Na ja, das war weniger Klugheit, sondern das Wissen des Lehrmädchen aus dem 3. Lehrjahr, dass es einen Riesenanschiss von der Chefin gibt, wenn so ein Mist nochmal passiert. Sie hatte nämlich einen nagelneuen Smaragdring im Ultraschall gereinigt und der sah nachher alles andere als gut aus. Wie genau, habe ich nicht mehr nachgefragt, es hieß nur lapidar "de isch ´blatzt" (auf Deutsch: Er ist in einzelne Teile zersprungen).
Ob das nun wirklich so stimmt und ob das überhaupt möglich ist, weiß ich allerdings nicht.
Heinrich Butschal
Moderator
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Heinrich Butschal
13.04.2020 - 12:08 Uhr
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#19
Ich nehme gerne dicke Öle die wenig austrocknen. Es gehen aber alle.
pontikaki2310
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pontikaki2310
13.04.2020 - 12:45 Uhr
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#20
Zitat geschrieben von Mhorgaine
"de isch ´blatzt"
Ich auch bald, wenn's mit dem Ostereier/hasen/braten-mümmeln
so weiter geht.........
Heinrich Butschal
Moderator
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Heinrich Butschal
13.04.2020 - 13:01 Uhr
·
#21
Perfekter wird es wenn der Stein gut ausgetrocknet wird und dann evakuiert und im Vakuum ins Öl gekippt wird. Die Kapillarkräfte übernehmen dann den Rest. Die verbleibenden Luftbläschen sind dann selbst im Mikroskop nicht mehr sichtbar.
Wenn man jedes Austrocknen vermeiden will, kann man das Gleiche mit einer auszuhärtenden Masse machen. Methylacrylat ist sehr dünnflüssig und dringt selbst in feinste Risse. Das Methylacrylat kann durch Wärme ausgehärtet werden. Hat bei mir in Trockentests (ohne Stein) nicht so gut funktioniert aber wenn ich einen UV Acrylat Polymerase-inhibitor (hatte ich gerade da) dazu gegeben habe, war es einfacher. Es gibt auch UV-Kleber, mit denen sollte das auch gehen, wenn man nicht alles selbst mischen will. Evakuieren, den Stein im Gefäß auf einem kleinen Drahtgitter, unten die Flüssigkeit gut vorgekühlt damit sie nicht aufkocht und dann, wenn das Vakuum gut erreicht ist, kippen damit der Stein in die Flüssigkeit reinfällt. Dann kann man die Luft wieder rein lassen und im dunklen übers Wochenende oder Nacht liegen lassen. Dann den Stein rausnehmen, abwischen, Mikroskopkontrolle und wenn für gut befunden mit UV Licht aushärten. Dann trocknet nie mehr Öl aus und die Füllung ist nur noch mit tagelangem Einlegen in Aceton oder schärferen Lösungsmitteln entfernbar.
Tilo
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Tilo
13.04.2020 - 13:10 Uhr
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#22
warum nicht ins öl legen und dann unter Vakuum? da könnte man sogar die Bläschen beim Entweichen sehn
Heinrich Butschal
Moderator
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Heinrich Butschal
13.04.2020 - 13:13 Uhr
·
#23
Meine Überlegung war (als ich das gemacht habe), dass gleich etwas Öl eindringt und dann das Evakuieren aus den Rissen behindert (denn die Kapillarkräfte könnten stören). Aber könnte auch gehen, wie Du es beschreibst. Müsste man vergleichen.
steinfrosch
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steinfrosch
13.04.2020 - 13:19 Uhr
·
#24
Moinmoin,
Zitat: Dann trocknet nie mehr Öl aus und die Füllung ist nur noch mit tagelangem Einlegen in Aceton oder schärferen Lösungsmitteln entfernbar.
Und danach bitte immer als rissgefüllt deklarieren und entsprechend bewerten
UV-härtende Substanzen werden bei Smaragden meist nicht verwendet, da man dann nicht mehr "reinigen" kann um ein Zertifikat mit Vermerk 'unbehandelt', bzw. 'minor' zu erhalten, um den dann wiederbehandelten/geölten (und somit "schönen") Stein mit ebensoschönen Zertifikat dem geneigten Kunden anzubieten. Bei preiswerter Ware (Smaragd) habe ich allerdings schon häufig von UV-Kleber behandelten Steinen erfahren, in Menge vor allem die wunderschönen dunkelblauen Aquamarin-Cabochons, natürlich ohne das dies deklariert wird.
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal
13.04.2020 - 13:22 Uhr
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#25
Im Mikroskop sieht man die Füllungen. Egal ob Acrylate oder Öle.
theobrom
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theobrom
13.04.2020 - 13:42 Uhr
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#26
Vielen Dank für Eure Antworten.
Das Bild ohne Fassung soll den Stein, die Oberfläche vor dem Fassen zeigen. Die Zargen sollen den Stein nicht halten, die waren als Begleitung für die dunklen Strukturen des Trapiches gedacht. Das hat der Fasser nicht verstanden und hat sie beigedrückt.
Es sind zwei Sachen. Zum einen die Risse – die sind wahrscheinlich entstanden durch ein Ultraschallbad, welches der Fasser verleugnet. Das kann man reparieren.
Zum anderen die Abplatzung an der Seite. Da scheint er ordentlich über den Stein gezogen zu haben. Man sieht auch Kratzer von der Fassung hochgehend zur Steinmitte.
Den Stein werde ich zum Schleifer wo er herkam bringen und hoffe, dass man ihn oberflächlich neu polieren kann. Wahrscheinlich wird auch ein Ölbad unter Druck ihn wieder aufhübschen.
Ist halt schade, wir haben lange nach diesem Trapiche gesucht.
Für Eure Stellungnahmen danke ich herzlich.
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Tilo
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Tilo
13.04.2020 - 13:55 Uhr
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#27
Zarge: umlaufender Rand
Krappe: einzelne Drähte
mir scheint, du verwendest >Zarge< für die Krappen
davon mußte der Fasser nicht ausgehen: Zargen nicht andrücken heißt bei diesem Auftrag: die Krappen andrücken
ganz klar
und das wurde gemacht
du wolltest den relativ weit abstehenden (niedrigeren) Fassungsrand angedrückt bekommen?
theobrom
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theobrom
13.04.2020 - 14:01 Uhr
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#28
ja, beim flott schreiben durcheinandergebracht. Die Krappen sollten nicht angedrückt werden. Ich lasse ihn beim Schleifer ausfassen, d.h. bei seinem Fasser und der soll auch dann die Zargenfassung neu bauen. Auf die Krappen verzichte ich wg der Schwierigkeit danach wohl besser. Muss das dann mit dem Fasser in Idar besprechen. Nochmals Danke für die wertvollen Einschätzungen.
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal
13.04.2020 - 14:06 Uhr
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#29
Beim letzten Bild kann ich nur natürlich gewachsene Risse sehen. Wo ist der beschriebene Kratzer? Vielleicht kannst Du ihn anzeichnen?
pontikaki2310
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pontikaki2310
13.04.2020 - 14:19 Uhr
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#30
Zitat geschrieben von theobrom
Die Zargen (Krappen) sollen den Stein nicht halten, die waren als Begleitung für die dunklen Strukturen des Trapiches gedacht.
Hübsche Idee. Wären aber trageunfreundlich
durch hängenbleiben an Stoffen etc. gewesen.
Falls die neue Zarge breit genug ist, könntest
du diesen Gedanken evtl. durch "Rillen/Täler" in
der Zarge, die dem Verlauf der Trapichestrukturen
folgen, doch noch umsetzen. Kleine aufgeschmolzene
Gold-Halbkugeln an diesen Stellen gingen auch - aber
für den Vorschlag wird der Fasser den Hammer nach
dir werfen.