An einem riesigen Turmalin über 50 ct war eine Ecke beschädigt und sollte nachgeschliffen werden. Normalerweise kein Problem. Aber dieser Stein hatte mehrere tiefe, offene Risse, die fast durch den ganzen Stein zogen. Ohne Aufkitten war die Reparatur nicht sauber zu erledigen. Also "kalt" aufkitten. Meine Erfahrungen mit lösemittelhaltigen Klebern waren nicht gut. Also war Sekundenkleber das Mittel der Wahl. Aber dazu braucht man genau aufeinander passende, glatte Kittflächen. Einen passenden V-Dopp bestückte ich mit einem Kunstharzgranulat, das bei 30-40°C noch plastisch ist und drückte den Stein zur Abformung hinein. Nach dem Auskühlen ließ sich der Stein problemlos aus der Form nehmen und mit CA-Kleber schnell und sicher wieder einkleben. Das Schleifen und Polieren der Facetten war kein Problem, wenn auch die Nerven etwas blank lagen wegen der unvermeidlichen Erschütterungen. Wie bekam ich aber den Stein wieder vom Dopp herunter? Ich hielt den Stein zwischen den Fingern und erwärmte nur den Dopp mit einem Heißluftgebläse. Nach kurzer Zeit konnte ich den Stein lösen, ohne dass er warm geworden wäre. Die Reste des CA-Klebers konnte ich dann leicht mit Aceton entfernen. Auch das Kunstharz ist in Aceton quellbar und kann Schicht für Schicht abgetragen werden. Das ist aber eine recht mühsame Sauerei.