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Kleinmengen Zink gießen

 
Ingo Richter
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Ingo Richter

 ·  #1
Ich habe ja schon länger vor mir mal ein bisschen was aus Zink im Sandgussverfahren (basierend auf vorher geschnitzten recht einfachen reliefartigen 3D -Körpern zum Abformen im Sand) zu gießen.
Die einmalige bläuliche Farbe finde ich einfach so interessant (siehe Foto blanke Zinkoberfläche am Beispiel einer verzinkten CO2 - Kapsel bei Tageslicht fotografiert). Damals habe ich einfach Feinzink genommen und drei Art Barren hergestellr. Nun habe ich ja kürzlich mitbekommen, daß eine Zamak-Legierung wesentlich besser gießbar sein soll als Feinzink. Leider habe ich da nur kompakte Stucke zum Kaufen gefunden, nicht aber idealerweise Granulat oder Draht. Sowas gibt es nur als Feinzink. Schaue ich da nicht richtig, oder ist das wirklich so?

Hat Zamak selbst überhaupt noch so eine coole bläuliche Oberfläche wie Feinzink?

Kann man ersatzweise mit Feinzink auch mechanisch hinreichend stabile und detailtreue Gießobjekte im Sandgussverfahren herstellen?

Die Oberfläche ist nach meinen Erfahrungen an der Luft stabil, jedenfalls sehen meine ca 10 Jahre alten "Barren" ungeschützt im Wohnzimmer neben anderen Schaustücken gelagert im Prinzip noch so aus wie damals, auch was deren glänzende Bereiche betrifft.

Mir ist völlig klar, daß ich beim Ungang mit der Schmelze aufpassen muss, daß ich den leider mit entstehenden Zinkdampf nicht einatme. Sind ja auch nur kleine Mengen über eine kurze Zeit, mit denen ich es zu tun haben werde, insofetn gehe ich davon aus daß - wie damals - eine ordentliche Belüftung ausreichen wird. Damals hatte ich jedenfalls gefühlt nichts abbekommen.

Oder gibt es generelle Bedenken bzw "lohnt nicht" Argumente bei der ganzen Idee? Zinn und auch Wismut sieht ja aus wie Silber, wobei Wismut auch viel zu spröde und Zinn zu weich ist. Blei scheidet wegen der Giftigkeit, und nur geringen mechanischen Festigkeit komplett aus, aber Zink mit seiner erprobten Eigenschaft als Gebrauchsmetall und mit seinen daheim immer noch gut erreichbaren ca 420 Grad C - Schmelztemperatur reizt mich da einfach mal ob seiner merklich bläulichen Färbung.
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Kleinmengen Zink gießen
Tilo
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Tilo

 ·  #2
ich bezweifle allerdings, daß es hier im Forum einschlägige Beschaffungserfahrungen zu Zamak gibt
du könntest doch Spenglerreste noch weiter zerschnippeln
https://de.wikipedia.org/wiki/Titanzink
ansonsten gibts Kleinmengen Zinkgranalien mit verschwurbeltem Namen versehen und entsprechend der Anwendung natürlich gehobeneren Preis hier
https://www.goldschmiedebedarf…ts_id=4719
und hier
https://beke.de/Spiauter-Zink

Zamakquellen kenne ich nicht
Ingo Richter
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Ingo Richter

 ·  #3
@ Tilo,

besten Dank - ist ja schon mal hilfreich.

Als kleiner neugieriger Hobbyist werde ich mir wohl ein schönes Stück Titanzinkble h kaufen und damit mein Glück versuchen. Die dortige Beschreibung der Biegefestigkeit und sonstigen mechanisch vertrauenserweckenden Eigenschaften überzeugt mich einfach. Ehrlich gesagt scheint mir sogar Zamak brüchiger zu sein als mir lieb ist - das scheint ja beim Titanzink nicht so der Fall zu sein.

Und aussehen tut das Zeug perfekt, wenn ich mir mal wieder ein neues Fensterblech vor geistigem Auge betrachte. Und kleinschnippeln kann man so ein Blech ganz einfach, hab ich kürzlich erst feststellen können, allerdings ist dieses kleine Stück Blech, wovon ich was abgeschnitten habe grauschwarz selbstpatiniert, sodaß ich das Bläuliche nicht sehen kann. Wenn ich mir aber meinen daraus gefertigten kleinen Rautenanhänger anschaue kann ich durchaus etwas Blaugraues sehen - der ist ja gebürstet:

Nochmals danke, der Tip mit dem Titanzink scheint mir top. Hoffentlich erhöht das Titan die Schmelztemperatur nicht zu sehr ...
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Kleinmengen Zink gießen
stoanarrischer uhu
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stoanarrischer uhu

 ·  #4
Hallo Ingo,
wenn Du ZAMAK mit google googelst, findest Du alles, was Du wissen möchtest. Bezugsquelle ebay von 500 Gramm aufwärts und Anweisungen zum Gießen...
uhu
Ingo Richter
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Ingo Richter

 ·  #5
@ uhu:

Ja, aber ich finde da immer nur riesige Barren oder Stücke. :-)
Ingo Richter
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Ingo Richter

 ·  #6
meine Feinzink - "Barren", ich glaube damals hatte ich als Rohstoff Zinkgranulat p.a. von Merck.

Die grosse Scheibe mit kristallisierter Gusshaut, das zahnförmige Stück mit rauer Gusshaut, das Sechseck mit glatter Fläche vom Formboden, die Gusshaut von diesem Stück (hier nicht sichtbar) ist auch rau. Farbe im Foto auf Tageslicht mit Weißabgleichfilter korrigiert.

Die Stücke sind ca 10 Jahre alt und es wurde erst einmal (vor ca anderthalb Jahren) die in den ersten 8 Jahren entstandene leichte eher trübende als verfärbende Patina mit Seife reduziert, was auf Anhieb zu 100 % klappte und wovon insbesondere die glänzenden Stellen bis heute profitieren:
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stoanarrischer uhu
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stoanarrischer uhu

 ·  #7
Hallo Ingo,
rufe ebay.de auf und gib die Bestellnummer 362 791 980 844 ein. Dann kommst Du auf das Angebot für 500 Gramm.
uhu
Ingo Richter
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Ingo Richter

 ·  #8
@ uhu:

... da kommen dann Autoteile als Angebot :-)

Hab dabei die Nummer allein ins Suchfenster durch copy paste von Deinem Beitrag eingefügt.
stoanarrischer uhu
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stoanarrischer uhu

 ·  #9
stoanarrischer uhu
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stoanarrischer uhu

 ·  #10
So funktioniert es nicht. Man muß die Zahl von Hand eingeben in den Button "was suchen Sie"
Seltsam....
uhu
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #11
Tilo
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Tilo

 ·  #12
Titanzink hat laut wikiartikel keine nennenswert erhöhte Schmelztemperatur
Ingo Richter
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Ingo Richter

 ·  #13
@ uhu, @ Heinrich Butschal

Die Nummer ohne Leerzeichen funzt, werde ich bestellen, 125 g auf einmal schmelzen (ein Segment vom Riegel) macht ja Sinn :-)

DANkE :-)
Ingo Richter
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Ingo Richter

 ·  #14
Zitat geschrieben von Tilo

Titanzink hat laut wikiartikel keine nennenswert erhöhte Schmelztemperatur


Auch ein dickes DANKE :-)

Auch davon werde ich mir was holen, mal sehen was mir beim Testen besser gefällt !
Ingo Richter
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Ingo Richter

 ·  #15
Sodele, soeben Titanzinkblech bestellt 😊

Zamak bestelle ich morgen, damit DHL nicht ins Leere liefert.

Desweiteren habe ich noch sehr interessante Infos zur nachhaltigen Patinierung - in blaugrau :-) - gefunden.

Das Geheimnis nennt sich "Bewitterung" und wird zur entsprechenden Vorbehandlung von Baublechen genutzt.

Leider verraten die Blechprofis natürlich nicht wie die - übrigens selbstheilungsfähige - Patina hingestresst wird ...

Diese Farbe ist aber ein Traum, da kann meine CO2 - Kapseloberfläche nicht mithalten.
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