh rundrum unterschiedlich funkelnd und ein paar dunklere dabei)
ich meine, es ist hier ein brauchbares Ergebnis entstanden
besser wärs nur mit viel mehr finanziellem Aufwand zu machen : beim Goldschmied Fassung leicht aufdehnen, zum Schleifer schicken und neuen Rubin einschleifen lassen, zum Goldschmied zum Fassen und dann zum Kunden zurück
ich habe den Punkt auf den Achat gemalt, wo mein Stein sitzt
PS: daß die Steinschleifer hier das Grausen packt, ist mir klar
hier galt: der zweck heiligt die Mittel, wenns finanziell nicht ausarten soll
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Alyss
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Alyss
27.06.2020 - 22:34 Uhr
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#20
Toll! Wenn ich mal eine Reparatur an einem antiken Stück habe, an das sich meine Goldschmiedin nicht ran traut, weiss ich jetzt, wen ich fragen kann.
Silberfrau
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Silberfrau
28.06.2020 - 02:11 Uhr
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#21
Kann man nicht meckern, aber heiliger Strohsack, das Gefummel! Wirkt wie Arbeit für Leute, die sonst kein Hobby haben.
MaJa
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MaJa
28.06.2020 - 06:41 Uhr
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#22
Ich bin sehr froh und dankbar, dass der Knopf repariert ist, auch wenn es etwas gewurschtelt ist. Bin gespannt, wie er in natura aussieht.