Je profilloser, farbloser, leistungsloser, flacher die Leute sind, um so stärker der Wunsch sich mit fremden Federn zu schmücken. Mittlerweile haben Markennamen den Platz einer eigenen Trophäe eingenommen. Man möchte "dazu" gehören, wozu auch immer, denn der Mensch ist ein Gruppenwesen. Man möchte Trophäen zeigen, denn der Mensch ist ein Jäger. Er jagt(e) in Gruppen. Man möchte zeigen dass man "wer" ist, dass man "dazu" gehört, denn der Mensch braucht Anerkennung, braucht seinen festen Platz in der sozialen Gemeinschaft.
Wen wundert es also, dass in unserer dekadenten und degenerierten Welt, käufliche "Markenartikel" (also "gefälschte Trophäen") die Funktion dieser, einstmals in einer Gesellschaft von Jägern, lebenswichtigen Dinge übernommen haben?
Und dass diese reißenden Absatz finden, dafür sorgt nun auch wieder der Mensch, denn er ist auch ein Sammler, der von Ängsten geplagt, nie genug bekommen kann. Je mehr er hat, je sicherer fühlt er sich, aber je ängstlicher befürchtet er auch den Verlust seiner Sicherheit. Und so schrappen sie und schrappen immer weiter. Schrappen als Selbstzweck, Schrappen statt Jagen. Der Mensch hat sich nur etwas verändert, hat Makeup aufgelegt.